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Liebe/r Leser/in,

ein kleiner Schritt für Bayern, ein großer Sprung für die Erde – Markus Söder, der Oberförster im Freistaat, will den Klimaschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufnehmen lassen. Das war mal eine Idee der Grünen, gegen die sich die CSU erfolgreich stemmte. Jetzt aber ist die Rettung der Welt Söders Mission. Sie ist damit vollbracht. Bayern wird klimaneutral, bayerische Beamte sollen auf das Fliegen verzichten. Sie fahren Bahn oder reisen (zumindest auf der Mittelstrecke) mit dem E-Roller.  Jeder Bayer, der in Zukunft noch Fernreisen oder Kreuzfahrten unternimmt, muss Primeln im Englischen Garten pflanzen – oder er wird zur Strafe während des Glockenspiels an die Münchner Mariensäule gebunden. Wie wurde aus Söder ein FFF, ein „Franke for future“?  Er muss viel mit Bienen gesprochen haben. Er lauschte dem Klagen der Gletscher, Moose und Frösche. Jetzt weiß er: „Der Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe.“ Keinesfalls dürfe jemand daraus „parteipolitisches Kapital schlagen“. Und dann sagt Sankt Markus noch: „Früher sollte es keine Rentenwahlkämpfe geben, jetzt sollte es keine Klimawahlkämpfe geben.“ Was er damit sagen will: Über die wirklich wichtigen Themen sollten wir nicht streiten. Wir sollten Sie einem guten Menschen anvertrauen. Und dann das eigene Denken einstellen. Denken ist wahrscheinlich auch gar nicht klimaneutral.

Mit sonnigen Grüßen,

Markus Krischer
stellvertretender Chefredakteur

Drei Thesen um drei

Bei der Energiewende regiert die Doppelmoral!

Die Energiewende zählt zu den politischen Dauerbrennern. Heute hatten wir einen Gast in der Redaktion, der am Gelingen der Wende mitarbeitet: Helmar Rendez ist Chef des Energieversorgers LEAG in Brandenburg, eines Kohlekraftwerksbetreibers mit 8000 Mitarbeitern. Bis 2038 muss er seine vier Kraftwerke abschalten. Das sei so vereinbart, sagt Rendez. Was ihn aber umtreibt, ist dass der Umstieg auf alternative Energien zum Fiasko wird. Vor allem weil der Ausbau der Stromtrassen nicht richtig vorankommt. Damit die Energie aus Wind und Sonne vom Norden in den Süden Deutschlands transportiert werden kann, müssen bis spätestens Ende des nächsten Jahrzehnts rund 7500 Kilometer Trassennetz gebaut werden. Gerade mal ein Siebtel davon ist in den vergangenen Jahren entstanden. Auch der Ausbau der Windkraft stockt. Hauptgrund jeweils: Widerstand von Bürgerinitiativen gegen neue Windkraftanlagen. Diejenigen, die in der Woche für die Energiewende trommeln, wehren sich am Wochenende gegen die Umsetzung: „Bitte nicht bei mir vor der Tür!“ An so viel Doppelmoral wird die Energiewende scheitern.

Lars Klingbeil

Mehr Klingbeil wagen

„Es interessiert die Bürger nicht, wie sich die SPD fühlt. Zu viele denken darüber nach, was auf Parteitagen gut ankommt.“ Diese Sätze sagt SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Er fordert seine Partei auf, weniger an sich selbst und mehr an die Bürger vor Ort und im Wahlkreis zu denken. Klingbeil hat Recht. Niemand wird die SPD wählen, wenn sie sich selbst bemitleidet. Im Moment denkt Klingbeil darüber nach, ob er für den Vorsitz seiner Partei kandidieren soll. Für die SPD wäre es gut, wenn er sich dafür entscheiden würde.

Lesen Sie im aktuellen FOCUS ein Porträt über Lars Klingbeil, der einst als Linker gestartet war, Mitarbeiter von Gerhard Schröder wurde und heute den konservativen Seeheimern in der SPD angehört.

Frei ist nur, wer lieben darf

Am Wochenende jährten sich die Stonewall-Aufstände: Vor 50 Jahren setzten sich Schwule und Lesben im New Yorker Stadtteil Greenwich Village erstmals gegen Unterdrückung und Intoleranz zur Wehr. Seither ist viel geschehen, doch lange nicht genug, schreibt der israelische Historiker Yuval Noah Harari in einem exklusiven Essay für FOCUS. Der Bestsellerautor („Kurze Geschichte der Menschheit“) erinnert daran, dass Schwule und Lesben heute noch verfolgt und kriminalisiert werden – in 70 Ländern der Welt.

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