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Palantir spaltet – auch die beiden Buddies Soros und Druckenmiller!

Lieber Geldanleger,

 

„Big Data“ ist ein Riesenthema. Die zunehmende Digitalisierung bedeutet auch, dass das Wissen der Menschheit sich in immer kürzeren Abständen verdoppelt. Heute ist das zentrale Problem längst nicht mehr, dass es zu wenig Wissen gibt, sondern dass wir gar nicht mehr in der Lage sind, dieses Wissen zu filtern und zu sortieren.

Wir leiden nicht unter zu wenigen Daten, sondern unter der Flut an Informationen, die für uns weitgehend ohne Belang sind.

Hier kommt Big Data ins Spiel. Die ungeheure Menge an Daten, die zumeist auch noch unstrukturiert vorliegen, wird durchsucht, katalogisiert und dem Nutzer „mundgerecht“ vorgesetzt.

Wie bei allen Dingen des Lebens birgt auch Big Data Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken.

Die Chancen von Big Data

Am einfachsten ist dies an einem Beispiel zu erklären. Wenn ein Patient mit einer gefährlichen, aber eher untypischen Krankheit beim Arzt auftaucht, dann greift dieser immer häufiger auf Informations-Systeme zurück. Wenn er nun 100.000 Ergebnisse für seine Suchanfrage erhält, die auch noch alle auf unterschiedliche Empfehlungen hinauslaufen, ist das wenig hilfreich.

Entscheidend ist vielmehr, dass der Arzt einige wenige, aber dafür relevante Ergebnisse erhält. Weder ihm noch dem Patienten ist damit geholfen, wenn der Arzt sich stundenlang unwichtige Informationen durchlesen muss, um endlich zum Kern des Problems vorzustoßen. Er muss sich in kürzester Zeit informieren können und die erfolgversprechendste Behandlungs-Methode serviert bekommen.

Genau das stellt Big Data sicher. Und natürlich auch in vielen anderen Anwendungsbereichen.

Die Risiken von Big Data

Und da sind wir schon beim Risiko. Hier geht es weniger darum, dass sich auch die Künstliche Intelligenz irren kann, dass die Ergebnisse nur so gut sind wie die Programmierung es zulässt. Vielmehr lassen sich die vielen Daten zu Profilen zusammenfügen.

Google und Facebook nutzen diese Profile, um uns zielgenauere Werbung zu präsentieren. Das ist gut für uns Nutzer, weil wir immer relevantere Werbung vorgesetzt bekommen, gut für die werbenden Unternehmen, weil sie nur für Werbung bezahlen, die auch bei potenziellen Interessierten landet und gut für Google und Facebook, weil sie passgenauere Werbung teurer vermarkten können als „digitale Postwurfsendungen“.

Schlecht daran ist, dass dieses Wissen eben auch dazu führt, dass Google und Facebook unsere Vorlieben kennen, unsere Neigungen. Und dass diese Informationen auch für andere interessant sind, die uns nicht nur Werbung unterjubeln wollen. Wie z.B. Geheimdienste, aber auch Kriminelle. Diese Daten können ebenso zu Wahlmanipulationen missbraucht werden, was ja bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 zentrales Thema war oder auch bei der Brexit-Entscheidung.

Big Data ermöglicht es, aus einer Vielzahl nicht miteinander verbundenen Datenbeständen einen einzigen zu machen. Man stelle sich mal vor, man gibt seine Steuererklärung ab und das Finanzamt teilt einem höflich, aber bestimmt mit, dass die Angaben ja wohl kaum richtig sein können. Weil man über die Kreditkarten-Abrechnungen genau wisse, wann und wo getankt worden sei.

Auch würden die häufigen und hohen Kreditkarten-Abbuchungen bei einem Spirituosen-Händler auf ein veritables Alkoholproblem hindeuten und eine Abfrage in Flensburg habe ergeben, dass mehrfach der Führerschein wegen Trunkenheitsdelikten eingezogen worden war, so dass für diese Zeiträume die angesetzte Kilometerpauschale wohl in betrügerischer Absicht erfolgt sei („Ach Mist, daher haben die das gewusst!“; Anm. Armin).

Und anhand der Krankenkassenkarte wisse man, dass der Arbeitnehmer zu bestimmten Zeiten gar nicht am Arbeitsplatz war und daher hierfür keine Kilometerpauschale ansetzen könne. Des Weiteren fehle die Zinsgutschrift für den Anteil der Baugenossenschaft, bei der man seine Wohnung gemietet hat. Darüber hinaus belege der Email-Verkehr mit der Angetrauten, dass die behauptete Ehe nur noch auf dem Papier bestehe und daher keine gemeinsame Veranlagung mit den günstigen Steuerklassen zulässig sei.

Aber es muss ja gar nicht das Finanzamt sein. Die immer schneller steigende Zahl an Überwachungskameras dient ja guten Zwecken. Zur reibungslosen Verkehrssteuerung, zur Eigentumsüberwachung und als Einbruchsschutz, aber auch für Beweiszwecke bei Unfällen oder Straftaten.

Werden all diese Daten im Hintergrund miteinander verknüpft, lassen sich hieraus schnell Bewegungsprofile erstellen. Gepaart mit den Daten der Mobilfunkbetreiber wäre so lückenlos nachweisbar, wo eine bestimmte Person zu jedem Zeitpunkt des Tages oder der Nacht gewesen ist.

Nicht unbedingt ein schöner Gedanke. Denn auch staatliche Stellen können durchaus böses im Schild führen. Bis 1989 hatte die Stasi die DDR-Bürger total im Griff. Und das mit rückständiger Technik. Mit heutiger Überwachungstechnik wäre eine Totalüberwachung überhaupt kein Problem. Und wer meint, er habe ja nichts zu verbergen, wiegt sich in falscher Sicherheit. In Ungarn und Polen, zwei EU-Nachbarstaaten, beschneidet die Regierung ihre Bürger zunehmend in ihren Freiheitsrechten; die EU führt nicht umsonst Verfahren gegen diese beiden Länder wegen Verstößen gegen die EU-Grundrechte.

Big Data ist also Segen und Fluch zugleich. Auch deshalb wird in Deutschland das Thema Datenschutz so hoch gehängt.

Palantir Technologies

Und eine der führenden Big Data-Firmen ist Palantir. Das Unternehmen wurde erst 2003 gegründet und ist auf Big Data-Anwendungen spezialisiert. Zu seinen ersten und größten Kunden zählten Bundesbehörden und Nachrichtendienste der USA.

Palantir baut Software-Plattformen für Institutionen und ist in zwei Segmenten tätig: Dem kommerziellen Bereich, der Kunden aus nichtstaatlichen Branchen bedient, und dem staatlichen Bereich, der Kunden aus Behörden der US-Bundesregierung und Nicht-Regierungsbehörden der Vereinigten Staaten bedient.

Es hat zwei Software-Plattformen gebaut, Palantir Gotham und Palantir Foundry. Gotham ist eine Software-Plattform, die für Analysten von Verteidigungs- und Geheimdiensten entwickelt wurde und es den Benutzern ermöglicht, in Datensätzen verborgene Muster zu erkennen, die von Nachrichtenquellen für Signale bis hin zu Berichten von Informanten reichen. Das ist besonders für das Militär und die Geheimdienste der USA von Bedeutung. Foundry schafft ein zentrales Betriebssystem für die Daten der Organisation. Einzelne Benutzer können die Daten integrieren und analysieren.

Das erste Kapital floss von der CIA und vom Founders Fund des Investors Peter Thiel, der auch heute noch mit 11,7 Prozent größter Anteilseigner ist. Mit dabei waren in der Anfangszeit drei weitere Gründer, die Thiel schon bei PayPal begleitet hatten, wo Thiel zusammen mit Elon Musk die Fäden zog. Bei einer der üblichen Venture Capital-Finanzierungsrunden stieg auch George Soros ein. Das war 2012 und das Unternehmen wuchs schnell, bis dann Ende 2020 der Börsengang erfolgte.

Der Referenzkurs war mit 7,25 US-Dollar festgesetzt worden, die erste Notiz erfolgte bei 10 US-Dollar. Von da an kannte der Kurs kein Halten mehr und stieg bis Ende Januar auf 39 US-Dollar. Anfang Februar wurde dieses Hoch noch einmal getestet, aber seit diesem Doppeltop befindet sich der Kurs im Zuge der allgemeinen Korrektur bei den Wachstumswerten im Sinkflug. Nachdem er kürzlich sogar unter die Marke von 20 US-Dollar gefallen war und damit rund 50 Prozent vom Allzeithoch abgegeben hatte, hält er sich nun über dieser zumindest psychologisch wichtigen Marke. Hier wird der Konzern mit fast 39 Milliarden US-Dollar bewertet.

Längst ist das Unternehmen über seine Wurzeln im Verteidigungsbereich hinausgewachsen, ohne seine Mission, "Support the West", aus den Augen zu verlieren. Damit ist gemeint, dass Palantir keine Geschäfte mit Ländern macht, die den USA oder ihren wesentlichen Verbündeten feindlich gesinnt gegenüberstehen.

Jenseits hiervon erweitert Palantir seine Reichweite im kommerziellen Sektor stetig und beliefert Investment-Banken, Pharma-Unternehmen oder Formel-1-Teams. Im Jahr 2020 wurden beispielsweise kommerzielle Verträge mit dem Bergbau-Unternehmen Rio Tinto und dem Energie-Versorger PG&E sowie eine Partnerschaft mit Amazons Cloud-Sparte AWS geschlossen.

Kaum erwähnenswert ist, dass Palantir nicht profitabel arbeitet. Doch das ist Teil des Plans. Palantir geht in drei Phasen vor: acquire, expand, scale. In der 1. Phase geht es darum, neue Kunden zu gewinnen. Dabei nimmt man Verluste bewusst in Kauf, weil man sich sicher ist, wenn die Kunden erstmal die Vorzüge von Palantirs Plattformen in einem Teilbereich kennengelernt haben, dann wollen sie mehr davon.

Das führt zur Expand-Phase, wo dem Kunden weitere Anwendungen verkauft werden und er somit mehr Geld bei Palantir lässt. Und natürlich sich selbst in immer stärkere Abhängigkeit von Palantir begibt.

In der Skalierungsphase geht es um Kunden die mehr als 100.000 US-Dollar Jahresumsatz einbringen und das bei positiven Deckungsbeiträgen. Hier muss Palantir dann aktiv gar nicht mehr so viel tun, das erledigt seine Software von selbst. Durch die zunehmende Nutzung der Plattform wächst einerseits ihr Wert für den Kunden, andererseits werden die Kunden immer weiter an Palantir gebunden. Ihre potenziellen Wechselkosten wachsen dabei ständig mit, so dass sie sich kaum mehr lösen können von Palantir. Und hohe Wechselkosten stellen ja eines der Kernelemente eines wirkungsvollen ökonomischen Burggrabens dar. Daher zahlt sich die Inkaufnahme anfänglicher Verluste für Palantir auf längere Sicht um ein Vielfaches aus.

Die Zahlen zum 1. Quartal waren keine große Überraschung. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 49 Prozent auf 341 Millionen US-Dollar, wobei die kommerziellen Umsätze in den USA um 72 Prozent und die Umsätze mit der US-Regierung um 83 Prozent zulegten.

Der Nettoverlust betrug 123,5 Millionen US-Dollar. Das bereinigte verwässerte EPS betrug 4 US-Cent nach einem Verlust pro Aktie von 1 US-Cent im Vorjahresquartal. Der bereinigte freie Cashflow dreht ins Plus auf 151 Millionen US-Dollar; ein Anstieg um 441 Millionen im Vergleich zum Vorjahr.

CFO Dave Glazer betont gerne die finanzielle Stärke von Palantir. Mit mehr als 2,3 Milliarden US-Dollar an Barmitteln in der Bilanz und dem starken freien Cashflow im 1. Quartal konnte man Anfang April alle ausstehenden Schulden zurückzahlen.

Auch der Ausblick bleibt optimistisch. Für das 2. Quartal erwartet Palantir ein Umsatzwachstum von 43 Prozent oder 360 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem in den letzten 12 Monaten ein Umsatzwachstum je Kunde von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert erzielt wurde, erwartet Palantir, in den nächsten Jahren um 30 Prozent jährlich wachsen zu können.

Ein Hot-Stock

Palantir ist ein Wachstums-Unternehmen. Es schreibt noch Verluste, aber der Cashflow ist bereits positiv. Einige frühe Investoren haben Kasse gemacht, beim und nach dem Börsengang, andere haben sich neu eingekauft. Die Aktie wird viel diskutiert und bringt eine hohe Volatilität mit sich.

Eine interessante Gemengelage ergibt sich aus der gegensätzlichen Betrachtungs- und Handlungsweise von zwei Star-Investoren: George Soros und seiner ehemaligen rechten Hand Stanley Druckenmiller.

Wer ist George Soros?

Soros wurde 1930 in Budapest, Ungarn geboren. Als Sohn jüdischer Eltern er- und überlebte er die Judenverfolgung während der Besetzung Ungarns durch die Nationalsozialisten und die Schlacht um Budapest. Nach dem Krieg emigrierte Soros nach England und studierte an der London School of Economics and Political Science, unter anderen bei dem Philosophen Karl Popper. Dessen Konzept einer offenen Gesellschaft beeinflusste Soros stark, so dass er später mehrere seiner eigenen Gesellschaften danach benannte. 1951 erlangte er den Bachelor of Science, 1954 schloss er sein Studium mit dem Master of Science ab.

1954 begann Soros seine Finanzkarriere bei der Handelsbank Singer & Friedlander in London. Er arbeitete als Angestellter und wechselte später zur Arbitrage-Abteilung. 1956 zog er nach New York City und übernahm 1968 einen Hedgefonds in Curaçao. 1969 gründete Soros mit Jim Rogers den Soros-Fund, der später in Quantum Fund umbenannt wurde.

Neben seinen Investments betätigt sich George Soros vor allem als Philanthrop und unterstützt über seine Stiftung vor allem Freiheitsbestrebungen in Osteuropa. Auch deshalb ist er in den letzten Jahren immer häufiger Ziel von Angriffen des ungarischen Präsidenten Victor Orban geworden, dessen freiheitsbeschneidende Politik Soros auch offen kritisiert.

Wer ist Stanley Druckenmiller?

Druckenmiller startete seine Karriere an den Finanzmärkten bei der Pittsburgh National Bank, wo er 1977 als Öl-Analyst anheuerte und sein makroökonomisches Talent schnell positiv auffiel. Binnen eines Jahres stieg Druckenmiller vom Trainee zum Chef der Research-Abteilung auf und bereits 1981 gründete der damals 28-jährige seinen eigenen Hedge Funds Duquesne Capital, den er neben seinen Tätigkeiten bei der Pittsburgh National Bank leitete.

Größere Aufmerksamkeit erlangte Druckenmiller als rechte Hand von Wall Street-Legende George Soros, mit dem er 1992 gemeinsam gegen das britische Pfund wettete und am Ende die britische Notenbank in die Knie zwang. Soros verdiente hierbei Milliarden, was seinen Ruf als Star-Investor begründete.

Wie Soros auch, verfolgt Stanley Druckenmiller einen sehr fokussierten Investmentansatz. Er platziert nur einige wenige Wetten, aber wenn er sich sicher ist, dann setzt er in großem Stil. Kürzlich erklärte Druckenmiller, viele der besten Ideen von George Soros stammten eigentlich von Druckenmiller. Soros sei damit jedoch wesentlich erfolgreicher gewesen als Druckenmiller selbst, denn Soros sei immer bereit, mit hohem Einsatz zu wetten, wenn er von einer Idee überzeugt ist. Und so hat er bei den guten Druckenmiller-Ideen viel mehr eingesetzt und gewonnen, als Druckenmiller selbst.

„Bet big“ ist also das Zauberwort hinter dem großen Börsenerfolg von George Soros. Andere nennen dieses Investmentkonzept „Focus Investing“ und er hat viele prominente Anhänger. Es geht auf Philip Fisher zurück, den Vater des bekannten Fondsmanagers und Buchautors Ken Fisher.

Philip Fisher stellte sich frühzeitig gegen den weit verbreiteten Investmentansatz des Diversifizierens. Er war zeitlebens davon überzeugt, Anleger sollten nicht die meisten Aktien im Depot haben, sondern nur die besten. Diese Meinung vertreten auch Charlie Munger und Warren Buffett, die beiden Genies hinter dem Erfolg von Berkshire Hathaway.

Grämen muss sich der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Uni-Abbrecher Druckenmiller aber trotzdem nicht. Immerhin hat er es bis zum Milliardär geschafft; Forbes schätzt sein Vermögen auf mehr als 4,5 Milliarden US-Dollar. Seit 2010 managt Druckenmiller ausschließlich sein eigenes Kapital und schloss seinen Hedgefonds für Außenstehende.

Soros vs. Druckenmiller

Die Idee, sich beim damals noch unbekannten Big Data-Unternehmen Palantir kräftig zu beteiligen, stammt weder von George Soros noch von Stanley Druckenmiller. 2012 hatte Druckenmiller Soros bereits verlassen. Und man muss sich heute die Frage stellen, ob Soros damals nicht eher nur Trittbrettfahrer anderer Investoren gewesen ist, oder ob er nicht wirklich wusste, in was er da investiert.

Denn bereits zum Börsengang und auch seitdem hat George Soros sein Investment in Palantir auf null heruntergefahren. Und das nicht etwa, weil er nicht (mehr) an den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens glaubt, sondern weil ihm das Geschäftsfeld Big Data große Sorgen bereitet. Soros hat Angst vor dem Überwachungsstaat, vor dem gläsernen Bürger und welche Macht Institutionen über unser Leben und unsere Bürgerrechte erlangen können durch die Nutzung von Big Data.

Aber... diese Erkenntnis kann für einen so intelligenten und welterfahrenen Mann wie George Soros nicht neu sein. Das war auch schon 2012 absehbar, als sein Quantum Fund groß bei Palantir einstieg. Spätestens seit George Orwells Buch 1984, das er bezeichnenderweise 1948 geschrieben hatte, wusste jeder, worum es geht und wohin die totale Kontrolle führen kann. Und gerade mit der Vita eines Verfolgten des Nazi-Regimes aus einem Land, das im Anschluss an den 2. Weltkrieg 35 Jahre lang unter sowjetischer Knechtschaft stand, bleibt sein spätes Erkennen unverständlich.

Stanley Druckenmiller hingegen weiß, was er tut. Und er hat sich im 1. Quartal frisch bei Palantir eingekauft. Das zeigt uns sein 13F-Formular, mit dem er vierteljährlich seine Wertpapier-Positionen gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC offenlegen muss. Und das zeigt uns, dass er knapp 3,6 Prozent seines Vermögens auf Palantir setzt und der Wert es aus dem Stand heraus zur siebtgrößten Position in Druckenmillers Portfolio geschafft hat.

Und während viele bekannte Investoren wie Daniel Loeb, Paul Tudor Jones oder Joel Greenblatt es Soros gleichtaten und ihre Aktien im 1. Quartal komplett veräußerten, hat „Tech-Star“ Cathie Wood ihr Depot mit Palantir-Aktien gefüllt – wie Druckenmiller.

Palantir (ISIN: US69608A1088)
WKN / Kürzel
Börsenwert
KGV 21e/22e/23e
Kurs
A2QA4J / PLTR
30 Mrd. EUR
-0,31 / -0,20 / -0,09
20,90 USD


Unser Fazit:

Big Data scheidet die Geister. Einige betonen die großen Vorteile, andere sehen vor allem die enormen Risiken für unsere Freiheit. Und dem entsprechend fällt die Einstufung von Palantir als einem der führenden Big Data-Unternehmen der Welt aus.

Und dann gibt es da noch diejenigen, die weniger auf Schwarz und Weiß fixiert sind, sondern eher die Grautöne spielen. Und die sehen in Palantir vor allem ein interessantes Investment und spekulieren auf überdurchschnittliche Renditen, die das Unternehmen in den nächsten Jahren einfahren dürfte.

George Soros hat sich für die erste Gruppe entschieden, Stanley Druckenmiller dürfte eher der dritten zuzuordnen sein, während Cathie Wood wohl eindeutig hier zu verorten ist. Wer damit richtig und am besten gelegen hat, wird uns die Zukunft zeigen.


Die heutige Ausgabe entstand wieder in Zusammenarbeit mit Michael C. Kissig,
Value Investor und Betreiber des Blogs
„iNTELLiGENT iNVESTiEREN“.

Hinweispflicht nach §34b WpHG: Der/die Verfasser ist/sind in ein oder mehreren der oben genannten Wertpapieren/Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels NICHT investiert. Es können daher KEINE Interessenskonflikte vorliegen. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

 


 

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Dein
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report

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