Solidarität mit Geflüchteten

Das passt nicht zusammen. Die Bundesregierung schwört uns alle in der Corona-Krise auf Solidarität ein – aber in den Flüchtlingscamps an Europas Grenzen überlässt sie Zehntausende Menschen ihrem Schicksal. Jetzt können Sie Haltung zeigen: Bestellen Sie kostenfrei unsere bedruckte Gesichtsmaske. So schützen Sie die Menschen um sich herum – und senden zugleich ein starkes Zeichen der Solidarität mit Geflüchteten.

 

Hallo John Do,

die europäischen Regierungen legen in der Corona-Krise einen brutalen Egoismus an den Tag: Die Staaten kämpfen jeder für sich gegen die Pandemie – und schotten sich ab. Geflüchtete dürfen keine Grenzen mehr passieren, Asylanträge werden kaum noch bearbeitet.[1] Im Mittelmeer ertrinken Menschen vor den Augen der Küstenwache[2], vermeintliche Rettungsschiffe werden zu Gefängnissen auf See[3]. Und auf den griechischen Inseln stecken Zehntausende in Flüchtlingscamps fest, auf engstem Raum ohne ausreichend Wasser und Nahrung.[4]

Die Bundesregierung bildet da keine Ausnahme – sie blockiert wirksame Hilfe für Geflüchtete. Dabei zählt Deutschland zu den erfolgreichsten Ländern bei der Bekämpfung der Pandemie. Wir könnten helfen – wenn wir wollen. Doch die Regierung beschränkt sich auf Symbole: Sie holt – medienwirksam inszeniert – gerade einmal 47 Kinder und Jugendliche aus den überfüllten Lagern.[5] Die zehntausenden Anderen überlässt sie ihrem Schicksal.

Uns wühlt die dramatische Situation an den Grenzen Europas auf. Große Demos und Aktionen können wir gerade nicht organisieren. Aber wir haben eine andere Idee. Wir bedrucken Zehntausende Gesichtsmasken und verschicken sie an Campact-Unterstützer*innen. Die Masken sind ein Symbol der Solidarität – und zwar gleich doppelt: Mit der Mund-Nasen-Maske schützen Sie Ihre Mitmenschen.[6] Und durch den gut sichtbaren Aufdruck „Schutz – auch für Geflüchtete“ zeigen Sie gleichzeitig Solidarität mit den Menschen an Europas Grenzen.

Gleichgültigkeit kann töten – deshalb fordern wir nun auf diesem Weg Hilfe für die Geflüchteten ein. Machen Sie mit und bestellen Sie jetzt eine Maske. Je mehr Menschen unsere Botschaft im Gesicht tragen, desto sichtbarer ist sie: auf der Straße, beim Einkauf, im Fernsehen und in den sozialen Medien.

„Es ist eine Schande“, entfuhr es dem deutschen Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bei seinem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos.[7] Allein im Flüchtlingslager Moria leben 20.000 Menschen auf engstem Raum. Das Camp wird zur Todesfalle, wenn das Coronavirus hier ausbricht: Häusliche Quarantäne ist unmöglich, fließendes Wasser gibt es nur wenige Minuten pro Tag. Der Europaabgeordnete Erik Marquardt (Grüne) hat deshalb die Initiative #LeaveNoOneBehind gestartet – ein Ruf nach Hilfe und Zusammenhalt, der inzwischen durch ganz Europa geht.[8]

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte in ihrer Fernsehansprache am 18. März: „Jedes Leben und jeder Mensch zählt.“[9] Ein starker Satz, doch die Realität sieht anders aus. Die Bundesregierung schützt die Menschen in Deutschland – aber sie ignoriert diejenigen, die an Europas Rändern gestrandet sind. Dabei gäbe es reichlich Platz: Mehr als 140 Städte und Gemeinden haben sich bereit erklärt, Geflüchtete aufzunehmen.[10] Doch die Kanzlerin und ihr Innenminister Horst Seehofer (CSU) bleiben hart: Sie erlauben den Städten nicht, zu helfen.[11]

Unsere Masken kommen genau zur richtigen Zeit – sie machen Protest auch in Corona-Zeiten möglich. Solange die Bundesregierung sich weigert, Geflüchteten zu helfen, prangern wir diesen Skandal an – und zwar jeden Tag. Wir tragen die Masken in Bussen und Bahnen, in Geschäften und Behörden. Wir rütteln auf – damit die Menschen an den Grenzen nicht in Vergessenheit geraten. Bitte helfen Sie mit: Bestellen Sie jetzt Ihre Maske mit der Solidaritätsbotschaft.

Herzliche Grüße
Jutta Sundermann, Campaignerin

PS: Auch in Deutschland müssen Geflüchtete in der Corona-Krise oft unter furchtbaren Bedingungen leben. In einer Aufnahmestelle in Halberstadt sind Bewohner*innen in den Hungerstreik getreten, weil sie auf engstem Raum unter Quarantäne stehen und es an Lebensmitteln und Hygieneartikeln fehlt.[12] Mit unseren Masken zeigen wir uns solidarisch: mit den Menschen in den Lagern in Griechenland – und mit denjenigen, die bereits bei uns angekommen sind.

[1]„Viele Geflüchtete dürfen keinen Asylantrag mehr stellen“, Tagesspiegel Online, 18. März 2020

[2]„Flüchtlingsrettung ausgesetzt“, Tagesschau Online, 8. April 2020

[3]„Gefangen auf dem Meer“, Der Spiegel, 9. April 2020

[4]„Lesbos: Moria ist die Hölle“, Zeit Online, 27. März 2020

[5]„47 geflüchtete Kinder in Hannover gelandet“, NDR Online, 19. April 2020

[6]„Covid-19: Hygiene und andere Schutzmaßnahmen“, Lungenärzte-im-Netz.de, eingesehen am 20. April 2020

[7]„Minister Müller: ‘Es ist eine Schande!“, ZDF Online, 7. April 2020

[8]„Man versucht nicht einmal, die Katastrophe zu verhindern“, Frankfurter Rundschau Online, 7. April 2020

[9]„Ansprache der Kanzlerin vom 18. März 2020“, Bundesregierung Online, Bundesregierung Online, eingesehen am 20. April 2020

[10]„Sichere Häfen“, seebrücke.org, eingesehen am 20. April 2020

[11]„Die Kapitulation des Innenministeriums vor der AfD“, Tagesspiegel Online, 8. April 2020

[12]„ZASt Halberstadt: Hungerstreik und Kritik an Versorgung“, MDR Sachsen-Anhalt Online, 5. April 2020