Das Thema Mehrere europäische Großbanken überraschen positiv Drei Geldhäuser haben heute mit ihren Geschäftszahlen für das zweite Quartal die Erwartungen der Analysten zum Teil erheblich übertroffen. Außer der Credit Suisse gehören BNP Paribas und BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) aus Spanien dazu. So hat das Schweizer Geldhaus vom Konzernumbau profitiert. Wie die Bank heute mitteilte, stieg der Gewinn um 45 Prozent auf 937 Millionen Franken (848 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten lediglich mit 740 Millionen Franken (670 Millionen Euro) gerechnet. "Seit der Lancierung unserer Restrukturierung im vierten Quartal 2015 haben wir zum ersten Mal eine Rendite auf dem materiellen Eigenkapital von 10 Prozent erzielt", sagte Bank-Chef Tidjane Thiam heute bei der Vorstellung der Zahlen. Die französische Großbank BNP Paribas verbesserte ihren Nettogewinn auf 2,47 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Grund nannte das Geldhaus heute vor allem das starke Wachstum in der Unternehmens- und Investmentbank. Ein positives Marktumfeld sowie die ersten Effekte aus einem 350 Millionen Euro schweren Sparprogramm, das die Bank im Februar aufgelegt hatte, hätten sich positiv ausgewirkt, hieß es. Überraschend auch das Zinsergebnis der BBVA. Dieses lag mit 4,6 Milliarden Euro um 6 Prozent höher als im Vergleichszeitraum. Der Gewinn stieg um 2,4 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro. Analysten hatten beim Nettogewinn 1,19 Milliarden Euro erwartet. |
Meldungen Insider: Deutsche Bank könnte Privatkundengeschäft wieder integrieren Die Deutsche Bank prüft möglicherweise Änderungen an ihrer Konzernstruktur. Das wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Demnach könnte die Aktiengesellschaft mit eigener Banklizenz für das Privatkundengeschäft wieder in das Mutterunternehmen eingegliedert werden. Das böte die Chance, die Sparte effizienter und weniger komplex aufzustellen, sagten mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen. Die Bank wollte sich dazu nicht äußern. Der deutsche Branchenprimus hatte Anfang des Monats einen radikalen Umbau und Strategiewechsel bekanntgegeben. Zudem sollen bis zu 18.000 Stellen gestrichen werden. DIW: Wachstum im dritten Quartal negativ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet für das vorletzte Quartal dieses Jahres einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland um 0,1 Prozent. Das ergaben heute veröffentlichte Berechnungen der Forscher. Zudem fiel das DIW-Konjunkturbarometer im Juli von 96 auf 90 Zähler – das ist der tiefste Stand seit gut sechseinhalb Jahren. Diese Zahlen spiegeln wider, dass sich die Flaute in der Industrie zusehends festsetze und mittlerweile gar auf die gesamte deutsche Wirtschaft ausstrahle. "Die Auftragslage verschlechtert sich, die Verbraucherinnen und Verbraucher werden skeptischer, und selbst der bislang so robuste Arbeitsmarkt verliert an Fahrt – keine guten Aussichten für das laufende Quartal", sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Der Einfluss der Digitalisierung auf die Finanzbranche Das "Handelsblatt" hat heute eine neue Serie zur Digitalisierung gestartet. Im Fokus: die Auswirkungen auf die Finanzbranche. Im ersten Teil wird an Hand Afrikas aufgezeigt, wie das Smartphone Banking-Gewohnheiten der Menschen verändert oder erst ermöglicht. So haben in zehn afrikanischen Staaten inzwischen mehr Menschen digitale als herkömmliche Konten. Eurozone: Inflation gefallen, Wachstum verlangsamt Der Preisauftrieb und das Wirtschaftswachstum in der Eurozone haben sich im Juli spürbar abgeschwächt. Das gab die Statistikbehörde Eurostat heute bekannt. So lagen die Verbraucherpreise 1,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist der schwächste Anstieg seit Februar 2018. Im Juni hatte die Inflationsrate noch 1,3 Prozent betragen. Die Kerninflation, die schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, fiel von 1,1 Prozent im Juni auf 0,9 Prozent. Die Kernteuerung gilt als Orientierungsgröße für den Inflationstrend. Energie wurde im Juli mit 0,6 Prozent nur geringfügig teurer, unverarbeitete Lebensmittel zogen binnen Jahresfrist um 1,7 Prozent an. Dienstleistungen stiegen um 1,2 Prozent. Zudem hat in der Eurozone auch der Aufschwung im Frühjahr an Fahrt verloren. So ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal nur um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen. Zum Jahresauftakt war die Wirtschaftsleistung im gemeinsamen Währungsgebiet noch um 0,4 Prozent gestiegen. SNB mit Milliardenüberschuss Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Gewinn in Höhe von 38,5 Milliarden Franken (34,9 Milliarden Euro) erzielt. Im zweiten Quartal waren es 7,76 Milliarden (7,03 Milliarden Euro). Grund dafür sei vor allem die gute Wertentwicklung der Devisen und Goldreserven gewesen, wie die Notenbank heute mitteilte. Lloyds Bank mit Millionen-Rückstellungen Die britische Großbank Lloyds hat im zweiten Quartal erneut die Folgen der Entschädigungen für unnötig verkaufte Restschuldversicherungen beim Abschluss eines Kredits (Payment Protection Insurance – PPI) zu spüren bekommen. Zwischen Anfang April und Ende Juni musste die Bank 550 Millionen Pfund (600 Millionen Euro) für Schadensersatzzahlungen an Kreditnehmer zurücklegen. Insgesamt musste das Geldhaus bislang mehr als 20 Milliarden Pfund (21,8 Milliarden Euro) bezahlen. Der Gewinn im zweiten Quartal fiel bei Lloyds um 11 Prozent auf 1,03 Milliarden Pfund (1,12 Milliarden Euro). Wirtschaftswachstum der Eurozone verlangsamt In der Eurozone hat der Aufschwung im Frühjahr an Fahrt verloren. So ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal nur um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistikamt Eurostat heute mit. Zum Jahresauftakt war die Wirtschaftsleistung im gemeinsamen Währungsgebiet noch um 0,4 Prozent gestiegen. Handelsgespräche zwischen USA und China beendet Die US-Delegation um Finanzminister Steven Mnuchin hat China heute verlassen. Inhalte aus den Gesprächen zur Beendigung des Handelsstreits zwischen beiden Ländern wurden zunächst nicht bekannt. Eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums sagte jedoch: "Ich glaube, es ergibt keinen Sinn, dass die USA ihre Kampagne des maximalen Drucks zu diesem Zeitpunkt durchführen. Es ist sinnlos, anderen zu sagen, dass sie Medikamente einnehmen sollen, wenn man derjenige ist, der krank ist." Interesse an Wirtschaft gesunken Themen aus der Wirtschaft haben für Verbraucher nur eine geringe Relevanz – mit abnehmender Tendenz. Das ergab eine heute veröffentlichte repräsentative Umfrage des Bankenverbandes unter 1.021 in Deutschland lebenden Volljährigen. 2006 sagten noch 51 Prozent, sie hätten starkes oder sehr starkes Interesse an der Wirtschaft, in diesem Jahr fiel der Wert auf 36 Prozent. Besonders ging der Wunsch nach Informationen rund um Unternehmen, Konjunktur oder Börsengeschehen bei den bis zu 30-Jährigen (von 42 Prozent auf 25 Prozent zwischen 2017 und 2019) und bei den 40- bis 49-Jährigen (von 52 Prozent auf 29 Prozent) zurück. Wie es um das Finanzwissen und das Anlageverhalten der Menschen bestellt ist, lesen Sie hier: |
Die Köpfe Fed-Chef Powell vor Ankündigung einer Zinssenkung Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), dürfte heute Abend die erste Lockerung der Geldpolitik durch die Fed seit etwas mehr als zehn Jahren verkünden. Viele Experten erwarten laut Medienberichten von heute eine Senkung der Zinsen um einen Viertel-Prozentpunkt. US-Präsident Donald Trump hatte erst gestern seine scharfe Kritik an der US-Notenbank erneuert. Die erwartete Bekanntgabe einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte sei nicht genug, es brauche "eine große Absenkung", erklärte Trump. Frost zu Gesprächen in Brüssel David Frost, neuer britischer Brexit-Chefunterhändler, reist heute zur EU-Kommission nach Brüssel. Wie eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte, werde Frost an diesem Mittwoch und Donnerstag mit Spitzenbeamten der Behörde sprechen. Es seien Treffen mit der Kabinettschefin von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Clara Martínez Alberola, sowie der stellvertretenden Generalsekretärin Ilze Juhansone geplant. Deutsch-Bankerin Bremke: KI funktioniert am besten zusammen mit menschlicher Intelligenz Kirsten Bremke, Leiterin Client Intelligence im Wealth Management der Deutschen Bank, hat sich für den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Private Banking ausgesprochen. So nutze das Geldhaus Verfahren des maschinellen Lernens zum einen, um Kundenpräferenzen vorherzusagen und Investmententscheidungen zu unterstützen, zum anderen, um manuelle Prozessschritte zu automatisieren, sagte sie in einem heute veröffentlichten Interview. "Bei uns funktioniert KI am besten zusammen mit menschlicher Intelligenz. Die KI gibt unseren Mitarbeitern Informationen und Hinweise, die sie im Kundengeschäft nutzen können." Wirtschaftsweiser Feld: EZB muss Anleihekäufe besser begründen Der Freiburger Ökonom und Wirtschaftsweise Lars Feld hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, ihre milliardenschweren Anleihekäufe nach außen hin besser zu begründen. Außerdem wäre es wichtig, von Anfang an ein Ausstiegsszenario deutlich zu machen, sagte er heute vor dem Bundesverfassungsgericht. Am zweiten und letzten Verhandlungstag zu den EZB-Käufen lotete der Zweite Senat unter Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle mit Experten aus, welche verbindlichen Kriterien es bräuchte, um eine effektive gerichtliche Kontrolle von Anleihekäufen der EZB zu ermöglichen. Das Urteil wird in einigen Monaten verkündet. |
Die Tweets des Tages Immer weniger Deutsche interessieren sich für Wirtschaftsthemen. Und wer sich nicht interessiert, eignet sich auch keine ökonomischen Grundkenntnisse an ... und kann so auch weniger gut Anlageentscheidungen treffen. Mehr in unserer Umfrage: go.bdb.de/180d4 "Von jedem verdienten Euro bleiben nach Sozialabgaben und Steuern 47 Cent übrig." Heute ist Stichtag für die #Steuererklärung. Was bleibt einem durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalt nach Abzug von #Sozialabgaben und #Steuern? Weniger als die Hälfte, so der Steuerzahlerbund. go.bdb.de/kBhwH |
Am Vortag meistgeklickt Wenn Mitarbeiter ihre Chefs mobben Es passiert nicht oft, aber es existiert: das Staffing. So wird das Mobbing von Führungskräften bezeichnet. Mal werden wichtige Informationen nicht weitergegeben, mal die Arbeit verweigert. Ein Problem: Viele Chefs reden nicht gern darüber. "Meiner Erfahrung nach geben Führungskräfte ungern zu, dass sie gemobbt werden. Das kratzt an ihrer Souveränität. Mit Mobbing wird häufig verbunden, dass es nur schwachen Leuten passiert – obwohl das nicht stimmt", sagt Psychologe Klaus Mucha. Welche Ursachen Staffing hat und was dagegen getan werden kann, lesen Sie hier: |
Was morgen wichtig wird In London gibt die Bank of England (BoE) ihre Entscheidung zur künftigen Geldpolitik bekannt. – Die Geldhäuser Comdirect, Standard Chartered, Barclays, ING, Monte dei Paschi und Société Générale veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal, bzw. das erste Halbjahr 2019. |
Der Nachschlag Quiz: Was ist alles im Büro erlaubt? Der Wasserkocher in der Teeküche ist kaputt. Kein Problem, sagen Sie sich, ich bringe meinen alten von zu Hause mit. Ist das aber erlaubt? Und was droht Ihnen, wenn Ihr Kartoffelsalat zur Büroparty mit Salmonellen verseucht ist und die halbe Belegschaft erkrankt? Testen Sie Ihr Wissen darüber, was am Arbeitsplatz erlaubt ist, und was nicht. Hier geht es zum Quiz: | | | |