Meine Reise nach Nordkorea
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Stimme
des Westens

Michael Bröcker

26. März 2019

Liebe Frau Do,

meine skurrilste Reise führte mich vor genau acht Jahren mit dem früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Ex-Grünen-Chefin Claudia Roth nach Pjöngjang. Im Vorfeld der Frauenfußball-WM in Deutschland, zu der sich auch das Team Nordkoreas qualifiziert hatte, durften eine kleine Delegation von Sport- und Kulturpolitikern sowie einige wenige Journalisten in den abgeschotteten kommunistischen Staat reisen. Es war bizarr. Tristesse in den Straßen, wie Momos graue Männer liefen Herren in einheitlichen Anzügen mit versteinerten Mienen durch penibel gesäuberte Straßen. An den Kreuzungen, an vielen Hausfassaden wurde dem 1994 verstorbenen Staatsgründer Kim Il-sung gehuldigt. Jeder Tourist bekam einen Begleiter an die Seite gestellt, offiziell als Geste der Gastfreundschaft, in Wirklichkeit ein Aufpasser. Abends in der Hotelbar blieben die Vertreter der koreanischen „Tourismusbehörde“ bis tief in die Nacht mit uns Delegationsmitgliedern an der Bar, sangen beim Karaoke begeistert den Titelsong aus dem Hollywoodblockbuster „Titanic“, aber auf die Frage nach den angeblichen Todeslagern für Regimegegner erklärten sie stets, dass dies alles Propaganda des „großen Feindes“, der USA, sei. Als ich mich einmal vom Hoteleingang Richtung Park entfernte, stürmte mein Aufpasser im Laufschritt hinter mir her. Zwischen den Hotelzimmern waren separate Zimmer für die koreanischen „Begleiter“ reserviert, die dort offenbar alles aufzeichneten, was wir in den Zimmern sprachen. Einmal hatten sie vergessen, die Tür zu schließen, so dass wir die Abhöranlagen sehen konnten. In der Innenstadt von Pjöngjang sieht es aus wie in Karl-Marx-Stadt in den späten 1950er Jahren. Die U-Bahn verbindet Stationen mit so klangvollen Namen wie „Triumph“, „Paradies“ oder „Sieg“. Das größte Stadion der Welt, das „1. Mai-Stadion“, fasst offiziell 150.000 Zuschauer. 2013 ließ es der koreanische Machthaber und Fußball-Fan Kim Jong-un für einige Millionen Dollar (und mit einem Zuschuss der Fifa) renovieren, obwohl die Bevölkerung des Landes zu den ärmsten der Welt zählt. Manch einem linken Spinner, der heute noch vom „real existierenden Sozialismus“ träumt, wünscht man ein vierwöchiges Ferienlager in Nordkorea. Das Zwangsregime ist für die Menschen dort eine Katastrophe. Nun will der frühere SPD-Außenminister Sigmar Gabriel sich persönlich einen Eindruck von dem Land machen und „privat“ nach Nordkorea reisen. Warum, sagt Ihnen Holger Möhle.

Es war ein Gutachten, das die politische Debatte um Diesel-Fahrverbote und Umweltspuren ein wenig relativierte. Denn solange in den nordrhein-westfälischen Städten das ganz normale Straßen- und U-Bahn-Netz vor sich hin bröckelt, ist die ökologische Verkehrswende noch weit. Gleise, Haltestellen und Brücken sind so kaputt, dass die 15 Verkehrsunternehmen in NRW drei Milliarden Euro investieren müssten, um das Netz auf Vordermann zu bringen. CDU-Verkehrsminister Hendrik Wüst, dem dieses Versagen von Kommunal- und Landespolitikern nur bedingt anzulasten ist, will nun auch die unterschiedlichen Spurweiten und Bahnsteig-Höhen vereinheitlichen. Es würde auch Zeit. Thomas Reisener berichtet.

Eine besonders kraftvolle und innovative Opposition ist die NRW-SPD im Düsseldorfer Landtag bisher nicht. Sie verlässt sich auf die Pannen und Peinlichkeiten im Verantwortungsbereich der schwarz-gelben Landesregierung. Und da gab es nach der kommunikativ desaströsen Affäre „Schulze Föcking“ und dem Justizdrama im Fall eines unschuldig inhaftierten und in seiner Zelle verbrannten Asylbewerbers nun mit dem unfassbaren Missbrauchsskandal in Lügde ein Thema, das politisch gravierende Folgen haben könnte. Zu krass ist das Versagen der Polizei- und Kommunalbehörden. Dass die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag einen Untersuchungsausschuss fordert, ist mehr als Taktik. Es ist schlicht eine Notwendigkeit. Kirsten Bialdiga hat mit NRW-SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty gesprochen.

Viel Freude bei der Lektüre

Ihr

Michael Bröcker

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