Der tägliche FOCUS: kompakt und pointiert
 
Liebe/r Leser/in,

heute hat es Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgsam vermieden, das geflügelte Wulff-Wort: Der Islam gehört zu Deutschland. Dafür kündigt sie einen Tag nach dem Super-Wahlsonntag an, man werde sich um die Sorgen der Menschen wegen des Islam kümmern. Manchmal, und sei es nach Wahlen, bestimmt eben doch das Sein das Bewusstsein.

Alle freuen sich über die gestiegene Wahlbeteiligung in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Einer freut sich nicht. Wolfgang Kubicki, der FDP-Bundes-Vize, weist darauf hin, dass von der vergleichsweise hohen Wahlbeteiligung vor allem die AfD profitiert habe. Was im Deutschlandfunk mitschwang, aber von Kubicki klugerweise nicht ausgesprochen wurde: Eine hohe Wahlbeteiligung ist nicht gut an sich, sondern nur, wenn die Richtigen gewählt werden.

Natürlich wurde in Anne Wills Talkshow die Schuldfrage diskutiert. Weshalb, sagte da Ursula von der Leyen mit hübscher Unschuldsmiene, sollte Angela Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik Schuld haben am doch eher suboptimalen Abschneiden der CDU – immerhin sei eben diese Politik doch just bestätigt worden. Schöner kann man die Konkurrentin um die Merkel-Nachfolge, oder muss man schon sagen Ex-Konkurrentin, Julia Klöckner, jedenfalls nicht abwatschen.

Wann kommt der Erste aus dem Busch und sagt, auf Dauer könne man doch die AfD vom politischen Diskurs nicht ausgrenzen. Wer das tue, der grenze schließlich auch deren Wähler aus – was ja schon ziemlich viele sind. Und wenn man sie dann nicht verekeln kann, weshalb soll man dann nicht mit ihr koalieren können? Und weshalb überhaupt sei es der Normalfall, dass SPD und Linkspartei heirateten, wenn dasselbe aber auf der rechten Seite des Spektrums passiere, ein übler Tabubruch?

Man mag von AfD-Frau Beatrix von Storch halten, was man will, aber ihre Bemerkung, rechts von der CDU sei die Mitte, zeugt von schlagfertigem Humor.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Nachmittag!

 

Herzlich Ihr
Ulrich Reitz
chefredaktion-newsletter@focus-magazin.de

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17. bis 20. März
Ein Fest der Ideen
Literatur hat einen langen Atem, und die Leipziger Buchmesse hat ihn auch. Schon seit dem 17. Jahrhundert werden hier Neuerscheinungen der Verlage präsentiert: ein jährliches Fest der Ideen und der Fantasie. Allein im Rahmenprogramm „Leipzig liest“ werden rund 3600 Veranstaltungen an 400 Leseorten mit 3200 Autoren geboten. Wer sich hier langweilt, ist selbst schuld.
Uwe Wittstock
Redakteur Literatur
16. März
Damenbesuch
Der FC Bayern München spielt um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League (ZDF live; 20.45 Uhr). Nach dem 2:2-Remis gegen Juventus Turin im Hinspiel scheint die Aufgabe leichter zu sein, als sie tatsächlich ist: Die „alte Dame“ ist derzeit gut zu Fuß und in der Serie A auf dem Weg zum 32. Meister­titel. Bilanz: Bei neun Vergleichen siegte Juve drei-, die Bayern viermal.
Axel Wolfsgruber
Ressortleiter Sport
 

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