für nicht wenige Menschen ist Christian Dettmar ein Held. Der Amtsrichter aus Weimar hat im Frühsommer 2021 in zwei Schulen in Weimar die Maskenpflicht ausgesetzt. Das war mutig, und es ging ihm – als Familienrichter – um das Wohl der Kinder. Für das Landgericht Erfurt ist er jedoch ein Straftäter, der das Recht missbraucht hat. Es hat ihn im August 2023 wegen Rechtsbeugung zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat Dettmars Revision gerade zurückgewiesen. Die Verurteilung wegen Rechtsbeugung ist damit rechtskräftig. Dieses harte Fehlurteil signalisiert: Alle juristischen Verfahren, die ihren Ursprung in der Corona-Zeit haben, werden unerbittlich weitergeführt, schreibt der Staatsrechtler Volker Boehme-Neßler. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Ahmad Khan, führt derweil einen Feldzug gegen Israel: Der jüdische Staat soll international isoliert werden. Deutschland sollte über die Konsequenzen seiner Zusammenarbeit mit dem ICC gründlich nachdenken. Rafael Seligmann über einen Haftbefehl gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Berlins Polizeipräsidentin warnt unterdessen Juden und Homosexuelle vor bestimmten migrantisch geprägten Bezirken in Berlin. Auch wenn man lieber Taten statt Warnungen sähe – immerhin wird über das Thema Migrantengewalt gesprochen. Es betrifft nicht nur bestimmte Gruppen, sondern uns alle, schreibt Alfred Schlicht. Die Hisbollah ist seit 2019 in Deutschland als Terrororganisation eingestuft. Trotzdem hat sie eine beachtliche Unterstützerszene – auch in Deutschland und Europa. Im Interview klärt der Extremismusexperte Hans-Jakob Schindler über die Aktivitäten der Hisbollah im Libanon und in Europa auf. Das Gespräch führte Gerhard Junior. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl leistet sich die SPD eine öffentliche Debatte über den eigenen Kanzlerkandidaten. Der Schaden ist schon jetzt immens, denn klar ist: Diese Partei agiert schlicht unprofessionell. So hat sie keine Zukunft mehr. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier über munteres Kandidaten-Raten. Während immer mehr Psychologen vor den Folgen der digitalisierten Schule warnen, hat der Aufklärer Johann Bernhard Basedow vor 250 Jahren etwas ersonnen, das auch heute eine Alternative sein kann: Bildung mit allen Sinnen. Der Bildungshistoriker Jürgen Overhoff will zurück zur Sinnlichkeit. Die Ex-Kanzlerin hat einen Auszug ihrer Memoiren ("Freiheit") veröffentlicht. Darin: viele Worte über Schröder, Putin und Trump, eine fragwürdige Rechtfertigung ihrer Politik gegenüber der Ukraine – und nichts über Merz und ihre Partei. Ferdinand Knauß hat den Auszug gelesen. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |