Liebe Leserin, lieber Leser, am 20. und 21. Mai findet die Invest, die Anlegermesse in Stuttgart statt. Auch ich werde an beiden Tagen vor Ort sein. Gerne möchte ich Dir als Leser des Reports die Möglichkeit geben, ebenfalls an der Messe teilzunehmen, und zwar kostenlos! Das Vorgehen klingt etwas kompliziert, ist tatsächlich aber einfach: 1. Hier gelangst Du zur Registrierung: www.messeticketservice.de 2. Klicke auf die Kachel der Invest und anschließend auf die Kachel „Aktionscode einlösen“ 3. Gib zunächst die Anzahl 1 ein und danach den Aktionscode: Erichsen22 – Bei Eingabe des richtigen Codes erscheint ein Haken bei „Code prüfen“. Wähle aus ob Du den kostenlosen Personennahverkehr nutzen möchtest. Klicke auf den Einkaufswagen/„In den Warenkorb legen“ und Deine kostenlose Ticketbestellung wird angezeigt. 4. Klicke auf „Zur Kasse“. Wähle den gewünschten Tag aus und klicke in das Feld „Tageskarte gegen Aktionscode“. 5. Klicke erneut auf „Zur Kasse“ und gib Deine persönlichen Daten ein. 6. Klicke auf „Zum Download“... Und nun zum heutigen Thema: Hat sich Mark Zuckerberg verrechnet? Angesichts des Kursrückgangs bei den Technologie- und Internet-Aktien in den letzten Monaten könnte man den Eindruck gewinnen, die digitale Revolution sei am Ende. Doch das sieht sicher nicht nur Facebook-Gründer Mark Zuckerberg anders. Kaum jemand setzt wie er auf die Veränderung des Internets in Richtung Metaversum, dokumentiert durch die Umbenennung des Konzerns in Meta Platforms. Ein Metaversum ist ein digitaler Raum, der durch virtuelle und erweiterte (augmented) Realitäten entsteht und in dem sich nach Meinung von Mark Zuckerberg für sein Unternehmen großartige Geschäfts-Perspektiven ergeben. In der Tat könnte sich dadurch das Internet, wie wir es heute kennen, massiv verändern. Mit Hilfe von Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Brillen ergeben sich viele unterschiedliche Einsatzbereiche: Neben der Möglichkeit, Veranstaltungen wie Konzerte virtuell zu besuchen, können sich z.B. auch Arbeitnehmer aus internationalen Unternehmen in virtuellen Konferenzräumen treffen. Die US-Bank Morgan Stanley rechnet damit, dass der Markt für Unternehmen, die sich mit dem Metaverse auseinandersetzen, alleine in den USA ein Potenzial von 8,3 Billionen US-Dollar besitzt. Dennoch kann man zum aktuellen Zeitpunkt nur schwer sagen, wie schnell diese Entwicklung vorangehen wird und wie stark sie sich letztendlich durchsetzen kann. Meta-Aktie stark unter Druck Die von Zuckerberg mit der Umbenennung von Facebook erhoffte Aufbruchsstimmung kam an der Börse bislang allerdings nicht an. Der Aktienkurs von Meta Platforms halbierte sich seit dem Allzeithoch im Sommer 2021 zeitweise:
Auch im Vergleich zu anderen Internet- und Technologie-Aktien gab Meta Platforms stark nach. Im S&P 100 Index, in dem die 100 größten US-Aktien enthalten sind, zählt die Aktie zu den vier schwächsten Werten in diesem Jahr, gemeinsam mit Netflix, PayPal und Nvidia. Im Technologie-Index Nasdaq 100 gab es nur 18 Aktien, die 2022 eine schwächere Performance zeigten als Meta. Ist das Metaverse nicht so aussichtsreich, wie Mark Zuckerberg annimmt oder ist die Börse nur blind – oder zu kurzsichtig? Letzteres könnte durchaus sein, denn hohe Investitionen in Zukunftsfelder werden am Aktien-Markt oftmals nicht honoriert, vor allem wegen des damit verbundenen Risikos des Scheiterns. Das gilt aktuell angesichts der geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten noch mehr als sonst. Hohe Investitionen in das Metaverse Zumal das Metaverse nicht zum Nulltarif zu haben ist. So steckte Meta Platforms im letzten Quartal fast 3 Milliarden US-Dollar in dieses Entwicklungsfeld. Überhaupt fielen die Bilanzzahlen für das Auftakt-Quartal eher durchwachsen aus, die Erwartungen der Analysten wurden nicht erreicht. Meta Platforms nannte u.a. den Krieg in der Ukraine als Belastungsfaktor, denn aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten hätten sich viele Werbetreibende mit ihren Budgets zurückgehalten. Für die weitere Entwicklung des Metaverse sind dies keine guten Nachrichten, denn die Einnahmen der Social Media Plattformen finanzieren maßgeblich den neuen Geschäftsbereich. Positiv ist allerdings, dass die Facebook-Nutzerzahlen um 30 Mio. auf täglich 1,96 Mrd. gestiegen sind. Bei den Anlegern kam das Zahlenwerk daher trotzdem gut an, die Meta-Aktie löste sich zeitweise deutlich von ihrem 2-Jahres-Tiefststand. Offenbar wird das Nutzer-Wachstum stärker gewichtet als die harten Finanzzahlen. Möglicherweise hat auch die Ankündigung des Unternehmens, stärker zu sparen, neues Vertrauen geschaffen. Zudem sind Aktien-Rückkäufe geplant, was den Kurs stützt. Sicher hat aber die fast schon als konservativ zu bezeichnende Bewertung Anleger angelockt: Auf Basis der 2022er Gewinnschätzungen liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 16,8, legt man die 2023er Prognosen zugrunde, errechnet sich ein KGV von 14,1. Mark Zuckerberg will nicht nur den Begriff Metaverse besetzen, sondern durch die massiven Investitionen eine herausragende Position im Internet der Zukunft einnehmen. Aber natürlich schlafen die Vorstände der anderen Internet-Konzerne ebenfalls nicht, alle investieren in diesem Bereich. Mit einem ETF auf den Erfolg des Metaverse setzen? Es ist keineswegs absehbar, welche Unternehmen diese Branche in Zukunft dominieren werden – und wer seine Anleger mit einer guten Gewinnentwicklung erfreut. Denn Wachstum allein reicht langfristig nicht, es muss auch in Gewinne umgemünzt werden. Da scheint es doch eine viel versprechende Möglichkeit das Risiko des Scheiterns einzelner Unternehmen durch das Investment in einen breitgestreuten Index-Fonds zu umgehen. Seit kurzem ist dies z.B. mit dem ETC Group Global Metaverse ETF (ISIN: IE000KDY10O3 | WKN: A3DE9M), der gemeinsam mit dem ETF-Anbieter HANetf aufgelegt wurde, möglich. Der thesaurierende ETF bildet den Solactive ETC Group Global Metaverse Index ab. Die insgesamt 52 darin enthaltenen Unternehmen sind u.a. in den Bereichen 3D-Grafik, Cloud und Datenspeicherung, Halbleiter, Gaming, Streaming oder Blockchain tätig. Unter den größten Positionen finden sich einerseits bekannte Unternehmen wie Apple, Meta Platforms oder IBM, andererseits aber auch eher unbekannte Werte wie PTC oder S4 Capital. Schaut man sich die Positionen im Detail an, findet man viele weitere Tech-Riesen wie Amazon, Alphabet, Microsoft oder Nvidia. Die 10 Schwergewichte im ETC Group Global Metaverse ETF Aktie | Land | Anteil in % | Apple | USA | 7,94 | PTC (Parametric Techn. Corp.) | USA | 6,84 | Meta Platforms | USA | 4,50 | Snap Inc. | USA | 3,41 | S4 Capital plc | Großbritannien | 3,40 | Nintendo Co. | Japan | 3,13 | IBM | USA | 2,97 | Activision Blizzard | USA | 2,90 | Twitter | USA | 2,39 | Visa | USA | 2,37 | | Summe | 39,8 |
Mit einem Anteil von knapp 77% dominieren auch in diesem Technologie-ETF Unternehmen aus den USA. Dahinter folgen Japan (10%), China (7%) und Großbritannien (3%). Positiv ist zu erwähnen, dass keine Position wirklich hoch gewichtet ist, so dass kein Risiko einer Klumpenbildung besteht. Der Index-Fonds wurde erst im März 2022 aufgelegt, Performance-Vergleiche mit anderen ETFs sind daher wenig sinnvoll. Das Fondsvolumen ist (noch) niedrig und die Kostenquote mit 0,65% p.a. vergleichsweise hoch, das ist für einen Themen-ETF aber nicht ungewöhnlich. Die Zusammensetzung ist beim alternativen Roundhill Ball Metaverse ETF (ISIN: IE00082BU3V4 | WKN: A3C567) etwas anders: Hier dominieren eher die größeren Konzerne, allerdings sind lediglich 43 Werte enthalten. Auch dieser ETF ist thesaurierend, die Gesamtkostenquote ist mit 0,59 Prozent etwas niedriger. Entscheidender als Kostenquoten oder die exakte aktuelle Zusammensetzung (diese wird ja auf Basis der Auswahl-Kriterien vom Fonds-Management mit der Zeit geändert) ist die Frage, ob sich mit einem solchen ETF eine Outperformance gegenüber anderen Technologie-ETFs erzielen lässt. Das ist offen und aus meiner Sicht eher fraglich. Denn alle Technologie- und Internet-Unternehmen investieren in neue Technologien, ob Metaverse oder andere Bereiche. Mein Fazit Die Metaverse ETFs erscheinen auf den ersten Blick gut geeignet, um an einem potenziellen Megatrend der nächsten Jahre zu partizipieren. Allerdings ist offen, ob die ETFs in Zukunft besser performen als andere ETFs, die ebenfalls auf Technologie-Aktien setzen. Das wird nicht zuletzt davon abhängen, wie klug der ETF-Anbieter die Aktien auswählt. So oder so: Anleger, die in einen solchen Themen-Fonds investieren möchten, sollten Geduld mitbringen und auch deutliche Rückschläge einkalkulieren. Die ETFs eignen sich daher nur als Beimischung in einem diversifizierten Portfolio. Ich selbst ziehe es in einem langfristigen Depot vor, direkt in einzelne Aktien zu investieren. Herzliche Grüße und bis kommende Woche Dein Lars Erichsen Chefredakteur Rendite-Report www.rendite-report.de |