in der AfD brodelt seit langer Zeit ein Richtungsstreit, der spätestens mit dem Rauswurf von Andreas Kalbitz offen ausgebrochen ist. AfD-Chef Jörg Meuthen, der lange wie auf Abruf wirkte, scheint jetzt wieder fester im Sattel zu sitzen. Im Cicero-Interview mit Moritz Gathmann gibt er sich zumindest selbstbewusst und regt einen Parteitag an, um die Machtfrage zu klären. Und er attackiert Alexander Gauland, der nicht von Kalbitz abrücken will.
 

Außenminister Heiko Maas berät sich heute mit seinen EU-Kollegen über eine weitere Lockerung der Reisebeschränkungen. Auch die Fußballsaison geht weiter. Ich frage mich allerdings, ob Reisen und Fußball systemrelevanter sind, als Schulen und Kindergärten einheitlich zu öffnen. 
 

Der deutsch-französische Plan für den Wiederaufbau nach Corona kommt den südeuropäischen Staaten weit entgegen. Dennoch bleibt die Kanzlerin sich treu – erst hat sie lange gezögert und am Ende nur unhaltbare Positionen aufgegeben, schreibt Eric Bonse aus Brüssel.
 

Während Emmanuel Macron mit Merkel noch das gigantische Wiederaufbaupaket propagiert, wird es in Frankreich selbst einsam um Emmanuel Macron. Weil 26 Mitglieder seine Partei LREM verlassen haben, hat sie im Parlament die absolute Mehrheit verloren. Seine Politik sei zu rechtslastig, lautet der Vorwurf. Dabei werden seine Sozialreformen von Leuten abgelehnt, die ihn dafür gewählt hatten, berichtet Kay Walter aus Paris.
 

Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur