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+ In der Verwaltung für Stadtentwicklung gibt es Vorbehalte gegen den Mietendeckel + Bürgerämter haben weniger Mitarbeiter als 2017 + Behrendt und Polizisten streiten über Antidiskriminierungsgesetz +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 29.08.2019 | Weiterhin heiß bei bis zu 30°C, hin und wieder bewölkt.  
  + In der Verwaltung für Stadtentwicklung gibt es Vorbehalte gegen den Mietendeckel + Bürgerämter haben weniger Mitarbeiter als 2017 + Behrendt und Polizisten streiten über Antidiskriminierungsgesetz +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

Berlins zweitbeliebtestes Wappenzeichen nach dem Bären war bisher der Bierdeckel: Bernd Besoffski lässt darauf bei seinem Lieblingswirt anschreiben, der Finanzsenator bei den Banken, und sogar das komplette Marketingkonzept der Stadt hat darauf Platz: „Berlin bleibt anders“. Doch jetzt bekommt der Bierdeckel Konkurrenz – vom Mietendeckel. Ein Vorschlag dazu von Senatorin Katrin Lompscher hat die Stadt dermaßen erhitzt (gestern auf fast 35 Grad), dass heute im Abgeordnetenhaus ein heftiges Gewitter erwartet wird. Das schauen wir uns hier natürlich in einem kleinen Special schon mal genauer an - und gleich unsere erste Meldung könnte die Koalition einer Klimakatastrophe näherbringen. Ob auf dem Mietendeckel auch politische Schulden angeschrieben werden, muss sich dann zeigen: 

Politischen Sprengstoff birgt ein Papier zur Wohnungspolitik, das in der SPD und der Verwaltung kursiert und dort erregt diskutiert wird – die acht Seiten unter dem harmlos wirkenden Titel „Mietendeckel - Einige Hinweise“ offenbaren viel Insider-Wissen aus der Behörde und zeichnen ein verheerendes Bild der Vorbereitung auf den größten staatlichen Eingriff in den Wohnungsmarkt, den es in der Bundesrepublik je gab.

Hier exklusiv zusammengefasst einige Auszüge:

„Zur Bearbeitung“:
1) Angeblich halten alle mit der Materie befassten Juristen der Verwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) den Mietendeckel für rechtswidrig.
2) Eine rechtliche Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Gutachten fand nicht statt.
3) Das Eckpunktepapier stammt nicht aus der Verwaltung, sondern wurde direkt politisch erarbeitet.
4) Es wurden keine Stellungnahmen anderer Verwaltungen eingeholt (Justiz, Wirtschaft, Finanzen): „Deren Schweigen ist politisch gefährlich“.    
5) Die weitere Bearbeitung erfolgt an der Verwaltung vorbei.

„Was bisher nicht untersucht wurde“:
1) ob die sachlichen Voraussetzungen für einen Mietendeckel vorliegen – noch im Mai hieß es in einem internen SenSW-Papier: „Die gegenwärtige Situation rechtfertigt ein generelles Aussetzen von Mieterhöhungen nicht.“
2) ob eine „verordnete Vermögens-Entwertung“ rechtmäßig ist.
3) ob verordnete Mietsenkungen gegen das Rückwirkungsrecht verstoßen.
4) ob die Modernisierungsbindung rechtmäßig ist.
5) ob die formale Gleichbehandlung aller Eigentümer und Mieter nicht „eine unzulässige Ungleichbehandlung“ darstellt und ein „Verstoß gegen das Übermaßverbot“ vorliegt.
6) ob die Maßnahmen tatsächlich zu einer Marktentspannung führen oder das Ziel nicht sogar verzögern oder verhindern.
7) ob Mietsenkungen „eine extensivere Bestandsnutzung bestärken, also bedarfserhöhend wirken.“
8) ob „ein Deckel-Erfolg“ nach der beabsichtigten Aufhebung 2025 „durch sprunghafte Mieterhöhungen politisch zerstört“ wird.
9) Ob oder wie Verwaltung und IBB den erheblichen Mehraufwand stemmen können.

Interessant ist auch die „Politische Bewertung“ (S. 7 u. 8):
1) Bei der Verbände-Anhörung wird keine größere Rechtssicherheit erreicht, weil es dort „Interesse an einem schlechten, weil angreifbaren Gesetz“ gibt.
2) Der Linken würde ein juristisches Scheitern nicht schaden, „weil sie auf das unzulängliche ‚herrschende System‘ verweisen würde“.
3) Für die SPD würde das Scheitern „ein weiterer Sargnagel sein, weil sie als ‚Erfinderin‘ des Deckels gilt und „als kommunalpolitische Versagerin dastehen würde“.
4) Für die Grünen wäre ein Scheitern „ebenfalls negativ“, weil sie mit den Ressorts Justiz und Wirtschaft beteiligt sind und für ihren Anspruch als führende Partei „nicht die genügende Kompetenz aufbringen“.

„Schlussfolgerungen“:    
1) „Das Projekt Mietendeckel muss ab sofort politisch und fachlich völlig anders angegangen werden als bisher. Zielkonflikte, Folgen und Nebenfolgen müssen sachkundig, ehrlich und transparent beschrieben werden.“
2) „Der Mietenspiegel muss als Projekt des gesamten Senats begriffen werden und den bisher zu eng angelegten Ressortaktivitäten entzogen werden.“

Soweit die Auszüge aus dem o.g. anonymen Insider-Papier zur bisherigen Vorbereitung.
 
     
 
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  Unterdessen beharkten sich bei Twitter die Koalitionsabgeordneten Tobias Schulze (Linke) und Andreas Otto (Grüne) über die Frage, ob die Mietendeckel-Debatte Klassenkampf-Charakter hat – Auszüge:

Schulze: „Ich verstehe auch nicht, warum immer noch so viele Kommentator_innen vom Ende des Neubaus reden. Neubau ist vom Mietendeckel explizit ausgenommen!“

Otto: „Einen Neubau zu planen, zu errichten, zu bewirtschaften und die Kredite abzuzahlen benötigt eine sichere Perspektive von ca. 30 Jahren. Ohne Enteignungsdebatten und Vertragseingriffe, die in die Pleite führen. So eine sichere Perspektive strömt unsere Koalition leider nicht aus.“

Schulze: „Wir regieren noch 30 Jahre? Dein Wort in Gottes Ohr!
Abgesehen davon: Wir sind auch gewählt worden, um dem Mietenwahnsinn etwas entgegen zu setzen. Etwas Wirksames. Über die Details können wir gern streiten.“

Otto: „Absolut. Nur geht es mir dabei mehr um den atmenden Deckel, der den Wahnsinn stoppt. Weniger um Klassenkampf.“

Schulze: „Dass es dabei um Klassenkampf geht, ist ein interessegeleiteter Spin. Es geht um Rechtssicherheit.“

Otto: „Nach meiner Beobachtung gibt es sehr vielfältige Interessen und Äußerungen. Ist auch alles erlaubt. Ich befasse mich weniger mit irgendwelchen Spins als vielmehr mit nachhaltiger Politik.“

Schulze: „Gut, dann überlassen wir den Begriff Klassenkampf mal unseren Kritikern?“

Otto: „... und den Klassenkämpfern.“
 
     
 
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  Zum Abschluss unserer heutigen Sendung „Mieten, Streiten, Wohnen“ noch ein Blick auf den „Homeday Preisatlas“, der die Durchschnittsmieten in den 96 Berliner Ortsteilen untersucht hat (Q II 19) – das für die Deckel-Debatte relevanteste Ergebnis: Nur in vier Berliner Kiezen liegen die Mieten unter der geplanten Obergrenze von 7,97 Euro – in Hellersdorf (7,90), Falkenberg (7,50), Marzahn (7,30) und Wartenberg (7,20). Wenn wir die Tabelle von oben betrachten, sehen wir, wo die drastischsten Mietsenkungen zu erwarten sind: in Tiergarten (14,00), Friedrichshain (13,60), Grunewald und Rummelsburg (13,00), Moabit und Hansaviertel (12,60) sowie in Dahlem (12,40).  
     
 
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Das Musikfest Berlin eröffnet am 31.8. in der Philharmonie mit Hector Berlioz‘ erster Oper „Benvenuto Cellini“. Sir John Eliot Gardiner und das Orchestre Révolutionnaire et Romantique präsentieren zusammen mit dem Monteverdi Choir und einer Riege namenhafter Solist*innen dieses in Berlin äußert selten gespielte Werk halbszenisch und auf Instrumenten der Berlioz-Zeit. 
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  Und wie geht’s dem Regierenden Bürgermeister? Der hat, wie zu hören war, trotz angespannter Lage auf dem Wohnungsmarkt ein neues Zuhause gefunden. Die vergangenen Tage verbrachte er allerdings in Peking, Senatssitzung und Koalitionsausschuss zum Mietendeckel fanden ohne ihn statt, dafür gab er aus der Ferne eine längere Erklärung zur Schwangerschaft einer Berliner Prominenten ab:

Mit großer Freude habe ich hier in der chinesischen Heimat der Pandas die tolle Nachricht aus dem Zoo erhalten, dass Meng-Meng schwanger ist. Das Daumendrücken der Berliner Tierfreundinnen und Tierfreunde wurde belohnt. Das schlagende Herz des Panda-Embryos auf dem Ultraschall ist ein gutes Zeichen. Jetzt hofft ganz Berlin auf ein schwarz-weißes Happy-End. Dafür wünschen wir Andreas Knieriem und seinem Zoo-Team alles Gute.“

Allerliebst… Bevor er vergangene Woche abhob, hatte der Regierende aber mal wieder gar keine große Freude – hier unter diesem Link können Sie nochmal einen heimlichen Blick hinter die Kulissen werfen. 

Aber was war bloß geschehen? Ok, hier die ganze Geschichte: Als Rechtsanwalt und Checkpoint-Gastautor Christian Schertz (bekannt aus der Serie „Gegendarstellung“) per dpa die Trennung von Ehepaar Müller bekannt machte, hatten wir ein paar Fragen: Wer beauftragte den Anwalt – die Privatperson Michael Müller oder der Regierende Bürgermeister? Und wer bezahlt ihn? Ist Christian Schertz weiterhin für die Senatskanzlei tätig? Und welche Kosten wurden dafür bisher fällig? Vertritt er dienstlich oder privat noch andere Mitarbeiter im Roten Rathaus? Wie können eventuelle Interessenkollisionen ausgeschlossen werden?

Journalistischer Kleinkram, Routine, einfache Fragen, öffentliches Interesse. Eingang der Mail am nächsten Morgen. Die unmittelbare Folge? Siehe oben (Details aus Jugendschutzgründen zensiert). Die Fortsetzung: Direkt danach ließ Müller ein seit Langem mit uns für genau diesen Tag um 14 Uhr verabredetes Interview zur Wissenschaftspolitik platzen – ohne Angabe von Gründen. Tja, da müssen Sie leider noch ein wenig warten auf die Erfolgsbilanz des Regierenden Wissenschaftssenators. Wir haben die unverhofft freie Zeit unterdessen für eine kleine Straßenumfrage genutzt (lebendiger Lokaljournalismus!) – hier das Ergebnis:

Wie jedes gegen sich selbst einen Bezug hat, so muss es auch gegen andere ein Verhältnis haben.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Zusammenhänge nehmen dem Erlebnis die persönliche Giftigkeit oder Süße.“ (Robert Musil)

Wer anderen gar zu wenig traut, hat Angst an allen Ecken; wer gar zu viel auf andre baut, erwacht mit Schrecken.“ (Wilhelm Busch)

Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ (Joachim Ringelnatz)

Es kommentiert unser Kolumnist Otto von Bismarck: „Die Politik ist keine Wissenschaft, wie viele der Herren Professoren sich einbilden, sondern eine Kunst.“

Ach ja, fast vergessen – die Antworten auf unsere Fragen:

„Die Senatskanzlei hat weder Rechtsanwalt Schertz noch dessen Kanzlei ein Mandat in o.g. Angelegenheit erteilt.“
„Die Senatskanzlei hat private Entscheidungen nicht zu bewerten.“
„Die Anwaltskanzlei Schertz/Bergmann ist eine in Berlin ansässige Rechtsanwaltskanzlei mit besonderer Expertise. Sofern diese Fach-Expertise benötigt wird, zählt Schertz/Bergmann zu dem Kreis der Kanzleien, die mandatiert werden.“
Von den derzeit im Amt befindlichen vier Staatssekretären bzw. Staatssekretärinnen in der Senatskanzlei ist bisher lediglich Frau Staatssekretärin Chebli von der Rechtsanwaltskanzlei Schertz/Bergmann in dienstlichen Angelegenheiten beraten worden.“

Und hier die Vergütung, die Schertz/Bergmann der Senatskanzlei in den vergangenen Jahren in Rechnung stellte:

2016: 51.435,03 Euro
2017: 12.324,64 Euro
2018: 5.004,43 Euro
2019: 6.247,50 Euro
 
     
 
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  Interner Alarmbrief von Innensenator Andreas Geisel an alle Bezirksbürgermeister*innen (v. 28.8.) – es geht um die Situation in den Bürgerämtern. In ihren Richtlinien hatte die Koalition versprochen, dass alle Anliegen innerhalb von 14 Tagen erledigt werden können. Jetzt stellt Geisel fest, „dass sich nach einer Phase der Besserung die Bürgerämter derzeit von einer Stabilisierung des 14-Tage-Ziels weiter entfernen“. Die bittere Bilanz:

1) Die Chance auf eine Erledigung innerhalb der Frist lag „zeitweise bei unter 45 Prozent“.
2) Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 „sank die durchschnittliche Terminverfügbarkeit um 16 Prozent“.
3) Mit Stand Juli 2019 waren in den Bürgerämtern 69 Vollzeitstellen unbesetzt – das ist rechnerisch die Besetzung „eines ganzen Bezirks“.
4) „Damit sind in den Bürgerämtern weniger Sachbearbeitende tätig als 2017“.
5) Wegen der Unterbesetzung werden „bis zu 14.000 Termine monatlich berlinweit“ weniger angeboten als nötig.

Geisel fordert von den Bezirken „zügig Maßnahmen“ und bietet Unterstützung an. Die Einhaltung des 14-Tage-Ziels „genießt für den Senat besondere Priorität“ – am 19. September will der Senator das Thema beim Rat der Bürgermeister besprechen. 
 
     
 
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Heute exklusiv für Checkpoint-Abonnenten:
 
 


Interview mit Linken-Fraktionschef Udo Wolf zum Mietendeckel: „Wir lassen uns nicht mehr erpressen.“ Mehr lesen
 
Nicht der E-Scooter ist pervers, sondern die Situation, in der er fährt – eine Verteidigung des Elektrorollers Mehr lesen
 
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Telegramm
 
 
Die Welt ist gerettet (fast jedenfalls): Great Thunberg erreicht klimaneutral New York, und die Bezirksverordneten von Neukölln beschließen klimagerechte BVV-Unterlagen– alle Papiere sollen künftig doppelseitig bedruckt werden. Dazu auch folgender Hinweis: Wir versenden ab sofort einen klimagerechten Checkpoint (doppelseitig bedruckt) – schauen Sie mal bitte kurz auf die Rückseite Ihres Smartphones (Tablet geht auch) …

… ok, vielen Dank, Sie haben soeben an der größten Synchronhandgymnastikübung der Welt teilgenommen. Ihr Zertifikat können Sie gleich hier ausdrucken (aber bitte nicht einseitig).

Weitere aktuelle Maßnahmen zur Rettung der Welt (Ausgabe Berlin, heute auch Thema im Agh): 

1) Die Linken (hier: MdA Michael Efler) wollen mit einer Art Quote Jahr für Jahr weiter die Zahl der Innenstadt-Parkplätze reduzieren, um die Leute zum Verzicht aufs Auto zu bewegen (steht 23 h am Tag rum). SPD dagegen, Grüne skeptisch.

2) Die SPD (hier: MdA Daniel Buchholz) will Inlandsflüge einstellen. Linke und Grüne äußern sich, wenn sie wieder gelandet sind (die Kasino-Strecke Baden-Baden – Berlin gibt Eurowings zum Flugplanwechsel übrigens freiwillig auf).

3) Die Grünen (hier: MdB Stefan Gelbhaar) wollen aus Gründen der Gerechtigkeit einen zusätzlichen Urlaubstag für Radfahrer („weil sie aktiver und gesünder sind“). Die SPD äußert sich, wenn sie einen Parkplatz gefunden hat, die Linke ist dagegen (Pankows Bürgermeister Sören Benn): „Mir fallen da noch ein: Kleingärtner, Fußgänger, Jogger und ich. Ich kriege drei Tage. Ich fahre Rad, jogge und mache jeden Tag früh Rückenschule. Und nein, es macht keinen Spaß.“
 
     
 
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Gewitter fällt aus“ ist eigentlich keine Meldung (schon gar nicht in Berlin, wo so allerlei ausfällt) – allerdings sind wegen des Gewitters, das dann ausgefallen ist, in Tegel 48 Flüge ausgefallen (und das ist dann schon eine Meldung wert).
 
     
 
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AfD-Landesparteitag fällt aus“ ist eigentlich auch keine Meldung – allerdings sind „Ausfallerscheinungen bei der Anmeldung“ als Begründung für den Reinfall originell genug, um hier vermerkt zu werden.
 
     
 
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Eine Straße, drei Massenschlägereien, mehrere Verletzte, zwei bekannte Clans, syrische und libanesische Geflüchtete, Friedensrichter. In Neukölln ist gerade Bambule“, berichtet „Morgenpost“-Kollege Alexander Dinger. Text inkl. Video dazu gibt‘s hier.
 
     
 
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Zoff gibt’s auch um das neue Antidiskriminierungsgesetz, insbesondere um die „Vermutungsregel“ und die umgekehrte Beweislast – GdP-Sprecher GdP-Sprecher Benjamin Jendero spricht von Generalverdacht und meint, Justizsenator Dirk Behrendt „misstraut dem Öffentlichen Dienst mehr als der organisierten Kriminalität“. Behrendts Sprecher Sebastian Brux kontert: „Wir freuen uns, wenn ein Gesetzentwurf dazu führt, dass verschiedene Verwaltungen ihr bisheriges Verhalten auf mögliche Diskriminierung hin reflektieren.“ Da rufen selbst Vegetarier: „Beef!“
 
     
 
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Eine echt krasse Geschichte hat Johanna Sprondel erlebt – ihr Sohn (12) meldete der Polizei, dass vor der Haustür fünf Jugendliche mehrere „Lidl“-Fahrräder demolierten und klauten. Zwischenergebnis: Kein Dank von niemandem, und „da er vor Angst, sie könnten ihn wiedererkennen, seit einer Woche kaum noch schläft, war‘s das mit Courage“. Und es kam noch schlimmer: Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahren gegen ihren Sohn wegen „falscher Verdächtigung“ – offenbar hatten sich die fünf anderen abgesprochen. Jetzt teilten ihr die Ermittler mit: Das Verfahren wird eingestellt – nicht etwa wegen erwiesener Unschuld, sondern wegen Strafunmündigkeit. Immerhin meldete sich die Polizei doch noch und fragte nach der Vorgangsnummer: „Wir würden uns das gerne mal anschauen.“ Wir auch - der Checkpoint bleibt dran.
 
     
 
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In Berlin gibt’s nichts, was es nicht gibt– deshalb wird hier auch niemanden die Meldung „Neuer Fußballfeld zu klein“ wundern: Der Sportanlage an der Göschenstraße (Reinickendorf), gerade für 800.000 Euro aus der Bezirkskasse saniert, fehlen am Rand des Kunstrasens 1,90 Meter für die Platzreife – der Berliner Fußballverband verweigert die Zulassung. Wenn Sie ihn ordentlich mit Bier gießen, wächst er ja vielleicht noch. (Q: „Berliner Woche“)
 
     
 
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Das Betriebsstörungsbingo kommt heute von der BVG - Durchsage heute um 16:30 am Zoo, U2 Richtung Ruhleben: „Leider können wir Ihnen heute nicht alle Fahrten anbieten! Wir bitten um Entschuldigung!“ Achtung: Nicht geeignet für die Rubrik „Berlin, aber Schnauze“. (Gehört hat’s Checkpoint-Leserin Ingrid Flik).
 
     
 
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Dafür haben wir aber etwas aus der Kategorie „Gerümpel, aber glücklich“: Checkpoint-Leser Henning hatte „in einem etwas sehr patzigem Anflug“ über die ‚Müll Melden Seite“ auf die starke Verschmutzung der Treppenzugänge zur Bösebrücke an der Bornholmer Straße hingewiesen - und siehe da: Am nächsten Morgen war alles weg („Der Dank gebührt dem Orangenen Block“).
 
     
 
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Sensation: „Dauerbaustelle am Berliner Flughafen beendet“, meldet Checkpoint-Laufgruppenchef Felix Hackenbruch – allerdings nicht am BER, sondern auf dem Tempelhofer Feld: Die Toiletten sind endlich eröffnet (zur Sicherheit steht aber auch noch ein Dixi-Klo direkt gegenüber).
 
     
 
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Gute Gelegenheit, gleich auf den nächsten Lauf-Termin hinzuweisen: Am Sonnabend geht’s erstmals in den Volkspark Friedrichshain (war eine gaaanz knappe Abstimmung): Treffpunkt 11 Uhr am Zugang zum Märchenbrunnen. Wie immer mindestens zwei Gruppen (6 & 12 km), mit SCC-Lauftrainer, Auto für Wechselklamotten und Getränken danach.
 
     
 
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BER Count Up - Tage seit Nichteröffnung:
 
 
 
 
 
2 6 4 4
 
 
 
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
So zufällig ist das auch nicht…“

… sagte Kai Wegner gestern Abend beim „Runden Tisch“, nachdem der Abgeordnete Christian Gräff ihn angekündigt hatte mit den Worten: „Ich würde gerne Kai Wegner, dem baupolitischen Sprecher der CDU/CSU Fraktion und ‚zufällig‘ in Anführungszeichen auch Landesvorsitzender der CDU, das Wort geben.“

Die SPD ist in ihrer DNA keine Partei, in der man eine Revolution veranstalten kann.“

Juso-Chef Kevin Kühnert erklärt, warum er auf eine Kandidatur für den Parteivorsitz verzichtet.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@mlle_krawall

„Die größte Vereinbarkeits-Herausforderung ist weder das Kind noch mein Arbeitgeber, sondern das tägliche Rätsel, ob die S-Bahn fährt.“
 
 
 
 
 
 
 
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Stadtleben
 
 
Essen – Das Patrice entspricht ziemlich genau dem, was man sich unter einem französischen Restaurant in Wilmersdorf vorstellen würde.Schwarzweißfotografien an der Wand, bordeauxrote Tischdecken und sauber gefaltete Stoffservietten kreieren bereits auf den ersten Blick ein stilvolles, leicht gehobenes Ambiente. Sorgfältig ausgewählte Weine zieren die dunklen Wandschränke – und sobald sie entkorkt wurden und geatmet haben, begleiten sie ganz vortrefflich das Lammkotelett aus dem Karree oder die Weinbergschnecken in Kräuterbutter. Inhaber Patrice Guérin, Berliner mit französischen Wurzeln, setzt auf die Klassiker der Cuisine francaise und präsentiert auf seiner Karte stolz u.a. auch die „originale“ Fischsuppe à la Saint-Tropez, Wachtelbrust und Froschschenkel. „Ein Traum von einem Franzosen“, findet Checkpoint-Leser Urban B. und empfiehlt das Lokal in der Mainzer Straße 17 auch zum Verweilen und Weintrinken auf der idyllischen Terrasse. U-Bhf Bundesplatz, Mo-Fr ab 12 Uhr, Sa ab 17 Uhr
 
     
 
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Trinken – Unter der Erde ist es naturgemäß kühler als oberhalb, wo die Sonne den schwarzen Asphalt aufheizt und die Hitze zwischen den Häuserblöcken steht. Gut, für das Berliner U-Bahnnetz gilt diese Weisheit nur bedingt. Deswegen geht's am U-Bahnhof Zwickauer Damm auch raus aus dem Schacht, in die Stubenrauchstraße, dann links in den Windenweg und rechts in den kurzen Levkoienweg. In der Nummer 21 steigt man wieder hinab in die kühlen Hallen von Rolf Stowassers Weinkeller. Er hat ein Stückchen Pfalz nach Rudow gebracht, sein Bio-Riesling und der Gewürztraminer kommen aus Bad Dürkheim und Flemlingen. Jeden Donnerstag von 17 bis 21 Uhr bietet er Weinliebhabern und Laien, die vor der Hitze flüchten wollen, Verkostungen an – zu kalt kann es einem also keinesfalls werden.
 
     
 
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Maria Kotsev wünscht Ihnen einen schönen Donnerstag!
 
     
 
Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
GeburtstagEva Cancik-Kirschbaum (54), Altorientalistin / Felix von Jascheroff (37), Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher / Rainer Pottel (66), ehem. Leichtathlet in der DDR und ehem. Trainer / Rotraud Schindler (79), Schauspielerin und Komödiantin
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
GestorbenDipl. Ing. Karl-Heinz Brieger / Elisabeth Frost, * 4. Mai 1928 / Dr. med. Ursula Giesen-Weber, * 20. Juli 1929 / Rudolf Kuhfeldt, * 14. Mai 1927
 
 
StolpersteinEdith Löwenstein (Jhg. 1903) lebte in der Belziger Straße 39 in Schöneberg. Nachdem ihre Nachbarn am 13. Juni 1942 nach Riga deportiert wurden, nahm sich Löwenstein heute vor 77 Jahren das Leben, um einer Deportation zu entgehen.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Und jetzt müssen wir noch mal ganz stark sein: Trotz einer Flut von Postkarten und Mails von Checkpoint-Fans hat sich Norderney für Hanna Eschenhagen als neue Inselbloggerin entschieden – Team Checkpoint gratuliert herzlich! Aber wir bleiben dran, versprochen – und ein neues Lied haben wir auch schon (ok, ist ein bisschen von den „Ärzten“ geklaut, aber wer will schon nach Westerland…): 

Oh wir ha'm solche Sehnsucht,
es ist noch nicht vorbei!
Wir wollen wieder an die Nordsee,
wir woll‘n zurück nach Norderney!

Wir sehen uns, und zwar schon bald!
 
     
 
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So, jetzt ist erstmal Checkpoint-Ebbe für heute – morgen früh flutet dann Robert Ide Ihr Postfach. Bis dahin,
 
 
Unterschrift Lorenz Maroldt
 
 
Ihr Lorenz Maroldt
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir bleiben bis in die frühen Morgenstunden (Rekord: 5:30 Uhr) wach, um Sie auf den aktuellen Stand zu bringen.
 
 
 
 
 
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Chefredakteure: Lorenz Maroldt, Mathias Müller von Blumencron
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Verantwortlich im Sinne von §55 Abs. 2 RStV: Lorenz Maroldt
Redaktion: Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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