„Je teurer der Verteidiger, desto unschuldiger wird der Angeklagte“. Ein spannender Satz des Juristen und Journalisten Ronen Steinke, den meine Kollegin Viola Dengler neulich in einem Artikel zitiert hat (M+). In Steinkes Buch kommt ein Anwalt vor, der Beschuldigte in Cum-Ex-Strafverfahren vertreten und die Verteidigung im Schmiergeldprozess um ehemalige Siemens-Manager koordiniert hat. Der Anwalt schätzt, dass 80 Prozent seiner Fälle entweder eingestellt werden oder mit Freispruch enden. Seine Kanzlei nimmt Stundensätze von 400 Euro. Ich musste daran denken, als ich jetzt las, wie HSV-Star Dompé bestraft wird (M+), für seine Chaos-Tour mit viel PS, Sommerreifen im Winter, Bushaltestellen-Crash, Fahrerflucht und Lügengeschichten. Für einen reichen Mann wie ihn mit recht überschaubaren Folgen, wie ich finde. Wie der Fall wohl für Otto Normalverbraucher mit Feld-Wald-und-Wiesen-Anwalt ausgegangen wäre? Man weiß es nicht. +++ Hamburg ist am Limit: Jeden Monat kommen mehr als tausend Geflüchtete in die Hansestadt. Die Unterkünfte sind fast vollständig belegt, die Stimmung ist vielerorts aufgeheizt. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer und Innensenator Andy Grote (beide SPD) schilderten gestern, wie dramatisch die Zahlen sind, aber auch, worauf sie jetzt Hoffnung setzen (M+). +++ Brot, Brötchen, Kuchen und Kekse: Bäckereien gibt es in Hamburg viele. Doch wo schmecken Baguette, Vollkornbrot, Franzbrötchen und Co. am besten? Die Experten des Gourmet-Magazins „Falstaff“ haben die zehn besten Bäckereien in der Hansestadt gekürt – vom Traditions- bis zum Bio-Bäcker. (M+). +++ Die Stadtreinigung braucht neue Leute und sucht nun gezielt nach Frauen. Denn gerade einmal ein Prozent der Mitarbeiter ist weiblich bei der Müllabfuhr. Anpacken, Tonnen wuchten, draußen sein: MOPO-Reporterin Pauline Reibe hat eine Schicht mitgemacht (M+). Und findet: Das muss kein Männerjob bleiben! +++ Paukenschlag auf dem Kiez: Gestern wurde bekannt, dass die „Lindner Hotel Group“ in Hamburg zwei neue Hotels ihrer Marke „me and all“ bauen will. Das bestätigte eine Sprecherin der MOPO. Eins davon soll in St. Georg entstehen, das andere mitten auf der Reeperbahn, wo derzeit noch das „Molotow“ sein Zuhause hat (M+). Was wird aus dem Musikclub, der vor fast zehn Jahren schon einmal von seinem Standort verdrängt wurde? Und wenn es auf dem Kiez irgendwann nur noch Hotels gibt – gibt's dann eigentlich noch einen Grund, ein Hotel auf dem Kiez zu buchen? Ein wunderbares Wochenende, am besten mit der extradicken MOPO, wünscht Ihnen Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |