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Mit Aktien entspannt
reich werden ...

Lieber Geldanleger,

 

Börse kann so spannend sein: Bitcoin-Hype, BVB-Aktie im Ablöserausch, Visionär Elon Musk lehrt die Autobranche das Fürchten, Netflix revolutioniert die Filmindustrie, Amazon bedroht den Einzelhandel, ...

... Facebook und Google werden immer noch mächtiger und mit Hilfe der CAR-T-Zellen und einer milliardenschweren Übernahme steigt Biotech-Riese Gilead in den Kampf gegen den Krebs ein.

Unzählige Artikel, Analysen und Kaufempfehlungen werden veröffentlicht. Wir als Anleger saugen begierig die Stories auf und versuchen überall dabei zu sein - möglichst früh. Schließlich wollen wir mit Aktien reich werden.

Lesen Sie, warum es trotzdem die wenigsten schaffen und wie es viel einfacher und entspannter ginge.

Der Gegenentwurf zum hektischen Kurzfrist-Trading heißt Ian Cassel. Er ist professioneller Investor in Microcaps. Er investiert also in die kleinsten börsennotierten Firmen. Diese Aktien sind häufig "underfollowed", das heißt, es interessieren sich kaum Analysten für die Papiere, was häufig zu Ineffizienzen führt. Diese versucht er, ausnutzen.

Microcaps an sich sind also gerade für uns Privatanleger sehr spannend. Allerdings braucht es einiges an Erfahrung, um bei den Nebenwerten - wie sie in Deutschland genannt werden - die Spreu vom Weizen trennen zu können.

Cassel hat hier bereits Ende 2015 ein langes und äußerst lesenswertes Interview gegeben, das ich jedem ernsthaften Privatanleger hiermit sehr ans Herz legen möchte.

Für die Thematik dieses Artikels sind dabei vor allem seinen grundlegenden Aussagen zum Thema "Investieren" interessant und lehrreich.

Vieles von dem was er sagt, erinnert an Warren Buffett und der ist ja bekanntermaßen nicht der schlechteste Lehrmeister. Cassel sucht nach:

- großartigen Unternehmensführern, so genannten "intelligenten Fanatikern". Das sind Vorstände, die selber große Anteile an ihrem Unternehmen besitzen und eine intensive Fokussierung sowie eine hohe Integrität, Energie und Intelligenz besitzen.

- Firmen, deren Geschäftsmodell zu einem "Moat" führt oder die bereits einen solchen "Moat" haben. "Moat" bedeutet übersetzt so viel wie Graben und meint in wirtschaftlicher Hinsicht Geschäftsmodelle, die so stark und unangreifbar sind, dass daraus ein dauerhafter Wettbewerbsvorteil entsteht. Wie ein Burggraben schottet es das Unternehmen vor der Konkurrenz ab und schützt so die Cashflows der Zukunft.

Geprägt wurde dieser Begriff von Warren Buffett. Auch kleinere Unternehmen können solche Moats haben, wenn sie sich in einer (möglichst immer größer werdenden) Nische bewegen.

Die simple Frage dahinter heißt: "Kann dieses Geschäft über die Jahre hinweg immer mehr Cashflows produzieren und kann es dies tun, ohne dass hierfür ständig neue Investitionen erforderlich werden?"

Bei der Auswahl dieser Firmen legt er strenge Kriterien an: Er sucht also nach Marktführern in der Nische mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Interessant ist dabei der Verweis zum Venture Capital-Investor Peter Thiel, der in seinem Buch Zero to One ähnlich argumentiert.

Die Fähigkeit, nachhaltig und wiederholbar Gewinne zu erwirtschaften, ermöglicht es diesen Firmen ihr Wachstum selber zu finanzieren. Das bringt auch einen unschätzbaren Vorteil für die Aktionäre: Es reduziert das Risiko der "Dilution". "Dilution" bedeutet Verwässerung und meint das Ausgeben immer neuer Aktien zur eigenen Refinanzierung.

Das wiederum reduziert den Anteil jedes einzelnen Investors am Unternehmen und damit auch an den Gewinnen. Verwässerung ist ein großen Problem, speziell bei kleinen Firmen in kapitalintensiven Branchen wie Rohstoffexploration oder Pharma/Biotechnologie.

Cassel sucht deshalb gezielt nach Firmen, die ihre Aktien wie Gold behandeln, sprich - wenn überhaupt - nur sehr selektiv neue Stücke "drucken", beispielsweise zur Mitarbeitermotivation im Rahmen von Optionsprogrammen. Noch besser ist es, wenn die Zahl der ausstehenden Aktien sogar sinkt. Das geht durch Aktienrückkaufprogramme und einem anschließenden Einziehen der Aktien.

Damit zusammen hängt auch eine saubere Kapitalstruktur. Dabei geht es nicht nur um eine geringe Zahl an ausstehenden Aktien, sondern auch darum, dass es keine verschiedenen Aktiengattungen gibt und die Zahl der ausstehenden Optionsscheine und Optionen im Verhältnis zur Gesamtzahl an Aktien sehr gering ist.

Wichtig ist ihm auch, dass noch keine institutionellen Investoren bei der Aktie engagiert sind. Diese kommen dann mit anhaltendem Erfolg von alleine und sorgen bei einem späteren Einstieg für hohe Kursgewinne.

Dabei achtet er bei seinen Investments grundsätzlich darauf, dass sie innerhalb seines "circle of competence" liegen. Das heißt, er muss in der Lage sein, das Geschäft, das Geschäftsmodell und die Branche genau zu kennen und zu verstehen. Möglichst besser und genauer als die meisten anderen Anleger, um einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil zu haben.

Die strenge Vorauswahl einerseits und das intensive Research führen dazu, dass er nur in wenige ausgewählte Aktien investiert bzw. investieren kann. Er konzentriert sich auf die besten vier, fünf oder sechs Investments, die er finden kann. Diese will er dann - unter bestimmten Voraussetzungen - über mehrere Jahre halten oder - noch besser - gar nicht mehr verkaufen.

Genau das empfiehlt das "Orakel aus Omaha" ja versierten Anlegern ebenfalls. Buffett verwendet dabei in seiner gewohnt anschaulichen Art gerne die Metapher der "20 Ticket Punch Card". Übersetzen könnte man das mit einer 20 Fahrscheine umfassenden Karte, wo je Fahrt ein Fahrschein durch Lochen entwertet wird.

Wir als Anleger sollen an der Börse so agieren als ob wir für unser ganzes Leben nur eine einzige 20 Ticket Punch Card zur Verfügung hätten. Dann nämlich würde jeder seine Investments viel gewissenhafter auswählen und viel mehr Zeit mit der Analyse und Recherche verbringen, bevor er in eine Aktie investiert. Das wiederum würde dann für viel bessere Ergebnisse, sprich: höhere Renditen, sorgen.

Das tägliche Auf und Ab der Börse kann man dann getrost ignorieren. Es ist nicht mehr notwendig täglich, oder gar mehrmals täglich, die Kurse zu checken. Man liefe nicht mehr Gefahr, in schwachen (Markt)phasen panisch zu verkaufen oder umgekehrt in Boommärkten in kurzfristig gehypte Modeaktien zu investieren. Man könnte sich vor dem immer weiter zunehmenden "Information Overflow" schützen und nur sehr selektiv das aufnehmen, was wirklich wichtig ist.

Letztlich kann man als Anleger so viel entspannter agieren und sich auf die wesentlichen Dinge wie das fundamentale Research konzentrieren.

Ja, alles richtig, werden Sie jetzt vielleicht sagen, aber wo soll ich die Zeit hernehmen, für dieses intensive Research? Diesen Arbeitsaufwand können doch nur Profiinvestoren bewältigen. Korrekt, aber die gute Nachricht ist: Es gibt verschiedene Arten, an der Börse erfolgreich zu agieren.

Darunter ist auch ein Anlagestil mit dem Sie den Markt auch mit wenig Aufwand schlagen können. Zumindest zeigen alle historischen Untersuchungen, dass es in der Vergangenheit so war: Das mechanische oder halbmechanische Investieren!

Wie Sie mit halbmechanischem Investieren den Markt schlagen können

Wie funktioniert halbmechanisches Investieren? Im Prinzip geht es darum, Aktien systematisch auf Basis objektiv nachprüfbarer Kennzahlen auszuwählen. Man kauft einen ganzen Korb solcher Aktien und hält diese für einen bestimmten Zeitraum. Ist dieser abgelaufen tauscht man diese Aktien gegen Papiere aus, die aktuell ins festgelegte Schema passen.

Ich persönlich investiere beispielsweise u.a. nach der halbmechanischen Trending Value-Strategie. Wie man dabei im Einzelnen vorgeht, habe ich an dieser Stelle bereits Ende Januar beschrieben.

Hier eine kurze Zusammenfassung: Mein spezielles Screening-Tool zeigt mir die zehn Prozent der Aktien eines nationalen Marktes an, die auf Basis bestimmter fundamentaler Bewertungskennzahlen am günstigsten sind.

Berücksichtigt werden dabei das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV), das EV/EBITDA (also das Verhältnis von operativem Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen zum Unternehmenswert zzgl. Verschuldung) sowie die Shareholder Yield (ist als Kennzahl der Dividendenrendite überlegen, weil auch Aktienrückkäufe berücksichtigt werden).

Diese Aktien werden dann nach ihrer Kursentwicklung in den letzten sechs Monaten rangiert und die mit der besten Performance werden ins Depot gekauft. Wenn man es sich einfach machen möchte kann man breit auf 20 bis 25 Werte diversifizieren und die beispielsweise für ein Jahr im Depot behalten.

Während dieser Zeit hat man überhaupt keinen Aufwand und keinen Recherchebedarf. Es empfiehlt sich im Abstand von einigen Wochen zu checken, ob es irgendwelche Kapitalmaßnahmen oder andere wichtige Ereignisse gegeben hat, die eine Aktion erfordern. Das kommt jedoch selten vor.

Eine solche Trending Value-Strategie hat in der Vergangenheit auf mittlere und lange Sicht den Gesamtmarkt quasi immer deutlich geschlagen. Es ist daher auch die bevorzugte Strategie von Statistik-Guru und Bestseller-Autor James P. O`Shaughnessy.

Wichtig ist: Natürlich sind die Ergebnisse immer nur so gut wie die Rohdaten, die der entsprechenden Datenbank zugrunde liegen. Wenn falsche, unvollständige oder veraltete Daten als Grundlage herangezogen werden, taugen auch die Ergebnisse nichts.

Ich bin daher überzeugt davon, dass man die statistisch ohnehin schon beträchtliche Outperformance dieser Strategie weiter erhöhen kann, in dem man für die einzelnen Aktien die herangezogenen Daten und die daraus errechneten Kennzahlen auf ihre Richtigkeit prüft. Genau das mache ich - sehr erfolgreich - in meinem Premium-Dienst Trendaktien-Report.

Diese Strategie ist also perfekt geeignet für Anleger, die mit minimalem Aufwand den Markt schlagen möchten. Oder, wie im Titel versprochen: Die mit Aktien entspannt reich werden möchten.

Allerdings sollten Sie sich, bevor Sie tatsächlich nach dieser Strategie investieren, noch ein paar Punkte klar machen:

1. Jede Strategie hat ihre schlechten Phasen. Diese können über Monate anhalten, im Extremfall auch mal ein oder zwei Jahre. Sie brauchen dann ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Überzeugung, um in einem solchen Zeitraum der Underperformance nicht zu kapitulieren. Tun Sie das trotzdem, bringen Sie sich um den Lohn ihrer Strategie.

2. Daraus folgt auch, dass die Strategie nur für wirklich langfristig denkende und langfristig investierende Anleger geeignet ist.

Einen sehr empfehlenswerten Artikel zu dieser Thematik finden Sie hier.

Wenn Sie aber bereit sind, sich wirklich komplett auf eine bestimmte, erfolgserprobte Strategie einzulassen, werden Sie am Ende reich belohnt werden. Es ist dabei gar nicht so wichtig, um welche Strategie es sich tatsächlich handelt. Sie sollte nur in der Vergangenheit über statistisch signifikante Zeiträume den Markt geschlagen haben und Sie sollten darauf achten, dass Sie die Strategie korrekt umsetzen.

Dann kann es Ihnen - zumindest aus Renditegesichtspunkten - auch vollkommen egal sein, wie hoch der Hype den Bitcoin-Kurs noch treibt, ob der BVB ins Champions League-Finale kommt und wie es mit Facebook, Tesla und Co. weiter geht.

Genauso irrelevant sind dann auch Wirtschaftsdaten wie der aktuelle IFO-Einkaufsmanager-Index oder ob die Notenbank nun den Leitzins um ein viertel Prozent erhöht oder senkt. Das alles und viele andere Daten, die für uns Anleger angeblich wichtig sein sollen, können Sie dann getrost ignorieren.


MEIN FAZIT:

Der Schlüssel zum Börsenerfolg ist die disziplinierte Umsetzung der erfolgserprobten eigenen Strategie und eine langfristige Perspektive auf ihre Investments.

Dabei sind die Strategien, die erfolgsversprechend sind, sehr unterschiedlich. Je nach persönlichem Gusto und vorhandener Zeit können Sie aus einer Vielzahl an Varianten wählen. Die vorgestellte Microcap-Strategie nach Ian Cassel und die Trending Value-Strategie nach O`Shaughnessy sind nur zwei davon.

Eine Gemeinsamkeit haben aber im Prinzip alle guten Strategien: Es ist absolut nicht notwendig, ständig die Kurse ihrer Aktien zu checken. Das macht Sie nur unnötig nervös. Sie sollten streng selektieren, was Sie lesen, sehen oder hören, um nicht im täglichen Datenüberfluss unterzugehen.


Hinweispflicht nach §34b WpHG: Die Geldanlage-Report-Redaktion ist in den genannten Wertpapieren / Basiswerten zum Zeitpunkt des Publikmachens des Artikels nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

 
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2.) Wo gibt es die höchsten Zinsen?


Die Zinsen für Tagesgeld sind extrem niedrig und fallen weiter. Im Vergleich zur Vorwoche gibt es keine Veränderungen.

Nachfolgender Vergleich gilt bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro. Selbst bei diesen Angeboten wird der Zinssatz nur für einen bestimmten Zeitraum garantiert.

Bei Consors und Ferratum sind es sechs Monate, bei ING-DiBa sogar nur vier Monate. Die Anlagesumme ist dabei bei Consors und ING auf 50.000 Euro begrenzt, bei Ferratum auf 100.000 Euro.

 
 Institut
Zinssatz / Zinseinnahmen pro Monat
 • Consorsbank
1,00 % / 8,33 €
 • Ferratum Bank
0,80 % / 6,67 €
 • ING-DiBa
0,75 % / 6,25 €

Quelle: www.kritische-anleger.de/tagesgeld-vergleich/


3.) Insider-Transaktionen


Top-Insiderkauf der letzten Woche:

Jungheinrich Vz. (WKN: 621993)
LJH-Holding GmbH für insgesamt 2.062.216 Euro.


Top-Insiderverkauf der letzten Woche:

Wacker Neuson (WKN: WACK01)
ASTOR Privatstiftung für 918.083 EUR.

Quelle: www.boerse.de/insider-trades


Viel Erfolg bei Ihren Finanzentscheidungen &
ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Ihr
Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
www.geldanlage-report.de

>> Die nächste Ausgabe erscheint am 09. September

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