, es gibt Tage, da rolle ich beim Lesen des Wortes »Künstliche Intelligenz« innerlich die Augen; so inflationär wird KI als Marketing-Buzzword eingesetzt. Mit Blick auf den Gartner Hype-Zyklus dürfte sich KI nach dem »Technologischen Auslöser« (Launch von ChatGPT) gerade irgendwo zwischen den Phasen »Überzogene Erwartungen«, »Tal der Enttäuschungen« und dem »Pfad der Erleuchtung« befinden. Um so wichtiger ist die stückweise KI-integration in den medizinischen Alltag, oder um mit Gartner zu sprechen: das Erreichen des »Plateaus der Produktivität«. Ziel ist die reale Implementierung und der kommerzielle Erfolg der Technologie; so kauft GE Healthcare gerade seinen KI-Dienstleister Intelligent Ultrasound und auch bei der Philips-Kooperation für einheitliches Patientenmonitoring wird KI die Klinikprozesse durchleuchten und optimieren. KI wird bald so normal sein, wie MS Office seit fast 30 Jahren am PC. Dass es auf dem Weg zur KI-Normalität noch viele Hürden gibt, zeigt der Test von Open Source LLMs an der TU München. Für den Einsatz von Chatbots in der Notaufnahme heißt es momentan noch viel zu oft »Fehldiagnose«. Die Münchner Medizin-KI-Forscher sehen trotz der aktuellen Unzulänglichkeiten das große Potenzial: »Large-Language-Models könnten in Zukunft wichtige Werkzeuge für Mediziner werden. [...] Wir müssen uns aber immer der Grenzen und Eigenheiten der Technologie bewusst sein.« Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen, Ute Häußler Leitende Redakteurin »Elektronik Medical« |