, in den letzten Tagen und Wochen wird viel über Maßnahmen diskutiert, die den Weg aus der Corona-Krise ebnen sollen. Nach dem Gesundheitsschutz und kurzfristigen Hilfen soll nun die Konjunktur angekurbelt werden, aber gleichzeitig etwas für den Klimaschutz getan werden. Konjunkturmaßnahmen zielen auf kurze Frist, wohingegen Klimamaßnahmen eine langfristige Perspektive haben. Wie soll beides gelingen und wozu eigentlich? Zwar sind die CO2-Werte durch die Beschränkungen gesunken, doch diese Erfolge sind leider nicht von Dauer. Das zeigen die Werte nach der letzten Finanzkrise von 2008/2009: Die Treibhausgase in Deutschland sind 2009 sprunghaft um 35 Millionen Tonnen gestiegen. Außerdem fahren jetzt vermutlich mehr Leute mit dem Auto, anstatt öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Einen Ansatz, um die Krise klimafreundlich zu bewältigen, sieht Dr. Thilo Schaefer, Leiter des Kompetenzfelds Umwelt, Energie, Infrastruktur am Institut der deutschen Wirtschaft, in der Senkung der Strompreise: »Strom wird zwar klimafreundlicher, aber – vor allem getrieben durch Steuern und Umlagen – auch immer teurer. Dadurch bleibt es unattraktiv, konventionelle Energieträger durch strombasierte Alternativen zu ersetzen. Mit dauerhaft niedrigeren Strompreisen ließe sich das ändern. Kurzfristig kann ein niedriger Strompreis auch für eine Entlastung der Unternehmen sorgen, wenn sie ihre Produktion im Zuge der Lockerung der Corona-Maßnahmen wieder aufnehmen oder ausbauen.« Weder Konjunktur noch Klima darf man also aus den Augen lassen: »Ein kurzfristiges Konjunkturprogramm in Kombination mit einem mittel- bis langfristigen Wachstumsprogramm wäre optimal, um der deutschen Wirtschaft aus der gegenwärtigen Krise zu helfen und sie zugleich für die nächste zu rüsten«, heißt es im »Maßnahmen-Mix zur Krisenbewältigung« des Instituts der deutschen Wirtschaft. Eine Reduzierung der Strompreise – aber nicht nur für die Industrie – wäre schon mal ein guter Anfang. Wie sehen Sie das? Schreiben Sie mir Ihre Meinung. Ihre Selina Doulah Redakteurin Elektronik PS: Hier können Sie die aktuelle Ausgabe der Elektronik als ePaper lesen. |