Landgraf, werde hart! – nur die Harten kommen in den Garten Seine Herkunft verdankt diese Redewendung einer Sage von Johannes Rothe. Er berichtet vom Landgraf Ludwig von Thüringen (1140 - 72), der anfänglich so milde geherrscht haben soll, dass die Mächtigen im Lande übermütig wurden und das Volk ausbeuteten und quälten. Während eines Jagdausfluges verirrte sich jener Landgraf und fand bei einem Schmied im Thüringer Wald Unterkunft. Auch dieser wurde von den Oberen aufgrund der Milde des Landgrafs ausgepresst. Der Schmied, der den Landgraf nicht erkannte, habe, während er nachts immer wieder auf seinen Amboss schlug, auf die Lässigkeit des Grafen geflucht und mit jeden Schlag gefordert: "Nun werde hart". Immer wieder soll er geklagt haben: "... du böser, unseliger Herr! Was taugst du den armen Leuten zu leben? Siehst du nicht, wie deine Räte das Volk plagen?" Aufgrund dieses Erlebnisses soll der Landgraf alsbald für Zucht und Ordnung im Lande gesorgt haben. Die heutige Form des Sprichworts "Landgraf, werde hart!" stammt aus Wilhelm Gerhards (1780 - 1858) Gedicht "Der Edelacker". Heutige Verwendung 1: Die Aufforderung "Landgraf, werde hart!" gilt als Ermahnung an einen allzu milden Vorgesetzten oder an eine Regierung, strenger gegen Unrecht und Missstände vorzugehen. Heutige Verwendung 2: Wir nutzen den Ausdruck auch, um Menschen aufzufordern, sich Herausforderungen mit Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen zu stellen. Es geht darum, keine Angst vor Schwierigkeiten zu haben, sondern sich ihnen mutig zu stellen und den eigenen Weg zu gehen. |