| Liebe Freundinnen und Freunde des kulturellen Lebens, |
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das Feuilleton präsentiert Ihnen heute bei seinen Besprechungen einen musikalischen Schwerpunkt. In Ulm ist eine Oper endlich uraufgeführt worden, die schon vor 86 Jahren komponiert wurde: Charles Tournemires „Le petit pauvre d'Assise“ führt das Leben des Franz von Assisi vor, und warum sie so lange kein Interesse gefunden hat, ist angesichts ihrer Qualität unbegreiflich. Dazu gibt es Kritiken zu neuen Einspielungen von der britischen Rockgruppe Black Country, New Road, des tunesischen Oud-Spielers Anouar Brahem nach Gedichten von Mahmoud Darwish und von Antonio Salieris Oper „Cublai“. Im Fernsehen ist „Nord Nord Mord“ ein großer Erfolg; wir würdigen die neueste Episode der Serie, und in der Bibliothèque Historique von Paris wird die Geschichte der deutschen Einwanderung des neunzehnten Jahrhunderts in die französische Hauptstadt mit einer Ausstellung bedacht. Besonders empfehlen möchten wir eine Ausstellung des Bodemuseums in Berlin: „Der Engel der Geschichte“. Schon allein deswegen, weil in deren Rahmen ein legendäres Bild, „Angelus Novus“ von Paul Klee, endlich wieder einmal in Berlin zu sehen ist – jener Stadt, in der Walter Benjamin lebte, bevor er ins Exil gehen musste und sich schließlich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten das Leben nahm. Im Gepäck hatte er dabei immer Klees 1920 gemaltes Aquarell, das heute in Jerusalem aufbewahrt wird. Mehr Bildgeschichte geht nicht. Wir wünschen inspirierende Lektüre Ihre Feuilletonredaktion P.S.: Bei Fragen und Anmerkungen rund um diesen Newsletter erreichen Sie uns am besten unter Kritik-NL@faz.de.
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Beglückend und verstörend: Nach 86 Jahren gelangt in Ulm die Oper „Le petit pauvre d'Assise“ von Charles Tournemire über den Heiligen Franziskus zur Uraufführung. Es ist ein Werk ästhetischer Radikalität aus christlicher Fremdheitserfahrung heraus. |
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Anouar Brahems neues Album „After the Last Sky“ erinnert mit seinem Titel an einen Vers Mahmoud Darwhsihs und an eine Buch von Edward Said. Die Musik wirkt wie eine große Klage, auch über die Situation im Nahen Osten. |
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Black Country, New Road klingt auf dem dritten Album und nach dem Sängerwechsel wie eine andere Band. Drei Frauen übernehmen den Gesang und setzen auf folkige, ätherische Klänge. |
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Antonio Salieris Oper „Cublai, gran kan de' tatari“ ist eine Satire auf die Zarenwillkür Peters I. Das Stück musste 210 Jahre auf seine Uraufführung warten. Die Ersteinspielung mit Christophe Rousset lässt die Schlagfertigkeit der Musik funkeln. |
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„Nord Nord Mord“ ist eine der populärsten ZDF-Reihen. Sie ist nicht spannend, reüssiert aber auch in „Sievers und der tiefe Schlaf“ mit liebenswürdigen Figuren, freundlichem Humor und erhaben inszenierten Kulissen. |
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Zum Jahrestag des Kriegsendes hat sich das Bodemuseum etwas Besonderes ausgedacht: Es zeigt Paul Klees „Angelus novus“ zusammen mit Dürers Stich „Melencolia I“ und Manuskripten von Walter Benjamin. |
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Politische Verfolgung, religiöse Diskriminierung und wirtschaftliche Misere trieben viele Deutsche Mitte des 19. Jahrhunderts nach Paris. Eine kleine Ausstellung zeigt nun, wie entscheidend sie die Stadt prägten. |
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