, können Sie sich vorstellen, dass bereits in der Bronzezeit Operationen am Gehirn durchgeführt wurden? Ohne Narkose, eine Horrorvorstellung. Die ernstzunehmende Hirnchirurgie der Neuzeit dagegen begann vor rund 130 Jahren. Die sterilen Bedingungen waren damals noch nicht mit heute zu vergleichen, aber zumindest gab es Äther und Chloroform. Und so wagten an der Schwelle des 19. und 20. Jahrhunderts mehrere Ärzte den risikoreichen Eingriff unter die Schädeldecke. Einer dieser Medizinpioniere war Vincenz Czerny. 1890 entfernte er erstmals in Deutschland einen Hirntumor, auf Verdacht und ohne Röntgenbilder. Allein auf Basis der körperlichen Einschränkungen des Patienten schätze der Arzt die Lage des Tumors - und lag richtig. Der Patient überlebte den Eingriff und konnte danach wieder gehen. Selbstverständlich war das nicht, zur damaligen Zeit hatte eine Hirn-OP einen meist ungewissen Ausgang. Heute erlaubt die moderne Diagnostik eine genaue Lokalisierung des Tumors und eine sehr genaue Abgrenzung unserer wichtigsten Steuerungszentren im Gehirn. Der Goldstandard für aktuelle Anatomieaufnahmen im OP sind derzeit noch MRT- oder CT-Bilder – mit dem Nachteil, dass beide Verfahren teuer und langwierig sind. Eine günstige, schnelle und sogar bewährte Alternative wäre Ultraschall. Brainlab zeigt in einem Fachartikel aus unserem aktuellen Heft, wie die Navigation via Ultraschall in der resektiven Neurochirurgie eine neue Ära der intraoperativen Bildgebung einläuten kann. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihnen, Ute Häußler Leitende Redakteurin Medizintechnik |