Liebe Frau Do, seit Monaten gibt es Bauarbeiten rund um das Reichstagsgebäude und das Bundeskanzleramt. Beide Bauten sollen künftig besser geschützt werden. Wie notwendig die Absicherung einer Bannmeile ist, hat der Samstag gezeigt. Ein Mob aus offensichtlich Rechtsextremen und anderen Demonstranten versuchte, von der Westseite ins Parlament einzudringen. Die Bilder von drei Polizisten auf den Treppen vor dem Reichstag, die wirklich tapfer das Zentrum der Demokratie verteidigen, sind gleich doppelt beschämend. Beschämend, weil die Protestler die Demokratie, die ihnen die Freiheit gibt, für und gegen alles zu demonstrieren, mit Füßen treten. Beschämend ist auch, dass die Demonstranten überhaupt so weit kommen konnten. Für eine Demokratie, die ihre eigene Wehrhaftigkeit in der Verfassung festgeschrieben hat, sind diese Bilder peinlich. Ausgerechnet der Reichstag - auf dessen Balkon Philipp Scheidemann 1918 die Republik ausrief, nach dessen Brand das NS-Regime 1933 die Grundrechte der Bürger aushebelte und der seit 1999 als Folge der friedlichen Revolution von 1989 wieder das deutsche Parlament beherbergt. So viel historische Symbolik hätte man dem Mob am Samstag nicht gewähren dürfen. Nun aber muss nach der Welle der Empörung und Verurteilung dieser Taten auch ein Signal gesendet werden, dass unsere Demokratie längst nicht so wehrlos ist, wie das am Samstag schien. Das Demonstrationsrecht muss selbstverständlich weiter unangetastet bleiben. Die Auflagen und die Sicherheitsvorkehrungen für diese Art von Demos müssen strenger, Verstöße mit aller Härte geahndet werden. Die Geschehnisse von Samstag hat Jan Drebes beobachtet und kommentiert. Die Debatten um Verschwörungstheoretiker und Demokratiefeinde verstellen leider zu oft den Blick auf die Nöte im Alltag: Sind Sie zum Beispiel schon einmal mit einem Putz- oder einem Farbeimer in die Schule oder die Kita ihrer Kinder eingerückt, um Klassenräume oder Flure in Stand zu setzen? Oft genug ist das leider notwendig. Das Gebäudereinigerhandwerk erhebt nun seine Stimme und beklagt, dass schlicht zu sehr gegeizt wird, wenn es um Sauberkeit in Schulen geht. Und das ist nicht erst in Corona-Zeiten ein Problem geworden. Maximilian Plück berichtet. FDP-Chef Christian Lindner hat unserer Redaktion in Düsseldorf einen Besuch abgestattet und sich den Fragen von Antje Höning und Maximilian Plück gestellt. Dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet rät er, in Sachen Corona-Politik keinen Image-Wechsel hin zu restriktiveren Vorgehen vorzunehmen. Das komplette Interview finden Sie hier. Die Tour de France gehört auch zu den Corona-Opfern. Ihr Start musste von Ende Juni auf Ende August verschoben werden. Für die Sportler, die auf einen bestimmten Zeitpunkt trainieren, ist das eine enorme Herausforderung - was dieses härteste Fahrrad-Rennen der Welt ja ohnehin schon ist. Über die Tour hält Sie RP ONLINE auf dem Laufenden. Bleiben Sie informiert! Herzliche Grüße Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |