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Karl-Ludwig Kley im Interview mit Daniel Gräber
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,
 

 die Anerkennung eines Staates Palästina durch Spanien und andere europäische Staaten ist ein seltsamer Akt. Üblicherweise ist eine solche Anerkennung eine Reaktion auf eine Unabhängigkeitserklärung. Aber die gab es überhaupt nicht von palästinensischer Seite. Die Anerkennung ist für die diplomatische Praxis genauso bedeutungslos wie die bisherigen Anerkennungen Palästinas durch mehr als hundert andere Staaten. 

 

In diesem Fall ist es eher eine Art moralisch begründetes Signal. Auch wenn Spaniens Premierminister Pedro Sanchez und seine Amtskollegen aus Irland und Norwegen behaupten, dass ihre Tat sich nicht gegen Israel richte, so beweist Sanchez mit seinen begleitenden harschen Worten gegen die israelische Regierung genau das. 

 

Die drei Regierungen tun damit letztlich dasselbe, was auch der Chefankläger des Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs mit seinen aburden Haftbefehlen gegen Netanyahu und weitere israelische Minister tun, und was die Protestler auf den Straßen und an den Universitätetn tun: Israel wird zum moralisch Schuldigen des Nahostkonflikts erklärt. Der Moraltheologe Jochen Sautermeister, mit dem mein Kollege Volker Resing gesprochen hat, verurteilt die pro-palästinensischen Demonstrationen an den Hochschulen als Folge eines falschen Moralismus, der in postkolonialen Ideologien wurzele.

 

Der Schriftsteller Rafael Seligmann sieht den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs ICC, Karim Ahmad Khan, auf einem Feldzug gegen Israel: Der jüdische Staat soll international isoliert werden. Und Seligmann fordert die deutsche Regierung auf, über die Konsequenzen der Zusammenarbeit mit dem ICC gründlich nachdenken.

 

Schwere Konsequenzen hatte bereits eine Aussage des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl Maximilian Krah im Interview mit einer italienischen Zeitung. Indem er sagte, nicht jeder Angehörige der Waffen-SS sei ein Verbrecher gewesen, gab er dem in Frankreich nach Regierungsmacht strebenden „Rassemblement National“ und der bereits in Italien mitregierenden „Lega“ einen Anlass, sich von der AfD, mit der man bislang im EU-Parlament eine Fraktion bildet zu distanzieren. Die AfD steht den europäischen Rechten mit ihrem revisionistischen Radikalismus und Paria-Status innerhalb des Parteiensystems im Weg.

 

Dass der Weg an die Macht nur über Mäßigung und Akzeptanz in der Mitte der Gesellschaft führt, haben Le Pen, Bardella, Meloni und Salvini längst begriffen. In der AfD scheint diese Erkenntnis noch fern. Und nicht zuletzt fehlt es dafür nach dem Ausstieg von Petry und Meuthen an geeignetem Personal. Nach einem parteiinternen Rüffel hat Krah selbst seinen Rückzug aus dem Parteivorstand bekannt gegeben. Die AfD macht nun Europawahlkampf ohne ihren Spitzenkandidaten.

 

Anderes Thema: Cicero-Autor Alexander Grau singt heute ein Loblied zum 65. Geburtstag des großen Pop-Musikers Morrisey. Der provozierte in den 1980er mit Äußerungen gegen die Royals und später vor allem mit Absagen an Political Correctness und Multikulturalismus und seiner Zustimmung zum Brexit. Im homogenen Pop-Business ist Morrissey einer der wenigen wirklich Unabhängigen.

 

Vor allem aber ist er einfach ein wunderbarer Sänger. Hören Sie sich seine Platten an!

 

Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur

 
 
 
 
 
Morrisseys 65. Geburtstag
 
Politischer Provokateur, Dandy, Einzelgänger
 
VON ALEXANDER GRAU
 
 
Kaum ein Pop-Musiker ist umstrittener als Morrissey. Er provozierte mit Äußerungen gegen die Royals, Political Correctness und Multikulturalismus und für den Brexit. Im homogenen Pop-Business ist Morrissey einer der wenigen wirklich Unabhängigen.
 
 
 
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Uni-Proteste, Antisemitismus und Moral
 
„Eine woke Denkweise kann totalitär werden“
 
INTERVIEW MIT JOCHEN SAUTERMEISTER
 
 
Der Moraltheologe Jochen Sautermeister verurteilt die pro-palästinensischen Demonstrationen an den Hochschulen. Der Hintergrund sei oft ein falscher Moralismus, der in postkolonialen Ideologien wurzele.
 
 
 
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ICC-Chef Khan beantragt Haftbefehl gegen Netanjahu
 
Der Internationale Strafgerichtshof zielt auf Israels Ende
 
VON RAFAEL SELIGMANN
 
 
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Ahmad Khan, führt einen Feldzug gegen Israel: Der jüdische Staat soll international isoliert werden. Deutschland sollte über die Konsequenzen seiner Zusammenarbeit mit dem ICC gründlich nachdenken.
 
 
 
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Wieder Ärger um Maximilian Krah
 
Der Phosphor-Mann der AfD
 
VON MATHIAS BRODKORB
 
 
Mit seiner Aussage, nicht jeder Angehörige der Waffen-SS sei ein Verbrecher gewesen, bringt Maximilian Krah seine Partei erneut in Bedrängnis. Nun distanzieren sich auch Marine Le Pen und Matteo Salvini von der AfD.
 
 
 
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Film der Woche: „Furiosa: A Mad Max Saga“
 
Apokalypse mit SuperTurbo
 
VON URSULA KÄHLER
 
 
Er wurde mit Spannung erwartet. Nun feierte der Actionfilm „Furiosa: A Mad Max Saga“ in Cannes Weltpremiere. Mit dem fünften Teil seiner „Mad Max“-Reihe gelingt Regisseur George Miller erneut ein archaisch-futuristischer Höllenritt mit Endzeitstimmung. Doch die Fans könnte er enttäuschen.
 
 
 
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Die Ampel und der Staatshaushalt
 
Mit Freibier für alle in den Untergang
 
VON THOMAS MAYER
 
 
Der Bundeshaushalt leidet unübersehbar an Adipositas. Doch ohne eine Verringerung der Sozialausgaben wird nichts aus der Schlankheitskur. Bundeskanzler Olaf Scholz denkt erst gar nicht daran, und die FDP bleibt lieber auf der sinkenden Titanic, als den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.
 
 
 
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Wir leiden mit Weidel und Chrupalla
 
Wir leiden mit Weidel und Chrupalla
 
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