Münster unter Schock
Liebe Frau Do, Münster ist nicht nur meine Geburtsstadt. Münster ist für mich auch der Inbegriff der heilen Welt. Idylle. Egal, wohin mich Studium, Job und Familie auch geführt haben, Köln, Berlin oder Düsseldorf. Münster blieb so etwas wie ein Sehnsuchtsort. Zu meiner Frau habe ich nicht nur im Scherz mal gesagt: „Gehen wir nach
szmtag

9. April 2018

Liebe Frau Do,

Münster ist nicht nur meine Geburtsstadt. Münster ist für mich auch der Inbegriff der heilen Welt. Idylle. Egal, wohin mich Studium, Job und Familie auch geführt haben, Köln, Berlin oder Düsseldorf. Münster blieb so etwas wie ein Sehnsuchtsort. Zu meiner Frau habe ich nicht nur im Scherz mal gesagt: „Gehen wir nach Münster, da kann man als Familie wunderbar leben und alt werden.“ Am vergangenen Samstag wurde diese heile Welt zerstört von jemandem, für den ein Menschenleben nichts zählt. Die Amoktat hinterlässt Fassungslosigkeit, Wut und Trauer. Zugleich zeigt sich auch in der Stunde der Not die Qualität dieser Stadt. Meine Gedanken zur Tat lesen Sie hier.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) war am Samstagabend einer der ersten Politiker am Tatort, er dankte den Sicherheitskräften und sprach den Angehörigen die Anteilnahme der Landesregierung aus. Das hatten Vorgängerregierungen in vergleichbaren Fällen auch schon mal anders gehandhabt. Was die Sicherheitsbehörden über den Täter wissen und worauf sich die Ermittlungen jetzt konzentrieren, hat Reul meinem (ebenfalls aus Münster stammenden) Kollegen Thomas Reisener gesagt.

Die Münsteraner sind notorisch unaufgeregte Leute. Ein Einwohner fasste die Stimmung am gestrigen Nachmittag so zusammen, wie es sich für einen echten Westfalen gehört, kurz und knapp. „Es geht weiter. Muss ja.“ Die Beobachtungen unserer Reporter lesen Sie hier.

Meint die Deutsche Bank es dieses Mal ernst mit ihrer Rückbesinnung auf das Kerngeschäft? Der designierte Vorstandsvorsitzende Christian Sewing jedenfalls steht schon persönlich für das, was die Bank lange nicht mehr ausstrahlt: Solidität, Verlässlichkeit, Bodenständigkeit. Der Vater von vier Kindern liebt seine ostwestfälische Heimat („Es gibt nichts Besseres als OWL“), die Banklehre machte er im benachbarten Bielefeld. Sein Berufsleben verbrachte er bei der „Deutschen“, Allüren sind dem Manager fremd. Florian Rinke stellt ihn vor.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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