Münsters Wunden
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Tägliche Post vom Chefredakteur

Stimme
des Westens

Michael Bröcker

02. April 2019

Liebe Frau Do,

Münster muss man lieben. Erst neulich war ich mit meiner Familie in meiner Geburtsstadt, besuchte die Dinosaurier-Skelette im Naturkundemuseum und die echten Tiere im Allwetter-Zoo. Am Aasee schlenderten die Spaziergänger zur Eisdiele, in der City begeisterte der wunderschöne Wochenmarkt Touristen und Einheimische gleichermaßen. Idylle ist das Wort, was mir stets zu Münster einfällt. Doch vor einem Jahr, als ein 48-jähriger Mann am berühmten Kiepenkerl-Denkmal ein Auto in eine Menschenmenge steuert, war die Ruhe vorbei. Die Wunden der Amokfahrt sind noch lange nicht verheilt. Marlen Kess war vor Ort.

Ich will mich in die Wahlentscheidungen anderer Länder ja nicht einmischen, aber dass die AKP, die Partei des türkischen Präsidenten Erdogan, nach den massiven Einschränkungen der Freiheit, der Willkürpolitik gegen Regimegegner und den Anfeindungen gegen Europa noch so viel Rückhalt in der Türkei erfährt, wundert mich. Immerhin mussten Erdogans Parteivertreter in Ankara und Istanbul bei der Kommunalwahl Federn lassen. Unsere neue Kollegin Alev Dogan kennt sich bestens aus mit den politischen Verhältnissen im Land. Ihren Kommentar zu den Wahlen in der Türkei lesen Sie hier.

Dass der Islamische Staat eine Faszination auf Menschen ausüben kann, die einer Gehirnwäsche gleichkommt, erlebte meine Kollegin Claudia Hauser in einem Kölner Gerichtssaal. Dort musste sich Mohamed J., ein IS-Anhänger, wegen versuchten Totschlags verantworten. Er beschimpfte vor dem Landgericht seinen Anwalt, bezeichnete die Scharia als einzig legitime Rechtsordnung und gestand die Tat. Den Bericht lesen Sie hier.

PS: Vielen, vielen Dank für die wunderbaren Rückmeldungen zu unserer kleinen Sonderausgabe am 1. April. Ich habe Dutzende Mails, SMS und Nachrichten mit positiven Kommentaren zu den Ideen der Kurzzeit-Chefredakteure Konrad Beikircher und Annette Frier bekommen und werde diese gerne an die beiden weiterreichen. Den Perspektivwechsel trauen wir uns künftig öfter zu.

Viel Vergnügen,

Ihr

Michael Bröcker

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RP Online



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