Ergebnis langer Verhandlungen: Auf was sich die Bundesregierung für den Haushalt 2025 geeinigt hat | Medienbericht: WhatsApp ermöglicht künftig personalisierte Avatare | Immobilien: Wo sich Kaufen mehr lohnt als Mieten | Demirels Sperre und die Folgen: Wolfsgruß-Wirbel überschattet türkisches Fußballfest in Berlin
szmtagiomb_np
Hier klicken, um Newsletter im Browser zu öffnen.
Stefan Gilsbach
Lokalredakteur Radevormwald
06. Juli 2024
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand – das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen:
Dass die Stadt Wermelskirchen die Trägerschaft der Musikschule übernehmen will und dies dem Musikschul-Verein anbietet, ist eigentlich nicht außergewöhnlich. Denn, so hat die Struktur-Analyse der Wermelskirchener Musikschule gezeigt: 80 Prozent aller Musikschulen in NRW sind in kommunaler Hand. Damit stellt Wermelskirchen mit dem Modell eines Trägervereins also eher die Ausnahme dar. Besonders ist dieser Schritt aber dennoch, weil es die historisch gewachsene Struktur in Wermelskirchen aufbricht und in den Detailfragen Neuerungen mit sich bringen wird.
ANZEIGE

Zukunftsorte – der Transformations-Podcast von Euref und Rheinischer Post
In der neusten Folge behandeln wir das Thema „Warm und nachhaltig - wie die Wärmewende in Quartieren gelingt“.
Hier kostenlos reinhören: rp-online.de/zukunftsorte
Das hat nicht zuletzt Oliver Platt, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Freizeit und Tourismus und damit qua Amt geborenes Mitglied des Vorstandes des Musikschul-Vereins, mehr als nur angedeutet. Er stellt beispielsweise die Frage, ob es nicht möglich sein kann, dass Erwachsene einen höheren Preis für den Besuch der Musikschule zahlen. Will sagen: In den kommenden Wochen wird es um Detail- und auch Preisstrukturfragen gehen, wenn der Musikschul-Verein das Angebot der Stadt annimmt und er die Trägerschaft an diese abgibt.
Absehbar ist allerdings auch: Übernimmt die Stadt die Trägerschaft der Musikschule, was als Angebot für vorerst ein Jahr gedacht ist, wird es in zwölf Monaten kaum eine Rolle rückwärts geben, denn ein Jahr ist für einen wirklichen Neustart zu wenig Zeit. Dann muss der Weg weiter beschritten werden – mit Korrekturen und Verbesserungen, die sich am Wegesrand ergeben.
Freuen dürfen sich der Freibad-Betreiberverein und der Dabringhausener TV. Das Freibad bekommt einen einmaligen Zuschuss von der Stadt über 50.000 Euro , weil er die Modernisierung und Sanierung des Waldbades vorantreibt. Das war unstrittig – ein einstimmiges Votum gab es dafür vom Stadtrat.
Über den von der CDU und in der Folge auch von den Grünen und Freien Wählern beantragen 200.000 Euro-Zuschuss für das neue Vereinsheim wurde hingegen diskutiert. Das Problem: Manche haben das Gießkannen-Prinzip und die Sorge im Kopf: Wenn ein Verein etwas bekommt, wollen alle anderen auch. Das ist aber nicht ganz richtig, weil gute Konzepte zu ihrer Zeit überzeugen sollten. Vor allem dann, wenn wie im Fall Freibad und im Fall Vereinsheim, die Stadt einen nachvollziehbaren Nutzen davon hat.
Der Vandalismus im Umfeld der Grundschule Wiehagen ist eine unendliche Geschichte, und es wird Zeit, dass sie beendet wird. Seit 20 Jahren bereits gibt es immer wieder Meldungen über Zerstörungen, Trinkgelage und Müll. Passiert ist in der ganzen Zeit – nichts. Es verwundert daher nicht, dass das Thema durch die Kinder der OGS jetzt wieder unangenehm aufploppt. Vor allem bei der Hückeswagener Stadtverwaltung dürfte es ein Unbehagen ausgelöst haben, liegt die Bekämpfung von Ursache und Wirkung doch in erster Linie bei ihr.
Dass sich Jugendliche dort auf dem Spiel- und dem Fußballplatz treffen, ist durchaus erwünscht. Sie sind angelegt worden, damit nicht nur die Grundschüler, sondern alle jungen Wiehagener davon etwas haben. Denn hier wird das Grundproblem deutlich: Es gibt für sie einfach keinen Treffpunkt in dem Stadtteil.
Hier muss die Stadt dringend an der Ursache arbeiten und den Kindern und Jugendlichen in Wiehagen Möglichkeiten anbieten, wo sie zusammenkommen können. Vielleicht könnte im Rathaus über eine kleine Dependance des Jugendzentrums nachgedacht werden, wo sich die Wiehagener Jugend an ein oder zwei Nachmittagen in der Woche treffen könnte.
Was absolut nicht geht, ist, dass eine Gruppe von jungen Leuten auf dem Schulhof Flaschen zerschlägt, massenhaft Müll hinterlässt und Sachen zerstört. Sie sind dort Gäste und haben sich entsprechend zu benehmen.
Was aber auch nicht geht, ist sich hinzustellen und zu sagen: „Wir können nicht immer überall sein.“ Das gleicht einem Offenbarungseid, ist das Problem doch seit etlichen Jahren bekannt. Dass die Stadt nun Kameras installieren will, ist ein erster richtiger Schritt. Doch weitere müssen folgen: vor allem häufigere Kontrollen, ein rigoroses Durchgreifen und zur Not das Aussprechen von Platzverweisen. Nicht die ungebetenen Gäste gehören geschützt, sondern die Jungen und Mädchen der Grundschule .
Seit dieser Woche steht es fest: Der Trägerverein „aktiv55plus“ bekommt von der Stadt Radevormwald eine einmalige finanzielle Unterstützung in fünfstelliger Höhe. Allerdings die kleinstmögliche Summe, die mit fünf Ziffern möglich ist: 10.000 Euro. Manche Fraktionen im Rat hätten sich einen größeren Betrag für den Verein gewünscht , konnten sich aber nicht durchsetzen. Bürgermeister Mans kündigte an, bei einem Zuschuss in Höhe von 36.000 Euro – das hatten FDP, RUA und UWG beantragt – müsse er eine juristische Prüfung einleiten. So bleibt es bei den 10.000 Euro. Der Verein wird sicher auch darüber froh sein, doch seine strukturellen Probleme sind nicht gelöst. Bis zum Ende des Jahres, so heißt es, könnte das Geld reichen. Doch langfristig wird zu überlegen sein, wie „aktiv55plus“ eine nachhaltige finanzielle Grundlage erhält, die nicht von Spenden und einmaligen Zahlungen abhängt.
Freilich bekommt der Trägerverein schon jetzt Geld von der Stadt, denn er übernimmt im Auftrag der Verwaltung die Pflegeberatung. Sollte der Verein tatsächlich aufgelöst werden, die Stadt würde dieses Angebot auf andere Weise sicherstellen. Die Erfahrungen aus anderen Kommunen – etwa Wermelskirchen, wo die Übernahme dieser Beratung durch den Rheinisch-Bergischen Kreis zu einem Fiasko wurde – sollten an die alte Sportlerweisheit erinnern: „Never change a winning team.“
Dass der Verein und sein Team viel Rückhalt in der Bevölkerung genießt, machte auch das jüngste Benefiz-Konzert deutlich. Die jahrelang eingespielte Vernetzung vor Ort, das lässt sich nicht so schnell wieder erreichen.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihr
Stefan Gilsbach
Mail an die Lokalredaktion senden
PS: Wie schaffen wir die Energiewende? So! Antworten gibt’s in der ersten Staffel unseres Podcasts Zukunftsorte. Überall, wo es Podcasts gibt!
Aktuelle Nachrichten
Ergebnis langer Verhandlungen
Auf was sich die Bundesregierung für den Haushalt 2025 geeinigt hat
Am Ende zäher Haushaltsverhandlungen steht ein Kompromiss, den alle drei Ampel-Partner vertreten können. Die Schuldenbremse wird eingehalten, der Wehretat aufgestockt, Familien und Kinder unterstützt.
ANZEIGE

Coldplay Fans aufgepasst!
Jetzt bei unserem Gewinnspiel mitmachen und Chance auf 2 Karten für das Coldplay Konzert in Düsseldorf sichern! mehr
Medienbericht
WhatsApp ermöglicht künftig personalisierte Avatare
Der Meta-Konzern, zu dem WhatsApp gehört, setzt seit Jahren auf die virtuelle Umgebung Metaverse. WhatsApp-Nutzer sollen nun die Möglichkeit erhalten, sich dort in eine andere Rolle zu transformieren.
Immobilien
Wo sich Kaufen mehr lohnt als Mieten
Der Anteil am Einkommen, der für Zins und Tilgung fällig wird, ist in NRW deutlich gesunken. Das macht den Hauskauf oft attraktiver. In welchen Kommunen die Schere zwischen Kaufen und Mieten sich am stärksten geschlossen hat.
Demirels Sperre und die Folgen
Wolfsgruß-Wirbel überschattet türkisches Fußballfest in Berlin
Der sportliche Erfolg? Fast eine Randnotiz. Die Zwei-Spiele-Sperre für Demiral und der auch politisch motivierte Besuch von Erdogan bestimmen die Schlagzeilen vor dem Duell gegen die Niederlande.
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH | Zülpicher Straße 10 | 40196 Düsseldorf
Tel: 0211 5052361
Email

Geschäftsführung: Johannes Werle | Hans Peter Bork | Matthias Körner
Amtsgericht Düsseldorf HRB 68
Ust ID DE 121 306 412
Impressum | Datenschutz | Kontakt | Hier abbestellen