Thailand bietet „illegalen“ Migrant:innen aus Myanmar die Chance auf Legalisierung – doch der Preis ist hoch. Ein aktueller Frontier Myanmar-Bericht zeigt, wie neue Regelungen Migrant:innen finanziell und politisch unter Druck setzen. Thailand bietet Migranten aus Myanmar, Kambodscha, Laos und Vietnam die Möglichkeit, ihren illegalen Status zu legalisieren. Doch der Weg zur Legalisierung ist teuer und mit zusätzlichen Belastungen verbunden, da Migranten auch mit hohen Steuerforderungen der myanmarischen Militärregierung konfrontiert werden. Um beispielsweise der Zwangsrekrutierung in die Myanmarische-Junta zu entkommen wagen Migraten den illegalen Grenzübertritt nach Thailand. Viele Migranten verfolgt trotz erfolgreicher Flucht die ständige Angst vor einer Verhaftung und Deportation, was oft katastrophale Folgen hätte, da deportierte Migranten oft direkt in die Armee eingezogen werden. Im September 2023 kündigte die thailändische Regierung jedoch eine Amnestie an, die es illegalen Migranten aus Myanmar, Kambodscha, Laos und Vietnam ermöglicht, ihren Status zu legalisieren. Der Prozess zur Legalisierung dauert etwa vier Monate und erfordert die Hilfe von Vermittlern, deren Gebühren einen erheblichen Teil des Einkommens der Migranten verschlingen. Trotz dieser Entlastung stehen die Migranten nun vor neuen Herausforderungen: Seit der Verabschiedung einer neuen Steuerregelung im Jahr 2023 müssen legale Migranten 25 % ihres Gehalts über das myanmarische Bankensystem an die Militärregierung überweisen. Dies geschieht zu einem Wechselkurs, der dem tatsächlichen Marktwert des Kyat nicht entspricht, wodurch die Junta den Unterschied zwischen beiden Kursen einbehält. Darüber hinaus wurde eine Steuer von 2 % auf das Einkommen von Migranten erhoben, die seit 2012 von der Steuer befreit waren. Für viele Migranten bedeutet dies eine zusätzliche finanzielle Belastung, die viele bereits in prekären Verhältnissen lebt, da sie ihre Steuern und Rückstände in einer einzigen Zahlung nachweisen müssen. Aktivisten kritisieren, dass sowohl die thailändische als auch die myanmarische Regierung die Interessen der Migranten nicht ausreichend schützen und diese weiterhin ausgebeutet werden. |