Hallo John Do, global betrachtet ist der russische Überfall auf die Ukraine einer von vielen Regionalkonflikten. Allerdings findet er nicht weit entfernt im Nahen Osten, in Libyen oder im Jemen, sondern unmittelbar vor der Haustür statt. Das macht besonders betroffen. Zumal die wirtschaftlichen Beziehungen im Energie- oder Ernährungsbereich mit Russland und der Ukraine intensiv waren und der Krieg zur Neubewertung zwingt. Während die einen den Krieg dazu nutzen, in überwunden geglaubte Argumentationsmuster zurückzufallen, sehen andere die Chance für neue Denkansätze und Zeitenwenden. Auf dem politischen Parkett begegnet uns beides: Eine als verfehlt erkannte Agrar-Lobbypolitik will auch Brachflächen unter den Pflug nehmen, um dort fehlenden Import-Weizen anzubauen, damit u.a. die Räder der Schweinefleisch-Exportwirtschaft am Laufen bleiben. Auf der anderen Seite wird Energie zum Faktor nationaler Sicherheit und zum Argument für die Hintanstellung von Biodiversitätsbelangen beim notwendigen Wildkraftausbau. Nur eines scheint im Land, in dem Geiz geil ist, unangetastet unattraktiv zu bleiben, auch wenn es dringend notwendig wäre, um Abhängigkeiten abzubauen: Das Sparen von Energie und Ressourcen. | |
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