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Liebe Leserinnen & Leser,
"Der holländische Teenager, der mit Jeff Bezos ins All flog, hat noch nie was bei Amazon bestellt - aus diesem Grund", schlagzeilen die Kollegen von Business Insider. Dabei ging es ihm nicht etwa um eine Anti-Amazon-Haltung - sondern der simple Grund ist: Amazon war bis vor kurzem nicht auf niederländisch verfügbar. Ein typisches Beispiel also für "Clickbait" - ein reißerische Überschrift, die Klicks für einen eigentlich substanzlosen Artikel generieren soll. Wir von Location Insider hingegen geben uns weiter Mühe, ihnen nur relevante Nachrichten aus Handel und E-Commerce zu präsentieren.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
Erst vergangenes Jahr gegründet, setzt die nachhaltige Lippenpflege-Marke Oyess nicht etwa auf das Vertriebsmodell Direct to Consumer (D2C), sondern hat es innerhalb weniger Monate in die Regale von Rossmann und Alnatura sowie den Onlineshop von Flaconi geschafft. Und das wohlgemerkt während der Corona-Pandemie, wo Face-to-Face-Listungsgespräche überhaupt nicht möglich waren. Zugleich hat es sich Oyess zur Aufgabe gemacht, Nachhaltigkeit sexy zu machen. Wie das gelingt, darüber haben wir mit Anna Breidt, Nadja King und Frank Hoffmann gesprochen, die bei uns im Interview zudem weitere Vertriebspartner ab Oktober verraten.
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Nach wochenlangen Streiks von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht der Schnelllieferdienst Gorillas in die Offensive und holt Deena Fox als Personalchefin, pardon: Global Chief People Officer. Sie soll die Unternehmenskultur und die globale Personalstrategie für Gorillas verantworten und als Teil der Geschäftsführung direkt an Gründer und CEO Kağan Sümer berichten. Fox hat als ehemalige Personalleiterin von Amazon, Hugo Boss, Jet.com und Oscar Health bei einigen renommierten Firmen gearbeitet und könnte helfen, das angekrazte Image von Gorillas zu verbessern.
"Dauerhaft kann keines der Geschäftsmodelle tragfähig sein. Dafür ist die Luft im Lebensmittelmarkt heute schon viel zu dünn."
Professor Otto A. Strecker ist Experte für Lebensmittelmarketing und geht in einem Interview mit Schnelllieferdiensten wie Gorillas oder Flink hart ins Gericht. Es sei mit dem Geschäftsmodell äußerst schwierig, profitabel zu arbeiten, denn der Aufbau zahlreiche Micro-Lager in den Innenstädten sei eine Herausforderung und beiden hätten nicht dieselben günstigen Einkaufskonditionen wie die großen Supermärkte. Zwar bieten Gorillas und Flink die Produkte etwas teurer an und sie sparen sich die Infrastruktur des Supermarktes. Doch letztlich fehle auch eine kritische Masse an Kunden, um profitabel zu arbeiten.
Ab heute bietet auch Rossmann seinen Kundinnen und Kunden Scan & Go an - zumindest wenn sie in der Pilotfiliale auf der Lister Meile in Hannover einkaufen. „Mit der neuen Scan & Go Funktion scannt ihr eure Produkte direkt am Regal. Das einzige, was ihr dafür braucht, ist euer Smartphone und die Rossmann-App“, beschreibt Rossmann den Service auf seiner Website. Lästiges Ein- und Ausräumen der Produkte an der Kasse soll den Kunden damit erspart werden, denn sobald man die Waren am Regal gescannt hat, darf man sie gleich in die eigene Hand- oder Einkaufstasche stecken, wie Online-Händlernews berichtet. In den nächsten Tagen sollen noch zwei weitere Filialen in Münster und Nordenham in den Testlauf einbezogen werden.
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Otto.de wandelt sich schon seit längerem vom Online-Händler zur E-Commerce-Plattform. Retail Media soll einen großen Schritt dazu beitragen und zum Kerngeschäft werden. Dabei wandelt die sich auf Werbelösungen für Marken und Marktplatzpartner spezialisierte Abteilung in einen ganz eigenen Direktionsbereich, der Advertising Services heißen wird. Der Bereich ist unter dem Vorstand aufgehängt. "Im Vergleich zu den USA, stehen wir hier noch am Anfang der Entwicklung. Aber wir sehen schon jetzt, dass Marketer Budgets shiften und immer mehr in Retail Media investieren", erklärt Otto-Bereichsvorstand Marc Opelt.
Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba stößt auf seinem Heimatmarkt zunehmend an Wachstumsgrenzen: Das Marktplatz-Geschäft mit externen Händlern in China wuchs im vergangenen Quartal um 14 Prozent, während das eigene Handelsgeschäft deutlich an Bedeutung gewann und um 82 Prozent zulegte. Dadurch stieg der Umsatzanteil des eigenen Handelsgeschäfts von 20 auf 27 Prozent. Zudem treibt Alibaba die Schnäppchenplattform Taobao Deals und die Secondhand-Börse Idle Fish voran. Das Auslandsgeschäft mit den beiden Marktplätzen Lazada und AliExpress sowie der Logistik konnte um über 50 Prozent zulegen, Internationalisierung wird für Alibaba also immer wichtiger.
Der Aufbau des Curated-Shopping-Anbieters Outfittery aus Berlin hat mittlerweile über 80 Millionen Euro gekostet, wie Deutsche Startups berichtet. Dies gehe aus dem erst jetzt veröffentlichten Jahresabschluss 2019 hervor. Mit Hilfe von Wandeldarlehen, Gesellschafterdarlehen und weiteren Finanzierungsmaßnahmen sicherten die Investoren demnach immer wieder die weitere Zukunft des Unternehmens. 2019, im ersten Geschäftsjahr nach Fusion mit dem Wettbewerber Modomoto, konnte das Grownup seinen Umsatz von 52,6 auf 70,9 Millionen Euro steigern. Der Jahresfehlbetrag lag bei rund 20,2 Millionen Euro (Vorjahr: 7,9 Millionen Euro).
Der Möbelhandel in Deutschland hat im vergangenen Jahr trotz Corona-Krise mit einem Umsatz von 35,36 Milliarden Euro ein Umsatzwachstum von 1,2 Prozent erzielt. Dies zeigt der aktuelle EHI Möbelreport im Auftrag des Mittelstandsverbundes. Insgesamt blieb der Möbelfachhandel mit einem Marktanteil von 73,6 Prozent trotz eines leichten Rückgangs weiterhin stärkster Player auf dem Möbelmarkt und konnte damit seine zentrale Bedeutung als Absatzkanal auch in Krisenzeiten aufrechterhalten. Bei den branchenfremden Anbietern lag der Versandhandel inklusive Online Pure Player mit einem Marktanteil von 11,5 Prozent (10,1 Prozent in 2019) an der Spitze.
Marketingexperte Roger Rankel hat vor einiger Zeit ein Buch über "Die Geheimnisse der Umsatzverdoppler" * geschrieben. In einem Interview mit Focus Online verrät er einige Tricks, wie Händler ihre Umsätze steigern können. Das wäre zum Beispiel die Kontrastmethode: Wenn es im Laden zwei Rasierer für 79 und 99 Euro gibt und beide Geräte sind gleichwertig, dann kaufen die meisten Menschen den günstigeren. Wenn es jetzt aber einen dritten Rasierer gibt, der mit zum Beispiel 159 Euro deutlich teurer ist, dann erscheint auf einmal das mittlere Produkt für 99 Euro, das vorher noch das teurere war, jetzt günstig, und wir häufiger gekauft.
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