Wien und Berlin wollen Mittelmeer-Route schließen. |
Trotz aktueller Differenzen wollen Österreich und Deutschland in der Flüchtlingspolitik gemeinsam handeln. Zusammen mit Italien werde man die Mittelmeer-Route möglichst schließen, sagte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz nach einem Treffen mit Innenminister Horst Seehofer in Wien. Dazu würden sich in der kommenden Woche die Fachminister der drei Länder treffen. Laut Seehofer soll der Asylkompromiss von CDU und CSU keine Nachteile für Österreich haben. Weder jetzt noch in der Zukunft werde man Österreich für Flüchtlinge verantwortlich machen, für die es nicht zuständig sei. |
Ungarn sieht sich nicht für Flüchtlinge zuständig. |
Deutschland und Ungarn haben nach wie vor unterschiedliche Sichtweisen beim Thema Migration. Das bekräftigten Kanzlerin Angela Merkel und Ungarns Regierungschef Viktor Orban nach einem Gespräch in Berlin. Die Kanzlerin beklagte, Budapest halte sich im Sinne des Dubliner Abkommens für Flüchtlinge für nicht zuständig. Das Land verweise darauf, dass ankommende Migranten eigentlich in Griechenland hätten registriert werden müssen. Orban sagte, der Zaun an der Südgrenze Ungarns, mit dem illegale Grenzübertritte verhindert werden sollten, schütze auch Deutschland. |
Vergleichsweise wenige illegale Einreisen über Österreich. |
In diesem Jahr ist nur gut ein Viertel aller unerlaubt nach Deutschland eingereisten Migranten von Österreich aus gekommen. Das schreibt die "Rheinische Post", die sich auf die Bundespolizei beruft. 73 Prozent der insgesamt 18.024 illegalen Grenzübertritte, die bis Ende Mai registriert wurden, erfolgten demnach aus Ländern wie die Schweiz, Frankreich, Belgien, Dänemark oder Polen sowie über die Flug- und Seehäfen. Laut der Statistik kamen 4935 Asylbewerber über die deutsch-österreichische Grenze. |
May kündigt umfassende Untersuchung an. |
Premierministerin Theresa May hat eine umfassende Untersuchung zum neuen Nowitschok-Fall in Großbritannien angekündigt. Die Polizei, das wisse sie, werde keinen Stein auf dem anderen lassen, sagte May zum Auftakt ihres Treffens mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. Zuvor hatte die Anti-Terror-Behörde mitgeteilt, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass die lebensbedrohlich erkrankten Opfer - ein Mann und eine Frau - gezielt ins Visier genommen worden seien. |
Raketen und Fassbomben-Angriffe auf Daraa. |
Die syrische Luftwaffe hat zusammen mit ihrem Verbündeten Russland massiv Rebellenstellungen in der Provinz Daraa im Süden des Landes bombardiert. Seit dem Scheitern der Gespräche über einen Abzug der Aufständischen am Mittwochabend habe es mehr als 600 Angriffe gegeben, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Oppositionelle Aktivisten sprechen von einer "Hölle". Bomben und Raketen "regneten" auf die Provinzhauptstadt Daraa und ländliche Gebiete im Osten der Provinz. |
"Shoah"-Regisseur Lanzmann ist tot. |
Der französische Filmemacher, Schriftsteller und Journalist Claude Lanzmann ist im Alter von 92 Jahren in Paris gestorben. Das teilte seine Ehefrau mit. Lanzmann setzte sich Zeit seines Lebens in Deutschland und in Frankreich für das Gedenken an die Opfer des Naziterrors ein. Mit seiner fast zehnstündigen Zeitzeugen-Dokumentation "Shoah" über den Völkermord an europäischen Juden hat der frühere Widerstandskämpfer Geschichte geschrieben. Er ließ darin Opfer und Täter des Holocaust zu Wort kommen. |