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Deutschland
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Weniger Flüchtlinge, weniger Asylanträge
Die Zahl der Asylanträge liegt wieder auf dem Niveau vor dem drastischen Anstieg der vergangenen Jahre, freut sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Kritik erntet er trotzdem - wegen der vielen Gerichtsverfahren.
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Zahl der Asylanträge in Deutschland stark gesunken
Die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland ist im Vorjahr deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden fast 187.000 Asylsuchende registriert. Im Jahr 2016 zählten die deutschen Behörden noch rund 280.000 Asylanträge. 2015 waren es noch 890.000. Die meisten Asylbewerber kamen wie 2016 aus Syrien. Es folgen die Herkunftsländer Irak, Afghanistan und Eritrea. Die Zahl der Abschiebungen ging um etwa 2000 auf 26.000 zurück. Innenminister Thomas de Maizière sagte, die Zahl der Altfälle und die Dauer der Verfahren seien deutlich reduziert worden. 2017 seien rund 600.000 Entscheidungen über Asylverfahren getroffen worden.
Unwort des Jahres 2017 ist "alternative Fakten"
Das Unwort des Jahres 2017 heißt "alternative Fakten". Das gab die Sprecherin der unabhängigen Jury, die Linguistik-Professorin Nina Janich, in Darmstadt bekannt. Die Bezeichnung sei "der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen", heißt es in der Begründung. Geprägt wurde der Ausdruck von einer Beraterin von US-Präsident Donald Trump. Eine sechsköpfige Experten-Jury hat das Unwort aus 684 Vorschlägen ausgesucht. Zum Unwort des Jahres wird seit 1991 jedes Jahr ein Begriff gekürt, der gegen das Prinzip der Menschenwürde oder Prinzipien der Demokratie verstößt. 2016 war die Wahl auf "Volksverräter" gefallen.
Papst fordert in Chile mehr Einsatz für Gerechtigkeit
Am ersten Tag seiner Südamerika-Reise hat Papst Franziskus die Menschen zu einem aktiven Einsatz für mehr Gerechtigkeit aufgerufen. Während einer Messe in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile sagte Franziskus vor etwa 400.000 Menschen, wer Frieden wolle, müsse für die Gerechtigkeit arbeiten. Der Papst wird während seines dreitägigen Besuchs in Chile auch mit Vertretern der indigenen Mapuche zusammenkommen. Sie kämpfen seit Jahren um die Rückgabe von Ländereien. Den Umgang mit den Nachfahren der Ureinwohner hatte Franziskus zu einem Schwerpunkt seiner Südamerika-Reise erklärt. Am Donnerstag tritt der Papst die zweite Etappe seiner sechsten Lateinamerikareise in Peru an.
Führender Serbenpolitiker Ivanovic im Kosovo ermordet
Einer der wichtigsten serbischen Politiker im Kosovo, Oliver Ivanovic, ist erschossen worden. Nach Angaben der Behörden wurde der 64-Jährige Ivanovic vor der Zentrale seiner Partei in ethnisch geteilten Stadt Mitrovica von Kugeln getroffen, die von einem Auto aus abgefeuert wurden. Wiederbelebungsversuche im Krankenhaus blieben erfolglos. Die Regierung des Kosovo verurteilte die Tat und versprach die Aufklärung der Hintergründe. In Belgrad berief der Präsident Aleksandar Vucic den nationalen Sicherheitsrat ein. Ivanovic war seit 1999 der von Belgrad akzeptierte Führer der serbischen Minderheit im Kosovo. Er galt als einer der wenigen Politiker, die auch Albanisch sprachen und gute Beziehungen zur albanischen Mehrheit im Kosovo unterhielten. In letzter Zeit war der frühere serbische Staatssekretär jedoch mit Belgrad zunehmend in Konflikt geraten. Die frühere serbisch e Provinz Kosovo hatte 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt. Serbien will sich damit nicht abfinden.
Rumäniens Präsident ernennt Übergangsregierungschef
Nach dem Rücktritt des rumänischen Ministerpräsidenten Mihai Tudose übernimmt Verteidigungsminister Mihai Fifor vorübergehend die Amtsgeschäfte. Es müsse einen raschen Übergang zu einer neuen Regierung geben, um politische Unsicherheiten und Schaden für die Wirtschaft abzuwenden, sagte Präsident Klaus Iohannis bei der Ernennung des Sozialdemokraten. Die Beratungen mit den Parteien würden am Mittwoch beginnen. Tudose hatte in einem innerparteilichen Streit den Rückhalt der Führung der Sozialdemokratischen Partei verloren und am Montag seinen Rücktritt erklärt. Hintergrund ist ein Zerwürfnis mit Parteichef Liviu Dragnea. Tudose beklagte, Dragnea treffe wichtige Entscheidungen ohne Rücksprache mit anderen. Tudose war erst seit Juni im Amt und ist bereits der zweite Regierungschef, der innerhalb weniger Monate nach der Ernennung zurücktrat.
Umfangreiche Razzia gegen mutmaßliche iranische Agenten
Die Bundesanwaltschaft hat in mehreren Bundesländern Wohnungen und Geschäftsräume zehn mutmaßlicher iranischer Agenten durchsuchen lassen. Es bestehe der Verdacht "geheimdienstlicher Agententätigkeit", sagte ein Sprecher der obersten Anklagebehörde in Karlsruhe. Festnahmen habe es nicht geben. Die Beschuldigten sollen Institutionen und Personen in Deutschland ausgespäht haben. Das Nachrichtenmagazin "Focus" srpach von Durchsuchungen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Demnach sind die Verdächtigen Mitglieder der sogenannten Quds-Brigaden, einer Spezialeinheit der iranischen Revolutionsgarden. Ausschlaggebend für die Durchsuchungsaktion seien Hinweise des Bundesamtes für Verfassungsschutz gewesen.
Rohingya-Flüchtlinge sollen binnen zwei Jahren heimkehren
Die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch sollen innerhalb von zwei Jahren nach Myanmar zurückgeführt werden. Auf diesen Zeitrahmen einigten sich beide Länder, wie die Regierung von Bangladesch mitteilte. Sie nannte keinen Zeitpunkt für den Start der Maßnahme. Insgesamt sollen mehr als 650.000 Rohingya in ihre Heimat gebracht werden. Myanmar habe zugesagt, provisorische Unterkünfte bereitzustellen, bis Häuser für die Heimkehrer gebaut seien. Die muslimischen Rohingya werden im mehrheitlich buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten systematisch unterdrückt. Im August war der Konflikt eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende von ihnen töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Seither tötete das Militär hunderte Rohingya. Es kam zu einer Massenflucht ins verarmte Nachbarland Bangladesch. Die Vereinten Nationen, die USA und Menschenrechtsorganisationen sprechen von "ethnischen Säuberungen".
Juden in Frankreich immer häufiger zu Hause überfallen
In Frankreich werden Juden immer häufiger zu Opfern körperlicher Gewalt in ihren Häusern und Wohnungen. Die regelmäßigen Übergriffe lösten Beunruhigung und Angst in der jüdischen Bevölkerung aus, sagte der Antisemitismus-Beauftragte der Regierung, Frederic Potier, der Zeitung "Die Welt". Zwar sei die Zahl antisemitischer Übergriffe gegen Synagogen und Schulen dank eines besseren Schutzes deutlich gesunken. Doch dafür habe sich die Form judenfeindlicher Attacken inzwischen geändert: Immer häufiger würden Juden in den eigenen vier Wänden überfallen. Nach dem Mord an der jüdischen Rentnerin Sarah Halimi, die 2016 in ihrer Wohnung in Paris gequält und aus dem Fenster geworfen geworden war, häufen sich demnach Anzeigen wegen Beschimpfungen und Drohungen gegen Juden. Nach französischen Medienberichten wechseln Juden aus Angst immer öfter den Wohnort. Frankreic h hat die größte jüdische Gemeinde Europas. Dort leben etwa 500.000 Juden. In Deutschland gibt es derzeit 200.000 Juden.
Mehr als 40 Verletzte bei Schulbusunfall in Baden-Württemberg
Bei einem Schulbusunfall in Eberbach in Baden-Württemberg sind mindestens 43 Menschen verletzt worden, davon 36 Kinder. Acht Menschen hätten schwere Verletzungen erlitten, sagte ein Polizeisprecher. Der voll besetzte Bus war am Morgen in Eberbach östlich von Mannheim von der Fahrbahn abgekommen und vermutlich ungebremst mit Autos zusammengestoßen, ehe er in eine Hauswand krachte. Drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Derzeit prüfen Sachverständige, ob das beschädigte Haus einsturzgefährdet ist.

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