Puigdemont fordert zu friedlichem Widerstand auf - prospanische Kundegbungen in Madrid |
Der von der Zentralregierung in Madrid abgesetzte katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont hat seine Landsleute zum "demokratischen Widerstand" gegen die Zwangsverwaltung aufgerufen. In einer Fernsehansprache kündigte er an, er werde weiter für den Aufbau eines "freien Landes" arbeiten. Es war die erste Äußerung des Politikers seit seiner Absetzung infolge der katalanischen Unabhängigkeitserklärung. Mit einer Bekanntmachung im Amtsblatt waren Puigdemont und dessen Stellvertreter Oriol Junqueras an diesem Samstag offiziell abgesetzt worden. Die spanische Vizeregierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría übernahm die Kontrolle über die Verwaltung Kataloniens. Auch der katalanische Polizeichef Josep Lluis Trapero wurde für abgesetzt erklärt. Unterdessen haben mehrere Tausend Menschen im Zentrum von Madridfriedlich für die Einheit des Landes demonstriert. In die Fahnen Spaniens gehüllt oder fahnenschwenkend riefen sie "Es lebe Spanien", aber auch " Es lebe Katalonien". |
Erste Anklagen in Russland-Affäre genehmigt |
In der Affäre um eine mutmaßliche Einflussnahme Russlands auf den US-Präsidentschaftswahlkampf gibt es offenbar erste Anklagen. Wie der Sender CNN meldet, hat Sonderermittler Robert Mueller die ersten Anklagen vorbereitet, die auch bereits von der Geschworenen-Jury eines Washingtoner Gerichts gebilligt worden seien. Demnach könnte es am Montag zu ersten Festnahmen kommen. Wer zu den Angeklagten gehört, wurde nicht bekannt. Mueller ermittelt wegen möglicher illegaler Russland-Kontakte des Wahlkampfteams von Donald Trump sowie wegen mutmaßlicher russischer Hackerangriffe im Wahlkampf, die Trump genützt haben könnten. |
US-Verteidigungsminister droht Nordkorea mit Konsequenzen |
US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat Nordkorea vor einer Attacke mit Atomwaffen gewarnt. Jeder Angriff auf die Vereinigten Staaten oder deren Verbündete werde eine "massive und überwältigende militärische Antwort" nach sich ziehen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Song Young Moo fügte Mattis hinzu, unter keinen Umständen werde Washington Nordkorea als Atommacht akzeptieren. Die USA bevorzugten weiterhin eine diplomatische Lösung. Doch das Regime in Pyöngjang solle "keine Illusionen hegen". Militärisch werde Nordkorea von den USA und deren Verbündetem Südkorea übertroffen. Die Vereinigten Staaten haben in Südkorea 28.500 Soldaten stationiert. Anfang November wird US-Präsident Donald Trump dort zu einem Besuch erwartet. |
Medien: Deutschland will Flüchtlingshilfe für Türkei kürzen |
Deutschland und weitere EU-Staaten wollen nach einem Bericht des "Spiegels" ihre Zahlungen im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspakts verringern. Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf ein Schreiben der EU-Nettozahler Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland, Frankreich und Schweden an die EU-Kommission. Diese Staaten verlangen demnach, dass die Zahlungen an die Türkei für die Flüchtlingshilfe künftig vollständig aus dem EU-Haushalt bezahlt werden. Im Rahmen des Abkommens hatte sich die Türkei verpflichtet, Flüchtlinge aus Griechenland wieder zurückzunehmen. Im Gegenzug sollte die Türkei sechs Milliarden Euro für deren Versorgung und Unterbringung erhalten. Für die erste Tranche hatte Deutschland 500 Millionen Euro beigesteuert. |
Vize-Präisdent Ecuadors soll entlassen werden |
Der Oberste Rechnungshof Ecuadors hat die Amtsenthebung des Vizepräsidenten Jorge Glas empfohlen. Glas soll in Korruption bei der Vergabe von Erdölfeldern im ecuadorianischen Amazonasgebiet verwickelt sein, hieß es in einem Befund des Kontrollorgans. Über den Amtsenthebungsantrag muss das Parlament entscheiden. Der Vizepräsident sitzt bereits seit Anfang Oktober wegen anderer Korruptionsfälle in Untersuchungshaft, die mit Bauaufträgen des brasilianischen Konzerns Odebrecht in Ecuador im Zusammenhang stehen. Staatschef Lenin Moreno nahm nach Bekanntwerden der Ermittlungen Abstand von Glas und entband ihn im August von allen Aufgaben der Regierung. Die beanstandete Erdöl-Ausschreibung stammt von 2012, als Glas in der ersten Amtszeit des Präsidenten Rafael Correa Minister für Strategische Bereiche war. Glas gilt als enger Vertrauter von Correa, der ihn weiter unterst tzt und Präsident Moreno des "Verrats" bezichtigt. |
Isländer wählen schon wieder neues Parlament |
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres sind die Isländer an diesem Samstag zu vorgezogenen Wahlen aufgerufen. Ministerpräsident Bjarni Benediktsson hatte das Parlament vor einem Monat aufgelöst, nachdem seine Mitte-Rechts-Koalition wegen eines Skandals ihre Mehrheit im Parlament verloren hatte. Jüngste Umfragen sehen Benediktssons konservative Unabhängigkeitspartei Kopf an Kopf mit der Links-Grünen-Bewegung bei jeweils 20 bis 25 Prozent. Insgesamt haben mindestens acht Parteien Aussicht auf den Einzug ins Parlament. Experten erwarten angesichts der zersplitterten Parteienlandschaft schwierige Koalitionsverhandlungen. Nach der Wahl im Oktober 2013 kam erst nach drei Monaten ein Regierungsbündnis zustande. |
Air-Berlin-Reste gehen an Easyjet |
Easyjet und die insolvente Air Berlin haben sich auf eine Teilübernahme geeinigt. Die britische Billigfluglinie werde 25 Flugzeuge sowie die Start- und Landerechte für Berlin-Tegel übernehmen, teilten die beiden Unternehmen mit. Easyjet zahlt dafür 40 Millionen Euro. Zudem sollen rund 1000 Piloten und Flugbegleiter Jobangebote bekommen. Air Berlin hatte sich bereits mit der Lufthansa über den Kauf mehrerer Unternehmensteile geeinigt. Deutschlands bislang zweitgrößte Airline hat gestern nach fast 40 Jahren den Flugbetrieb eingestellt. Am späten Freitagabend landete die offiziell letzte Maschine unter Air-Berlin-Flugnummer am Flughafen Tegel. Aufgrund einer Sondergenehmigung konnte der Pilot zum Abschied noch mehrere Schleifen über der Innenstadt von Berlin fliegen. |
Büchner-Preis an Lyriker Jan Wagner verliehen |
Der Lyriker Jan Wagner hat den diesjährigen Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung erhalten. Der 46-Jährige nahm die Auszeichnung im Staatstheater Darmstadt entgegen. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste deutsche Literaturauszeichnung. Frühere Preisträger waren etwa Günter Grass, Martin Walser und Sibylle Lewitscharoff. In der Begründung ihrer diesjährigen Entscheidung lobte die Akademie eine - so wörtlich - „spielerische Sprachfreude“, "meisterhafte Formbeherrschung" und „intellektuelle Prägnanz" in Wagners Gedichten. |