nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. „Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Wann ein Vergeltungsschlag auf den Iran erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Einen Überblick über die jüngsten Ereignisse in Nahost finden Sie hier. Der Iran hat mit dem gestrigen Raketenbeschuss nun schon zum zweiten Mal Israel direkt angegriffen, statt auf seine Marionetten Hamas und Hisbollah zurückzugreifen. Nach mehreren empfindlichen Niederlagen für die antisemitische „Achse des Widerstands“ will er damit Stärke zeigen. Mein Kollege Ingo Way hält die Raketen aus Teheran daher vor allem für ein Signal an die Stellvertreter. Hilal Khashan vom Thinktank Geopolitical Futures, der auch eine Professur für Politische Wissenschaft an der American University von Beirut hat, wirft derweil einen Blick auf sein Heimatland. Jahrelang hatten dort libanesische Christen und Sunniten gefordert, die Hegemonie der Hisbollah über die libanesische Politik zu beschneiden. Nun befindet sich der Libanon im Krieg mit Israel – und steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Seinen Text lesen Sie hier. Auch in der gestrigen TV-Debatte der „Running Mates“ der beiden US-Präsidentschaftskandidaten war die Situation in Nahost ein Thema. Wenn auch nur am Rande. Bemerkenswert: J.D. Vance und Tim Walz haben gezeigt, dass die USA vielleicht nicht so unrettbar gespalten und polarisiert sind, wie es häufig den Anschein hat. Doch am 5. November geht es letztlich nicht um Stellvertreter-Posten, schreibt Ulrich Berls, der sich das TV-Duell für Sie angesehen hat. Blick ins Inland: Zumindest irgendwelche Rufe nach neuen Verboten waren nach dem Verbrechen von Essen nicht zu vernehmen. Schließlich war kein illegales Waffenarsenal notwendig, um zwei Stadtteile zu terrorisieren. Der dafür verantwortliche Syrer wusste sich auch anderweitig zu bedienen. Sein Anwalt versucht nun, die Tat seines Mandanten zu pathologisieren. Ferdinand Knauß meint: Das kann niemanden beruhigen. Datenschutz schützt nicht Daten. Datenschutz schützt Freiheit. Deshalb ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum BKA-Gesetz gut und wichtig. Die Regelungen, die es als verfassungswidrig aus dem Gesetz gestrichen hat, waren skandalös, schreibt Cicero-Autor Volker Boehme-Neßler. Zum Film der Woche: Mit „Joker“ gelang Regisseur Todd Phillips vor fünf Jahren ein genialer und kontroverser Kassenschlager. Die Fortsetzung „Joker: Folie Á Deux“ erschöpft sich leider in oberflächlicher Gesellschaftskritik – und netten, aber sinnlosen Musical-Nummern. Unsere Filmkritikerin Ursula Kähler bringt die Handlung folgendermaßen auf den Punkt: Wer bin ich – und wenn ja, wie gaga? Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |