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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 26.10.2023 | Morgens regnerisch, später bedeckt bei höchstens 11°C. | ||
+ Asbest, Reifen, Autowracks: Müll-Hotspot vor dem Amtsgericht Wedding + Namensvetter schießt gegen Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) + Femizide in Berlin: 55-Jährige in Köpenick erstochen – 57-Jährige im Wedding lebensgefährlich verletzt + |
von Lotte Buschenhagen und Margarethe Gallersdörfer |
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Guten Morgen, Berlins liebste Running Gags: Bürgeramtstermine und ihre Abwesenheit – und natürlich der Berliner Sperrmüll. Vor der Haustür der Autorin stand zum Beispiel das gesamte Frühjahr ein verlassener Kühlschrank samt Antifa-Aufklebern. Das ist aber nüscht gegen die Berge, die Checkpoint-Leser Max vor dem Amtsgericht Wedding gefunden hat. „Am Brunnenplatz, wo ,Babylon Berlin’ regelmäßig historische Aufnahmen macht, türmt sich immer wieder der Müll.“ Autoreifen habe er dort schon gefunden, Dachpappe, Bauschutt, Autowracks, alte Motorroller. „Heute die Krönung: Dort liegt ein großer weißer Sack mit der Kennzeichnung ,Achtung, enthält Asbest’ einfach so rum“ (Fotos liegen dem Checkpoint vor). Kennt das Bezirksamt den Hotspot? Auf Anfrage hat sich bis Redaktionsschluss niemand geregt. CP-Leser Max kommentiert: „Letzte Woche drehte hier übrigens erst ,Liebling Kreuzberg 2.0’. Das passt doch alles irgendwie nicht zusammen.“ Grund für eine kleine Checkpoint-Erhebung: | |||
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Nicht nur Sahra Wagenknechts Anbiederung nach rechts ist unkreativ, sondern auch das Kürzel für ihr neues Bündnis. „BSW“ steht nämlich für allerlei: Bundesverband Solarwirtschaft, Badische Stahlwerke – oder auch Beamtenselbsthilfewerk. Letzteres, ein Dienstleister für Mitarbeiter:innen im Öffentlichen Dienst, ist so gar nicht amused vom plötzlichen prominenten Namensvetter: „Wir sind stets politisch neutral“, schreibt Geschäftsführer Bernhard Löffler dem Checkpoint. Dass eine politische Initiative seine Abkürzung gewählt hat, irritiert nicht nur das Werk selbst, sondern auch seine Mitglieder. Die forderten zahlreich, juristisch gegen Wagenknecht vorzugehen. Das Problem: „Der Schutz einer Abkürzung wie BSW nicht möglich. Dies zeigt sich auch daran, dass im Registerportal über 100 Organisationen mit diesem Namensbestandteil aufgelistet werden.“ Jetzt hofft das Werk, dass Wagenknechts künftige Partei einen anderen Namen als das Bündnis tragen wird. Eine erste Verwechslung sei nämlich schon aufgetreten. Zitat aus der Zuschrift: „Währe es möglich mir ein Formular zuzusenden Indem ich der Sarah Wagenknecht Partei beitreten kann ?“ (Sic! Sic! Sic!) | |||
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Warum ein Freiluftclub, wenn man Neubauklötze haben kann? Am Kreuzberger Spreeufer könnte wieder ein Stück Berliner Charakter verdunsten. Investor Nicolas Berggruen will auf das Außengelände des Sage-Clubs zwei kastenförmige Neubauten stellen. Dafür muss der Club derzeit seine „Re:mise“ abbauen, inklusive 100 Jahre altem U-Bahnwaggon. Auch die Strandbar des Clubs könnte den Plänen des Investors zum Opfer fallen: Zuletzt hat Berggruen eine Bauvoranfrage für das Gelände gestellt. Sollte er in den kommenden Jahren bauen dürfen, müsste der komplette Außenbereich vom Sage Beach geräumt werden, sagt Clubbetreiber Sascha Disselkamp meiner Kollegin Alix Faßmann. Disselkamp hofft, einen Kompromiss zu finden und die Kultur zu erhalten: „Berlin hat schon genug seelenlose Neubauten am Spreeufer.“ | |||
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Die Frau als Objekt, das ihr „Besitzer“ einfach zerstören darf: Ein vollzogener und ein versuchter Femizid halten derzeit die Berliner Strafverfolgungsbehörden in Atem. Im Fall der 55-Jährigen aus Köpenick, die am Montag erstochen wurde, wurde Haftbefehl erlassen gegen einen 52-jährigen Mann aus Schleswig-Holstein. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Tote mit ihm eine Wochenendbeziehung geführt. Er sitzt nun in Berlin in Untersuchungshaft. Ebenfalls mit dem Messer angegriffen wurde am frühen Mittwochmorgen eine 57-Jährige im Wedding – von ihrem 59-jährigen Ehemann. Der sprang hernach aus dem Fenster und verletzte sich an den Beinen. Die Frau ist lebensgefährlich verletzt und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Gegen den Mann ermitteln Staatsanwaltschaft und Mordkommission nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts im Rahmen häuslicher Gewalt. Eins noch: Liebe Kollegen von der Bild! Möglicherweise hat den Mann „die bevorstehende Trennung von seiner Ehefrau zu der Tat getrieben“? Nein, nein und nochmals nein. Nicht eine weniger! | |||
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Dafür, dass Kai Wegner (CDU) ohne Regierungserfahrung Berlins Bürgermeister wurde, hat er sich schnell profiliert. Aus dem Oppositionsführer aus Spandau sei ein Staatsmann geworden, der sich „eher selten im Berliner Klein-Klein verliert, dafür umso öfter auch bundespolitische Zeichen setzt und die schwarz-rote Koalition bislang weitgehend geräuschlos führt“, schreiben die Kollegen Julius Betschka und Christian Latz. Beim Imagewandel geholfen hat ihm sein politischer Inner Circle – sechs Menschen, die das Ohr des Regierenden Bürgermeisters haben. Wer sind sie? Hier eine kleine Vorstellungsrunde. | |||
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Hackt es eigentlich? Bei den Nachrichten, die von Berlins BVG-Haltestellen kommen, wird man wohl noch mal fragen dürfen! Mittwochmorgen sollen zwei Security-Männer am U-Bahnhof Hallesches Tor in Kreuzberg einen Mann zu Boden gestoßen und mit Faustschlägen und Fußtritten traktiert haben. Die Polizei ermittelt, die BVG teilt mit: „Die zeitlich und örtlich in Frage kommenden Mitarbeiter*innen des Dienstleisters wurden umgehend und bis zur endgültigen Aufklärung für Einsätze im Bereich der BVG gesperrt.“ Schnitt zum Abend vorher: Zwei Volltrunkene sollen einen BVG-Mitarbeiter angepöbelt, rassistisch beleidigt, ihm ein Bein gestellt und ihn mit Faustschlägen sowie Fußtritten attackiert haben. Tatort: Köpenick. Der Staatsschutz ermittelt. Berlin, Alta. Reiß dir jefälligst am Riemen! | |||
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