Nato zwischen Vernunft und Ohnmacht
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

05. März 2022

Liebe Frau Do,

vor etwas mehr als einer Woche hat Russland den Angriff auf die Ukraine begonnen, der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt, die Welt ist eine andere. In der „Stimme des Westens“ geht es seitdem nahezu ausschließlich darum. Ein Ende ist nicht in Sicht, sogar ein ukrainisches Atomkraftwerk stand gestern unter Beschuss, die russische Armee hat das Gelände besetzt. Auch an diesem Wochenende erhalten Sie daher morgen eine Sonderausgabe, denn der Krieg macht keine Pause. Aber jetzt zum aktuellen Geschehen.

Heute wichtig:

Ukraine: Nach einer weiteren Kriegsnacht bereitet sich die Ukraine auf eine neue Verhandlungsrunde mit Russland über einen Waffenstillstand vor. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte der Nato bittere Vorwürfe, weil sich die westliche Allianz nicht militärisch in den Konflikt einbringen will. Und verlässliche Informationen zum Krieg dürften nun noch spärlicher werden: Als Reaktion auf ein neues Mediengesetz in Russland stellen mehrere internationale Medien ihre Arbeit dort ganz oder teilweise ein. Das Geschehen der Nacht im Überblick. Alle aktuellen Ereignisse finden Sie wie immer im Newsblog.

Sanktionen: Nach den wirtschaftlichen Sanktionen des Westens bangen zahlreiche russische Oligarchen um ihre Luxusjachten. Einige von ihnen haben ihre Schiffe noch schnell an einen anderen Ort verschifft, die meisten haben allerdings zumindest vorerst keine Chance mehr, in See zu stechen. Georg Winters berichtet.

Corona: An Karneval haben tausende Menschen im Rheinland auf den Straßen und in den Kneipen gefeiert. Die Stadt Köln verzeichnet nun einen deutlichen Anstieg der Corona-Fallzahlen – vor allem bei jungen Menschen. Ist Karneval der Auslöser? Claudia Hauser hat die Details.

Christian Lindner: Dem Bundesfinanzminister kommt derzeit eine zentrale Rolle zu. Noch sind die hohen Ausgaben für die Corona-Hilfen nicht verdaut, da sollen 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr fließen, und eine Rekordinflation bedroht die Konjunktur. Birgit Marschall, Kerstin Münstermann und ich haben den FDP-Politiker in seinem Büro in Berlin getroffen und mit ihm ein ausführliches Interview geführt: über den Krieg, die Schuldenbremse und Energiepolitik.

Meinung am Morgen:

Nato: Die größte Streitmacht der Welt wird nicht Teil des Kriegs in der Ukraine, sondern belässt es beim Appell, den Krieg zu beenden. Ist die Nato hilflos und ohnmächtig? Nein, vielmehr handeln die Verantwortlichen vernünftig und behalten einen kühlen Kopf – als Gegenentwurf zu Putins Wahnsinn, argumentiert Gregor Mayntz in seinem Kommentar.

Klima: Der Krieg erzwingt ein Umdenken der Grünen bei der Klimapolitik. Versorgungssicherheit hat jetzt Vorrang. Antje Höning lotet die veränderte Haltung in ihrem Leitartikel aus.

Rüstung: Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall bietet an, nagelneue Abwehrwaffen an die Ukraine zu liefern. Das ist verantwortungsethisch richtig, meint Reinhard Kowalewsky in seinem Leitartikel, warnt jedoch vor Kriegsgeschrei.

 

So gesehen:

Der Krieg hat nicht nur die bisherige Außen- und Sicherheitspolitik über den Haufen geworfen, er löst nicht nur wirtschaftliche Verwerfungen aus, sondern er bestimmt auch die Gefühlswelt vieler Menschen. Für unseren Podcast habe ich mich mit Sascha Lobo darüber unterhalten, wie er diese Zeit als junger Familienvater und Intellektueller empfindet (und warum er seine Irokesenfrisur jetzt rosa gefärbt hat). Es ist ein Gespräch voller Zwiespälte, aber eben auch der Zuversicht – die ich Ihnen selbstverständlich auch für das Wochenende wünsche. Bis morgen!  

Herzlich,

Ihr

Moritz Döbler

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