in Illasi, einem nahe Verona gelegenen kleinen Ort in der Weinregion Venetien, scheinen die Uhren etwas langsamer zu ticken, als im sonst so betriebsamen Norden Italiens.
Wer sich davon überzeugen möchte, sollte den beiden Giuliari Brüdern einen Besuch abstatten, um festzustellen, wie unaufgeregt und bescheiden hier gearbeitet wird. Ersatzweise genügt aber auch der Genuß einer Flasche „Nemm“, unserer heutigen Weinempfehlung.
Wo so manche Konkurrenten in einen regelrechten Design-Wettstreit um das jeweils architektonisch spektakulärste Weingut verwickelt scheinen, wirken die Giuliaris noch wie einfache, äußerst sympathische Naturburschen. Auch eine eigene Internet- oder Facebookpräsenz sucht man vergebens. Hier wir noch ehrlicher und handgemachter Wein erzeugt, der nicht groß sein will, durch seine Einfachheit jedoch Größe besitzt.
Beim „Nemm“, der zugleich der erste Wein der im Jahre 1950 gegründeten Kellerei war, handelt es sich um eine wunderbar samtige Komposition aus Merlot und Cabernet. Heute wie damals beeindruckt der Wein mit einer ursprünglichen Frische, die vielen „aufgemotzten“ Weinen unserer Zeit abhanden gekommen zu sein scheint. Nur anteilig im Holz ausgebaut, ist hier die Frucht noch Mittelpunkt des Weines. Der Name „Nemm“ ist übrigens dem veroneser Dialekt entlehnt und bedeutet in etwa so viel wie „andiamo“, also „auf geht´s“, oder „gehen wir“, was stets Großvater Carlos Aufforderung an die Jungen war, ihm in den Keller zu folgen und die neuen Weine zu verkosten.
Dieser Tradition folgend, ist der „Nemm“ ein unkomplizierter Genosse, eine ehrliche Haut, die puren, unverfälschten Trinkgenuss bietet. Eine zupackende Frucht, mit seidigen Taninen und dezenter, animierender Säure, machen stets Lust auf den nächsten Schluck. Der “Nemm“ macht immer und überall eine gute Figur.
Bezeichnenderweise stimmt beim „Nemm“ natürlich auch der Preis, womit er zu einem Lieblingswein vieler unserer Kunden geworden ist. Probieren Sie es aus, diese Woche zum Kennenlernpreis.
Im saarländischen Dialekt wird zwar grundsätzlich alles „mit geholt“, zu unserem Wein der Woche sagen wir jedoch uneingeschränkt: