Liebe Frau Do, schön, dass Sie heute Morgen wieder dabei sind. Wir befassen uns mit der Zukunft des Katastrophenschutzes, den Grenzen des Individuums, einem ausführlichen Interview mit Luisa Neubauer und neuen Entwicklungen bei Nord Stream 2. Und es gibt eine Premiere in der „Stimme des Westens“: Margaret Thatcher kommt zu Wort. Und das gleich zweimal. Aber dazu später mehr. Heute wichtig: Luisa Neubauer: Die Klimaschutzaktivistin wirft Kanzlerkandidat Armin Laschet vor, notwendige Schritte beim Klimaschutz zu blockieren. Der NRW-Ministerpräsident habe unter anderem den vorgezogenen Kohleausstieg verhindert. Für die kommenden Monate kündigt sie neue Proteste von „Fridays for Future“ an. Das Interview lesen Sie hier. Hochwasser-Müll: Die Wassermassen sind an vielen Orten wieder abgelaufen. Zurück bleiben riesige Berge Sperrmüll. Abfallunternehmer und Anwohner arbeiten rund um die Uhr. Claudia Hauser hat mit Betroffenen gesprochen. Soforthilfen in NRW: Das nordrhein-westfälische Kabinett berät heute Vormittag über die Folgen der Unwetterkatastrophe und Soforthilfen. Ministerpräsident Laschet hatte im Vorfeld angekündigt, dass NRW 200 Millionen Euro Soforthilfe für die Opfer bereitstellen werde und eine schnelle Abwicklung der Auszahlungen zugesagt. Die Landesregierung will anschließend über ihren Beschluss informieren. Letztes Mal: Kanzlerin Angela Merkel kommt heute in die Bundespressekonferenz und stellt sich den Fragen der Hauptstadt-Journalisten. Es wird voraussichtlich ihr letzter Auftritt dieser Art sein. Erwartet wird, dass neben dem Hochwasser die Pandemie und die soeben erzielte Einigung mit den USA zur umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zentrale Themen werden. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Digitaler Katastrophenschutz: Die Unwetter haben gezeigt, wie verwundbar unsere digitale Infrastruktur ist. Doch bei den Planungen für einen besseren Katastrophenschutz dürfen wir nicht in eine analoge Nostalgie verfallen, wie Dorothee Krings in ihrem Leitartikel argumentiert. Grenzen des Individuums: Empfehlen möchte ich Ihnen auch die Kolumne der Autorin. In der Krise erleben wir, dass der Einzelne rasch an seine Grenze stößt. Ohne eine solidarische Gesellschaft geht es nicht – Margaret Thatcher (“There’s no such thing as a society“) lag in dieser Frage falsch, schreibt meine Kollegin. Nord Stream 2: Die USA und Deutschland haben sich im Streit um die Pipeline Nord Stream 2 geeinigt. Warum der erfahrene Stratege Joe Biden bei dem gefundenen Kompromiss Weitsicht beweist, analysiert Antje Höning. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Aus der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher bin ich lange Zeit nicht schlau geworden. Als Student war ich viel in England unterwegs, in den ehemaligen Industriestädten des Nordens wird sie bis heute von vielen gehasst. Besonders in Liverpool. Nach der Stadion-Katastrophe von Hillsborough im Jahr 1989 hielt sie lange eine schützende Hand über ihren Polizeichef, der sich fürchterlich gegenüber den 96 Opfern und ihren Angehörigen verhalten hatte. Über ihre politische Bilanz streiten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler seit Jahrzehnten. Ihre Reden kann man heute bei Youtube sehen. Die wohl bekannteste hielt sie 1980. Ihre oft als unbarmherzig kritisierten Sozialreformen drohten früh zu scheitern. „The lady's not for turning“, rief sie den Delegierten auf dem Parteitag zu. Die Lady kehrt nicht um! (Das Video finden Sie hier.) Was man heute von Thatcher lernen kann? Mut und Entschlossenheit fallen einem vielleicht ein. Über ihre politische Bilanz streiten die Gelehrten weiter. Für 2035 werden belastbare Ergebnisse erwartet. Kommen Sie gut in diesen Tag! Herzliche Grüße Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |