Die Deutschen wünschen sich eine Wende bei Energie und Verkehr – trotz größerer Belastungen durch die momentanen Krisen. Darauf deutet das heute veröffentlichte Soziale Nachhaltigkeitsbarometer hin – eine repräsentative Befragung von über 6500 Menschen. Es wird jährlich von einem Verbund von mehr als 25 wissenschaftlichen Institutionen erstellt, der auch Gelder vom Bundesforschungsministerium erhält. Demnach sprechen sich 70 Prozent der Befragten für den Ausbau erneuerbarer Energien aus, 35 Prozent erhoffen sich dadurch eine günstigere Versorgung mit Energie. Die Hälfte der Befragten setzt zudem darauf, dass einkommensschwache Haushalte über die Einnahmen aus steigenden CO2-Preisen entlastet werden.
Auch das Interesse an der Verkehrswende ist der Umfrage zufolge hoch. Ganze 79 Prozent wünschen sich andere Verkehrsformen. Mehr als 60 Prozent sind mit den politischen Fortschritten in diese Richtung unzufrieden, 40 Prozent halten bereits geplante Maßnahmen für nicht zielführend. „Die Ergebnisse des Barometers können als Unterstützung und Aufforderung von der Bevölkerung an die politischen Vertreterinnen und Vertreter verstanden werden, die Krisen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern im Sinne des Gemeinwohls Energiesouveränität und Klimaschutz gemeinsam zu sehen“, sagt Ortwin Renn vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS), das die Befragung mit durchführte.
Alina Reichardt Wissen & Gesundheit |