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Liebe/r Leser/in,

ich begrüße Sie zu unseren wöchentlichen Nachrichten aus Wissenschaft und Medizin. Heute stellen wir einen von vielen Menschen sehnsüchtig erwarteten Impfstoff vor. Er soll vor der durch Zecken weit verbreiteten Borreliose-Infektion schützen und geht jetzt in finale Tests. Cannabis steht im Mittelpunkt der Drogenbilanz 2021 – Kiffen breitet sich immer stärker aus. Noch viel riskanter erscheint aber das Angebot eines französischen Abenteurers, mit einem von ihm konstruierten Fluggerät in die Luft zu gehen.

Eine erhellende Lektüre wünscht

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Hoffnung auf Schutz vor Zecken

Sie zeigt sich durch eine kreisrunde Rötung und kann zu vielerlei Beschwerden führen, darunter bleierne Müdigkeit sowie quälende Muskel- und Gelenkschmerzen. Der Stich einer das Bakterium Borrelia burgdorferi tragenden Zecke kann zu einer Lyme-Borreliose führen. Sie kommt selten vor, ist aber häufiger als die Übertragung einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch die Tiere. Gegen FSME gibt es einen Impfstoff, gegen die Lyme-Borreliose nicht. Das könnte sich in absehbarer Zeit ändern, denn der Pharma-Riese Pfizer und das französisch-österreichische Biotech-Unternehmen Valneva starten jetzt eine Phase-III-Studie mit einem Vakzin.

Rund 6000 Teilnehmer ab fünf Jahren in Deutschland und anderen (nord-)europäischen Ländern sowie den USA werden drei Dosen plus einer Auffrischungsimpfung beziehungsweise ein Scheinmedikament erhalten. Zulassungsanträge wären frühestens im Jahr 2025 möglich. Das Präparat zielt mit mehreren Proteinen auf eines der wichtigsten Oberflächenproteine des Bakteriums.

Konservativen Schätzungen zufolge sind 130.000 Menschen in Europa von Lyme-Borreliose betroffen. Manche Ärzte bringen sie mit dem mysteriösen chronischen Müdigkeitssyndrom („Fatigue“) in Zusammenhang. Bis vor einigen Jahren existierte ein Impfstoff in den USA, der aber zurückgezogen wurde.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Foto der Woche: Beluga aus der Seine stirbt

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Trauriges Ende einer tagelangen Odyssee: Trotz einer umfangreichen Rettungsaktion ist ein Belugawal, der sich in die Seine in Frankreich verirrt hatte, gestorben. Das mehrere Meter lange Tier war am Wochenende 70 Kilometer von Paris entfernt in dem Fluss entdeckt worden. Am heutigen Mittwoch wurde der in einer Schleuse feststeckende Beluga mit einem Kran aus dem Fluss gehoben. Mehr als 80 Experten und Helfer waren an der Aktion beteiligt.

Anschließend sollte der Wal mit einem Kühllaster in ein Meerwasserbecken in die Normandie gebracht werden. Während des Transports habe sich die Atmung des stark abgemagerten Tieres verschlechtert, deshalb sei es eingeschläfert worden, berichtete eine Amtstierärztin. Die Walart ist normalerweise in Arktis-Gewässern heimisch.

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2. Wer steigt auf den fliegenden Fernsehsessel?

Der französische Abenteurer Franky Zapata sucht auf seiner Website Testpiloten für ein Himmelfahrtskommando. Sie sollen sein neuestes Flugobjekt ausprobieren. JetRacer nennt es der 43-Jährige und behauptet, es würde sich durch die Lüfte bewegen wie Aladins fliegender Teppich. Dabei erinnert die Konstruktion eher an einen mit Düsen ausgestatteten Fernsehsessel. Zehn mit Kerosin betriebene Mikro-Triebwerke können den Piloten mit einer Geschwindigkeit von maximal 250 km/h bis in 3000 Meter Höhe jagen. Mit zwei Joysticks lässt sich das drohnenartige Gerät aus Kohlefaser und Titan steuern. 

100 Freiwillige will Zapata an Simulatoren schulen. Die geschicktesten 25 von ihnen sollen sich dann in den USA am JetRacer versuchen. 

 Weltweit bekannt wurde der ehemalige Jetski-Weltmeister, als er 2019 auf seinem düsenden „Flyboard“ stehend in 23 Minuten den Ärmelkanal überquerte. Ende Mai dieses Jahres stürzte der Raketenmann bei einem Show-Event aus 15 Meter Höhe in einen See. Er musste ins Krankenhaus, zog sich aber keine schweren Verletzungen zu.

Bernhard Borgeest,
Wissen & Gesundheit
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3. Alkohol dominiert, Cannabis holt auf

Alkohol, Tabak, psychoaktive Medikamente (darunter viele Schmerzmittel) und illegale Drogen sind bezeichnenderweise die Substanzen, deren Verbreitung in Deutschland regelmäßig in einer Studie namens „Epidemiologischer Suchtsurvey“ erhoben wird. Jetzt liegen die Ergebnisse für 2021 vor. Alkohol nahmen in den vergangenen 30 Tagen gut 70 Prozent der rund 9000 Befragten zwischen 18 und 64 Jahren zu sich, Schmerzmedikamente aus der Gruppe der Nichtopioid-Analgetika 47 Prozent. Es folgen der Konsum von Tabak (23 Prozent) und, bezogen auf die vergangenen zwölf Monate, Cannabis (knapp 9 Prozent) und Kokain (1,6 Prozent).

 In ihrer Interpretation äußern die Studienautoren – federführend war das Institut für Therapieforschung in München – Besorgnis in alle Richtungen. Der Konsum von Alkohol und Tabak liege höher als in vergleichbaren Ländern. Cannabis werde immer beliebter, und immerhin 2,9 Millionen Menschen in Deutschland schluckten Medikamente in aus Sicht der Suchtforscher „problematischer“ Weise. Die Zunahme des Cannabiskonsums – er dürfte sich seit 1995 etwa verdoppelt haben – sieht Ingo Schäfer von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Hamburg-Eppendorf als ein Argument für die diskutierte Legalisierung. Eine „kontrollierte Abgabe“ könne die Qualität der Produkte sicherstellen, also offenbar verunreinigte und zu hoch dosierte Ware von den Kiffern fernhalten.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

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