| 27 Stationen und gut eine Stunde hatten wir Zeit, um über Kühnerts Liebe zu Lichtenrade, die Beziehung zu seinen Beamten-Eltern und die Disneyfizierung Berlins zu sprechen. Er hat mir erzählt, in welchem Rahmen er mit dem Regierenden über seine Bundestagskandidatur in Tempelhof-Schöneberg gesprochen hat („Es wäre auch legitim gewesen, wenn wir gegeneinander angetreten wären“), warum ihn eine gewisse „Wurstigkeit“ in der hiesigen Landespolitik nervt („‚Theoretisch müsste man eine Wohnung bauen, aber bitte nicht, wenn es Dreck macht und irgendwo dafür drei hässliche Sträucher wegmüssen‘ – über sowas rede ich und das können wir uns nicht erlauben“) und weshalb er trotzdem glaubt, dass Rot-Rot-Grün als Vorbild taugt.
„Wäre die Berliner Politik eine Serie“, sagt Kühnert, „wäre sie wahrscheinlich sowas wie ‚Eine schrecklich nette Familie‘. Eine romantische Tragikomödie.“ | |