Liebe Frau Do, der künftige SPD-Generalsekretär pries die Lauterbach-Personalie gestern, passend zum Tag, als Geschenk: „Nikolaus ist, wenn Wünsche erfüllt werden. Ihr wolltet ihn – ihr kriegt ihn“, twitterte Kevin Kühnert. Obwohl die SPD nun das Gesundheitsministerium mit einem Mann (und populärem Talkshow-Dauergast) besetzt, werden im Ampel-Kabinett wie versprochen acht Frauen und acht Männer sitzen. Hier finden Sie das gesamte Personaltableau, falls Sie noch nicht alle Namen präsent haben. So bekannt wie Karl Lauterbach sind sie nämlich nicht alle. Heute wichtig: Impfpflicht: Die Ampel macht Druck. Heute berät der Bundestag in einer außerordentlichen Sitzung erstmals über die geplante Impfpflicht für das Personal in Kliniken und Pflegeheimen. Bereits Mitte März soll sie gelten. Welche Sanktionen dann Ungeimpften drohen, ist eine der Fragen, die Antje Höning und Jan Drebes beantworten. Gefälschte Pässe: Seit Tagen häufen sich Nachrichten über Leute, die in Apotheken mithilfe von gefälschten Impfpässen an digitale Zertifikate kommen wollen. Bürger, die in den sozialen Netzwerken stolz Bilder von ihren Impfausweisen posten, helfen dabei unfreiwillig, weil auf diesen Fotos oft Chargennummern zu erkennen sind. Christian Schwerdtfeger hat sich erklären lassen, wie man den Fälschern dennoch auf die Schliche kommen kann. Fahranfänger: In dieser Woche tagt die Verkehrsministerkonferenz. Ein großes Thema sind junge Autofahrer, die das höchste Unfallrisiko haben. Die Politik will nun gegensteuern, wie Hagen Strauß recherchiert hat. Im Gespräch sind eine deutlich längere Probezeit und Fahrsicherheitstrainings. Meinung am Morgen: Ampel: Die drei beteiligten Parteien haben dem Ampel-Koalitionsvertrag zugestimmt, das neue Kabinett ist komplett, morgen wird Olaf Scholz als Bundeskanzler vereidigt. Zeit für eine erste Bestandsaufnahme von der Leiterin unserer Berliner Parlamentsredaktion, Kerstin Münstermann. Führung: Die Ampel-Koalition bestimmt also künftig die Geschicke Deutschlands. Demokratie bedeutet Herrschaft auf Zeit, nämlich zunächst für vier Jahre. So weit die Theorie – in der Praxis herrscht ständig Wahlkampf. Was das für politische Führung an sich bedeutet, arbeiten Martin Kessler und Julia Rathcke in ihrer Analyse heraus. So gesehen: Die eben genannten Meinungsbeiträge handeln beide von politischer Führung: der eine als Nahaufnahme der Ampel, der andere als Blick aus der Distanz. Solche Wechsel in der Perspektive lohnen sich immer. Vor bald zwei Jahrzehnten gab mir mein Kollege Keith Stafford bei der Nachrichtenagentur Reuters den Rat, gelegentlich in den Hubschrauber zu steigen. Eine treffende Metapher: Ich solle mit mehr Abstand auf das Thema meines jeweiligen Artikels schauen, um das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und entsprechend zu gewichten. Doch das gilt nicht nur für den Journalismus, sondern eigentlich ganz allgemein: Was von dem Ärger, der Ihnen heute vielleicht noch begegnet, bleibt eigentlich wichtig? In diesem Sinne wünsche ich Ihnen an diesem Dienstag einen guten Flug! Morgen meldet sich Christian Sieben aus dem Cockpit der „Stimme des Westens“. Herzlich, Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |