Pünktlich zur UN-Artenschutzkonferenz in Montréal zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie gemeinsam mit internationalen Partnern, wie wichtig die Artenvielfalt für funktionierende Ökosysteme und das Weltklima ist. Sowohl Säugetier- als auch Vogelgemeinschaften sind demnach unverzichtbar beim Verbreiten von Pflanzensamen.
Die Forschenden untersuchten Wälder in Zentralpanama, die 20 bis 100 Jahre nach der ersten Abholzung entstanden. Ihre Langzeitdaten zeigten, dass Tiere, die Früchte fressen und deren Samen an anderer Stelle ausscheiden, auf diese Weise mehr als 80 Prozent der Baumarten verteilten.
Dabei bestehen junge Wälder hauptsächlich aus Bäumen, die von kleinen Vögeln verbreitet werden. Je älter der Wald wird, desto mehr Bäume werden von größeren Vögeln wie etwa Tukanen (unser Bild) verstreut.
Bislang konzentrierten sich die Bemühungen zur Wiederherstellung der Wälder auf die Aufforstung und nicht auf die Wechselwirkungen zwischen Tieren und Pflanzen, kritisieren die Studienautoren. Gäbe es ausreichend große Tierpopulationen, schlussfolgern sie, könnten nach nur 40 bis 70 Jahren in neuen Wäldern so viele Bäume wachsen wie in alten Wäldern.
Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |