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Dorothee Krings
Politik-Redakteurin
20. Dezember 2022
Liebe Frau Do,
die Woche vor Weihnachten hat mit bedeutsamen Einigungen begonnen. Fast 200 Staaten haben sich beim Artenschutzgipfel in Montreal auf ein entschlosseneres Vorgehen gegen den weltweiten Verlust der Artenvielfalt geeinigt. Und in Brüssel haben die Energieminister der EU einen gemeinsamen Gaspreisdeckel beschlossen. Bei 180 Euro pro Megawattstunde soll er liegen, mehr soll kein EU-Land künftig zahlen. Das klingt, als habe die EU endlich zusammengefunden, um ihre Kaufkraft auch strategisch einzusetzen – und ihre Bürger vor weiter steigenden Energiepreisen zu schützen. Allerdings birgt so ein Eingreifen natürlich Gefahren. Wenn sich der Verkauf von Gas an die EU nicht mehr lohnt, können die Flüssiggasschiffe auch andere Abnehmer anlaufen, in Asien etwa. Meine Kollegin Antje Höning plädiert darum dafür, die Preise wirken zu lassen, auch wenn das schmerzt. Denn nur das treibe die Energiewende wirklich voran.
Deutschlands Weg aus der Abhängigkeit von Russland ist lang und schmerzhaft., FOTO: Karl-Josef Hildenbrand/Karl-Josef Hildenbrand
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Heute wichtig:
NRW-Haushalt: Die schwarz-grüne Landesregierung schlägt im Haushaltsverfahren eine weitere Volte. Kurz vor der entscheidenden Abstimmung im Landtag erklärt der Finanzminister, dass doch keine finanzielle Notlage für das laufende Jahr vorliege. Grund seien überraschend hohe Steuereinnahmen. Die Opposition schüttelt den Kopf und spricht von Chaos. Maximilian Plück erklärt in aller Ruhe die Hintergründe. Eigentlich sollte heute abgestimmt werden. Jetzt kommt der Landtag aber am Mittwoch noch einmal zu einer Sondersitzung zusammen.
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Meinung am Morgen:
Proteste im Iran: Mit bewundernswertem Mut protestieren Menschen im Iran weiter gegen das Regime der Mullahs und die Unterdrückung ihrer Rechte. Doch wer könnte auf die Mullahs folgen? Die Opposition sei innerhalb und außerhalb des Landes zersplittert und reiche von Linkssozialisten bis zu Monarchisten, die den 1979 gestürzten Schah wiederhaben wollten, schreibt Thomas Seibert in seiner Analyse. Das ist schwierig für die Protestbewegung, und es stellt westliche Politiker vor Probleme. Denn die suchen nach Kontakten für die Zukunft.
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So gesehen:
Dass Mitglieder des britischen Adels gelegentlich mit ihrer Rolle hadern, hat Tradition im Königreich. Wissen alle, die gerade Prinz Harrys Bekenntnisse bei Netflix schauen. Oder jedes Jahr „Der kleine Lord“. Denn auch der junge Spross der Fauntleroys muss erst diverse Charmeoffensiven starten, um happy endlich ausrufen zu können, er habe nun nichts mehr dagegen, Lord Fauntleroy zu sein. Mein Kollege Marcel Jarjour ist bekennender Lord-Fan, auch wenn der Film bei ihm jedes Mal Fragen aufwirft, die er in einem amüsanten Text zusammengetragen hat. Ich favorisiere den Episodenfilm „Tatsächlich Liebe“ als weltlichen Stimmungsbeschleuniger für einen der nächsten Abende . Natürlich hat das Weihnachten eigentlich nicht nötig, aber die düstere Gegenwart vielleicht schon. Kommen Sie gut in den Tag!
Herzlich
Ihre
Dorothee Krings
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PS: Manchmal wünschte man sich in diesen düsteren Zeiten, einfach mal eine lebensfrohe Geschichte zu hören. Wir erzählen solche Geschichten – jeden Tag eine bis zum 24. Dezember in unserem virtuellen Adventskalender. Zu den Türchen geht es hier.
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