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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 25.04.2023 | dicht bewölkt, windig, zwischen 7 und 10°C.  
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Robert Ide
von Robert Ide
 
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  Guten Morgen,

vielleicht sind wir die letzte Generation, die noch regelmäßigen Regen erlebt. Vielleicht sind wir die letzte Generation, die sich noch über stockenden Stadtverkehr in Berlin aufregt. Vielleicht sind wir die letzte Generation, die erbittert um das Selbstverständliche streitet: dass das Leben erhaltenswert ist. Selbstverständlich gehört dazu, für den so dringend nötigen Klimaschutz zu protestieren, wenn er etwa von der Tempolimit-Verbotspartei FDP politisch blockiert wird. Es gehört auch dazu, uns daran zu erinnern, dass wir alle selbst zu wenig tun, um unsere Erde für die Natur lebenswert zu halten und für uns Menschen dauerhaft bewohnbar zu erhalten. Dazu gehört aber ebenso, Betroffenen in Not nicht die akute Hilfe zu erschweren, sie gar zu behindern.

Durch gut 40 Blockaden der so genannten „Klima-Kleber“ der selbst ernannten „Letzten Generation“ am Montag (Live-Blog hier) sind in Berlin 17 Rettungswagen aufgehalten worden, darunter waren nach Angaben der Feuerwehr mindestens sieben Fahrzeuge im Noteinsatz. Manche von ihnen hätten vielleicht sowieso im alltäglichen Verkehrsstau gestanden, alle von ihnen ganz sicher nicht. Die „Letzte Generation“ wird auf diese Art wohl kaum mehr Menschen davon überzeugen können, selbst mehr für den so dringend nötigen Klimaschutz zu tun. Für ein gutes Klima zwischen den Menschen tut sie zumindest nichts.
 
     
 
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  Umfrage Blockade "Letzte Generation"  
   
     
 
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  Alles neu macht noch der April: CDU und SPD werden Berlin durch die nächsten drei Jahre führen – wenn am Donnerstag im Abgeordnetenhaus nichts mehr dazwischen kommt, mit Kai Wegner als neuem Regierenden Bürgermeister. Die kleine Koalition des größten gemeinsamen Nenners insbesondere in der Bau-, Verkehrs- und Innenpolitik wird allerdings von einer Juniorpartnerin geprägt sein, die sich durch den Gang in das ungeliebte Bündnis selbst geschwächt hat – und von Franziska Giffey nur noch mit schwachem Rückhalt angeführt wird.

Liebling, sie haben die SPD geschrumpft – dies dürfte der Parteivorsitzenden und ihrem Co-Chef Raed Saleh von der skeptischen Basis nur schwer verziehen werden. „Für die SPD ist das alles ein Desaster“, schreibt etwa die frühere SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli, während die CDU einstimmig die neue Koalition bejubelt. Und was sagt Franziska Giffey dazu? „Wir haben keine Veranlassung, dieses Thema jetzt zu behandeln.“ Huch, schon passiert.
 
     
 
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  Fast schon nicht mehr erstaunlich ist, dass bei der Bekanntgabe der künftigen Senatorinnen und Senatoren eher die CDU als die SPD durch mutige Diversität besticht. Hier eine Übersicht über die künftigen Regierenden der deutschen Hauptstadt – und ihre diversen Wege ins Amt:

Regierender Bürgermeister – Kai Wegner (CDU): In Spandau aufgewachsen, in der CDU erwachsen geworden, einte er die viele Jahre zerstrittene Landespartei und setzte bei der Wiederholungswahl auf die Stimmung in den autofreundlichen Außenbezirken. Wird besonders an seinem Versprechen gemessen werden, dass Berlins Verwaltung bald wieder funktioniert.

Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Bürgermeisterin – Franziska Giffey (SPD): Geboren in Frankfurt (Oder) und groß geworden in der DDR kam sie zum Studieren nach Berlin. Sie überzeugte als Neuköllner Bezirksbürgermeisterin, fiel als Bundesfamilienministerin über ihre plagiierte Doktorarbeit und als Regierende Bürgermeisterin über die von der SPD politisch zu verantwortende Wiederholungswahl. Erhofft sich als Wirtschaftssenatorin weniger Sorgen. 

Senator für Finanzen – Stefan Evers (CDU): Ursprünglich aus Paderborn kam er in Berlin zur Politik. Selbst in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebend setzte er sich in der CDU für die Ehe für alle ein. Als Generalsekretär predigte er seiner Partei mehr Bürgernähe und organisierte die erfolgreiche Kampagne zur Wiederholungswahl. Hat mit seinem Amt eine große Vetomacht.

Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen – Christian Gaebler (SPD): Geboren und sozialisiert im Berliner Westen ist der Ingenieur und Restaurantbesitzer vielfach vernetzt. Einen Namen machte er sich als Verkehrspolitiker, als früherer Staatssekretär kennt er die große Stadtentwicklungsverwaltung bestens. Dem langjährigen Chef der Senatskanzlei ist kein Berliner Problem fremd. Nun soll er das wichtigste lösen und bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt – Manja Schreiner (CDU): Geboren in Wismar mit Lebensstationen in Rostock und Kairo arbeitete die Juristin lange in Wirtschaftsverbänden. Als Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau setzte sie sich gegen Regulierungen beim Neubau ein. In Verkehrs- und Umweltfragen ist sie noch keine Expertin.

Senatorin für Inneres und Sport – Iris Spranger (SPD): Geboren in Halle (Saale) erlebte sie den Umbruch als Jura-Studentin in Ost-Berlin. Als frühere Staatssekretärin für Finanzen und erste Frau an der Spitze der Innenverwaltung kennt sie die Fallstricke der Berliner Politik, im Amt gewann sie die Anerkennung vieler Rettungskräfte. Will sich durch eine weiterhin störungsarme Politik in der SPD unverzichtbar machen.

Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz – Felor Badenberg (parteilos, für CDU): Geboren in Teheran kam die Iranerin mit zwölf Jahren nach Deutschland. Nach ihrem Jura-Studium in Köln machte sie Karriere beim Bundesamt für Verfassungsschutz, baute die Cyberabwehr auf, bekämpfte den Rechtsextremismus und sorgte für die Einstufung der AfD als Verdachtsfall. Die Vizepräsidentin des Amtes genießt parteiübergreifend Respekt – ihre Berufung ist ein Coup der CDU.

Senatorin für Integration, Arbeit, Soziales, Vielfalt und Antidiskriminierung – Cansel Kiziltepe (SPD): Geboren und groß geworden in West-Berlin arbeitete die Tochter türkischer Eltern als Volkswirtin. Für die SPD trat sie im Bundestag für eine gewerkschaftsnahe Politik sowie mehr Steuergerechtigkeit ein. Sie könnte sich neben der fortdauernden Integration Geflüchteter als Stimme von Mieterinnen und Mietern etablieren.

Senatorin für Bildung, Jugend und Familie – Katharina Günther-Wünsch (CDU): Geboren in Dresden erlebte sie den Mauerfall mit sechs Jahren. Als Lehrerin unterrichtete sie auch in Namibia und Südafrika. In Neukölln stieg sie zur Schulleiterin auf, in Marzahn-Hellersdorf machte sie Kommunalpolitik. Mit ihr und erstmals seit 27 Jahren ohne SPD-Leitung soll in der Schulpolitik endlich alles besser, zumindest weniger chaotisch werden.

Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung – Ina Czyborra (SPD): Geboren und sozialisiert im Berliner Südwesten machte die Archäologin in der Berliner SPD eine lange Karriere. Die Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt ist auch in Wirtschaftskreisen gut verdrahtet. Im heiklen Gesundheitsbereich ist sie allerdings noch nicht aufgefallen.

Senator für Kultur, Zusammenhalt, Engagement- und Demokratieförderung – Joe Chialo (CDU): Geboren als Sohn einer tansanischen Diplomatenfamilie wuchs er in Bonn auf. Zunächst Fräser und Türsteher kam er als Sänger von Hardrock-Bands in die Musikbranche. Hier baute er Labels auf, war Jurymitglied beim Eurovision Song Contest. Politisch wechselte er von den Grünen zur CDU, kandidierte in Spandau und wurde von der Bundespartei gefördert. Nun muss er seine Stimme in der Verwaltung hörbar machen.

Noch mehr über Berlins Regierungsmannschaft inklusive der neuen Staatssekretärinnen und Staatssekretäre finden Sie hier, alles über Stärken und Schwächen der Senatsmitglieder erfahren Sie hier, alles über den Abschied im Wirtschaftsressort lesen Sie hier, alles über den Neuanfang in der Bildungsverwaltung entdecken Sie hier.

In diesem Anfang liegt zumindest kein Zaudern inne.
 
     
 
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  Berlin ist täglich voller Dramen, eines spielte sich Montagmittag am Zionskirchplatz in Mitte ab. Im Eckhaus Zionskirchstraße 22/24 stürzte nach Checkpoint-Informationen im Dachgeschoss des Hinterhauses ein alter Schornstein ein. Dabei starb ein Mann, eine weitere Person musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, ein dritter Erwachsener blieb unverletzt, berichtete Feuerwehr-Sprecher James Klein auf Anfrage. In dem Haus, das durch die alteingesessene Cafébar „Kapelle“ über den Kiez hinaus bekannt ist, finden gerade Bauarbeiten statt. Nach Berichten von Anwohnern werde das Haus seit Jahren systematisch entmietet, demnach befänden sich kaum noch Mietparteien im Haus. Das Café ist vorübergehend geschlossen, nach Auskunft des bisherigen Betreibers finde hier gerade ein Betreiberwechsel statt. Die Polizei wollte am Montagabend keine Auskunft zu dem Todesfall geben; eine Mieterin des Hauses wollte sich erst mit ihrem Anwalt besprechen.

Bereits im November 2019 hatten die damaligen Bewohnerinnen und Bewohner in einem Brief gegen den neuen Besitzer des Hauses opponiert. Demnach habe dieser das alte Eckhaus teuer erworben und danach gleichzeitig Anträge gestellt, es abreißen zu können oder sanieren zu dürfen. Einem damaligen Tagesspiegel-Bericht zufolge besteht das Hauptgeschäft des Investors aus Errichtung und Verkauf von Microflats: Wohneinheiten von 15 bis 30 Quadratmetern, die große Renditesteigerungen versprechen. Meist sind sie teilmöbliert, dann entfällt die Mietpreisbremse. Steckt hinter dem Todesdrama am Zionskirchplatz auch noch eines auf dem Berliner Immobilienmarkt?
 
     
 
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  Experten stellen Konzept für generationengerechte Pflegekostenversicherung vor. Im Koalitionsvertrag hat die Ampel eine Entlastung für die Bewohner von Pflegeheimen in Aussicht gestellt. Ein von der PKV eingesetztes unabhängiges Gremium hat dafür nun ein Konzept vorgelegt. Es setzt auf kapitalgedeckte Zusatzvorsorge – nachhaltig und solide kalkuliert. Zum Konzept  
 
 
 
  Man darf ja gar nichts mehr sagen heutzutage. Menschen, die so etwas öffentlich sagen (und schon damit ihre Behauptung selbst widerlegen), sollten sich öfter an die Zustände in der DDR zurückerinnern. Hier waren Lieder und Filme wegen kritischer Inhalte verboten, hier wurden Leute wegen ihrer frei artikulierten Meinung verhaftet. Mit zwei Menschen aus Berlin, die das selbst erlebt haben, wollen wir in einer Woche im Tagesspiegel debattieren: Die Bürgerrechtlerin Marianne Birthler betreute im Herbst der friedlichen Revolution das Kontakttelefon der DDR-Opposition an der Gethsemanekirche, der Musiker André Herzberg sang mit seiner bekannten Band „Pankow“ gegen die Diktatur an.

Was bedeutet ihnen Meinungsfreiheit heutzutage, wo findet sie ihre Grenzen – was will, darf, sollte man nicht mehr sagen? Am Donnerstag, den 4. Mai diskutieren Birthler und Herzberg ab 19 Uhr mit mir im Rahmen der „Woche der Meinungsfreiheit“ im Tagesspiegel-Gebäude am Anhalter Bahnhof, zuvor berichten die ostdeutsche Redakteurin Maria Fiedler, Chefredakteur Christian Tretbar und Checkpoint-Kollege Julius Betschka von ihren Erfahrungen im vereinten Land. Wollen Sie live dabei sein? Dann sichern Sie sich Ihr Ticket hier. Ich freue mich, wenn wir uns sehen. Und frei miteinander reden.
 
     
 
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Mitternachtsorgel mit Gänsehaut­garan‍tie – am 30. April ab 23:59 Uhr spielt Organistin Iveta Apkalna im Konzerthaus Berlin zur Walpurgisnacht Petr Ebens Bühnenmusik zu „Faust“. Schauspieler Max Hopp liest dazwischen Passagen aus Goethes Meisterwerk, während wechselndes Licht den Großen Saal in passende Stimmungen taucht.
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Beim ersten Date holen sie ihren Pass vom Amt, dann fliegen sie zusammen nach Hanoi. Ihre gemeinsame Zeit vergeht wie im Rausch. Aber dann macht Gregor Schluss – und Victoria stürzt ab. Die aktuelle Liebeskolumne „Ins Herz“, diesmal wieder von Helena Piontek.
 
Weibliche Körper werden zu oft bewertet – auch von jenen, die Body Positivity propagieren. Unsere Autorin fragt sich: Wann ist es endlich so egal wie bei Männern, wie Frauen aussehen? Ein Zwischenruf von Leah Hentschel.
 
Es ist eine ungenutzte Chance gleich für mehrere Parteien – doch das Konzept Wohnungstausch ist gescheitert. Dabei böte es angesichts rasant steigender Mieten viele Auswege, gerade in Berlin. Ein Report von Eva Kafke.
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Telegramm
 
 
Zuerst die traurige Nachricht: Nach der Stimme des ostdeutschen Sports Heinz Florian Oertel (Nachruf hier) ist nun auch die Stimme des westdeutschen Fußballs Ernst Huberty verstummt. Der Luxemburger war nicht nur ab 1961 erster Moderator der „Sportschau“, sondern auch Kommentator von legendären Spielen wie dem WM-Halbfinale 1970 zwischen der bundesdeutschen Elf und Italien sowie der Wasserschlacht in Frankfurt am Main gegen Polen bei der WM 1974. Prägend und einprägend war sein zurückhaltender, stets auf Korrektheit bedachter Reportagestil. Nun ist Huberty mit 96 Jahren gestorben, Oertel war 95 geworden. Zwei Momente-Macher, die unvergessen bleiben.
 
     
 
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Am späten Montagnachmittag hat es in einem Antiquitätengeschäft in Schöneberg eine Geiselnahme gegeben. Die Polizei sperrte den Bereich um Kurfürsten-, Kleist- und Keithstraße ab. Gegen halb 3Uhr in der Nacht drangen Spezialkräfte in den Laden ein. Die Geisel konnte unverletzt befreit werden, der Täter soll Suizid begangen haben.
 
     
 
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In Lichtenberg war lange kein sicherer Platz für fremde Menschen. Inmitten der Wendewirren vor gut 30 Jahren besetzte hier die organisierte Neonazi-Szene Häuser und legte sogar Waffenlager an, wie zuletzt Neonazi-Aussteiger Ingo Klier im Tagesspiegel-Interview berichtete. Auch zwischen den Hochhausblocks am einstigen DDR-Fernbahnhof Lichtenberg trafen sich oft Rechtsextreme und schüchterten Ausländer und Linke ein. Im Herbst 2016 wurde der Moldauer Eugeniu Botnari Opfer einer rassistischen Gewalttat, er wurde in einem Discounter am S-Bahnhof Lichtenberg vom Filialleiter aus Fremdenhass brutal zusammengeschlagen. Der schon zehn Jahre in Berlin lebende Moldauer, der keinen festen Wohnsitz und keine Krankenversicherung hatte und deshalb zunächst nicht zum Arzt ging, starb einige Tage nach dem Übergriff an den Folgen seiner Verletzungen. Nun wird der lange von vielen gemiedene und bis jetzt namenlose Platz vor dem Bahnhof Lichtenberg nach Eugeniu Botnari benannt. Das hat nach der Bezirksverordnetenversammlung auch das Bezirksamt beschlossen. Lichtenberg ändert sich sichtbar. Und wird damit für viele sicherer.
 
     
 
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Die Menschen in unserer Mitte werden immer vielfältiger. Das zeigt sich auch, wenn sie sterben und dann in der Mitte unserer Stadt begraben werden. Das Bezirksamt Mitte sucht ab sofort und unbefristet Friedhofsgärtnerinnen oder -gärtner für islamische Bestattungen. Zu den Aufgaben gehören laut Ausschreibung unter anderem Absprachen mit den Trauernden sowie ein „behutsames Anlegen der Grabverschalung mit dem Minibagger vor den Augen der Trauergemeinde“. In Berlin leben etwa 300.000 Menschen islamischen Glaubens – die meisten davon laut Senatsstudie im Stadtteil Wedding, der zu Mitte gehört. Und zu unserer Mitte.
 
     
 
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Brechts Kindheit und Jugend in
Augsburg: Begleiten Sie uns auf dieser Tagesspiegel-Reise anlässlich Bertolt Brechts 125. Geburtstag in die Renaissancestadt Augsburg.

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Gesundheit! Damit Berlin nicht andauernd intensiv behandelt werden muss, bauen Freien Universität und Charité ein Centre for the Biology of Health auf. Für 54 Millionen Euro soll dafür das denkmalgeschützte Gebäude des einstigen Instituts für Hygiene an der FU gesundgepflegt werden. Dann sollen hier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler laut Senat „statt der Krankheitsmechanismen die Gesundheitsmechanismen und die Erhaltung der Gesundheit des Menschen erforschen“. Da geht’s uns gleich viel besser.
 
     
 
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Wie gelingt die Transformation des Berliner Energiesystems?
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Cases der Wärmewende, aktuelle Umfrageergebnisse zur Energiewende in Berlin und eine Paneldiskussion u.a. mit Christian Feuerherd (Vorstandsvorsitzender, Vattenfall Wärme Berlin AG) und Helmut Kleebank MdB (Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Deutschen Bundestages). Die hybride Veranstaltung findet am 4. Mai, 12.00 bis 13.30 Uhr, im Rahmen der Berliner Energietage statt.
Zur Anmeldung.
 
 
 
 
 
 
War gestern was? Ja, verlängertes Wochenende, zumindest für Berlins Gastronomen. Immer mehr Restaurants machen nach der Pandemie montags wieder auf. Nun können endlich auch Köchinnen, Kellner und Wirtinnen in Ruhe ausgehen – solange sie sich selbst zum Wochenstart noch einen Ruhetag gönnen.
 
     
 
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Und dann noch dieser Trend, im erneut einsetzenden Midwinter beobachtet von meiner Kollegin Ariane Bemmer: „Der Mann von Berlin zeigt sein Unterbein seit geraumer Zeit völlig unbehost der meist noch schwer vermummten Mit-Bevölkerung.“ Wade hadde dudde da?
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Russland versucht, jede Vorstellung von der Zukunft durch hell getönte Visionen einer Vergangenheit zu ersetzen, die es nie gegeben hat.“

Russlands bedeutendste Dichterin Maria Stepanova im Tagesspiegel-Interview über ihr Land im Krieg. Die Publizistin, derzeit Gast des Wissenschaftskollegs in Berlin, erhält nun den Buchpreis für Europäische Verständigung
 
 
 
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
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„Man findet den Tatortreiniger witzig, bis man ihn selbst braucht.“
 
 
 
 
 
 
 
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Stadtleben
 
 
Essen & Trinken – Die Hofeinfahrt in der Elsenstraße kann man leicht übersehen – was schade wäre. Auf die raue Art gemütlich sitzt man dahinter nämlich im Hofcafé von „Endorphina Bio-Backkunst“. Durch die Fenster der gläsernen Backstube kann man den Bäcker:innen bei der Arbeit zuschauen. Im Laden bekommt man feine Brote auf Basis von Roggen-, Weizen- oder Dinkel-Natursauerteig, handgerollte Croissants, Berry-Scones und Hefeteilchen, die von der Bäckerei aus auch an Bioläden und Wochenmärkte in der ganzen Stadt geliefert werden. Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa/So 8-18 Uhr, Elsenstaße 52, S-Bhf. Treptower Park
 
     
 
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Das ganze Stadtleben gibt’s mit dem Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
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Kiekste
 
 
 
 
 
 
     
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Liebe Grüße von der scheidenden Regierenden! Sie nimmt mit ins neue Amt: eine Ehrenmedaille des spanischen Königs und „Rixi“, den Bären. Den Rest lässt sie stehen für Nachfolger Kai Wegner – auch die undichten Fenster zum Rathausplatz. (Foto: Julius Betschka). Weitere interessante Medaillen, Fenster oder Bären nehmen wir unter checkpoint@tagesspiegel.de entgegen.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
GeburtstagJens Adler (58), ehemaliger Fußballer / Andy Bell (59), britischer Sänger / Bernd Böhlich (66), Regisseur und Drehbuchautor / „Von ganzem Herzen alles Gute zum Geburtstag für den inzwischen eingemeindeten größten Berlinfan (trotz Schrammen und gestohlener Spiegel) Andreas Breidbach. Deine Altberliner Dieter + Claudia“ / Tony Christie (80), britischer Musiker, Sänger und Schauspieler / Tim Duncan (47), ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler / „Dem besten Vater der Welt, Dr. Guido Gryczan, alles Liebe zum 62. Geburtstag“ / Karim Günes (37), Schauspieler / Katharina Heyer (40) Schauspielerin / „Kalimèra lieber Jochen, die Freunde/innen der Tafelrunde gratulieren Dir zum Geburtstag und wünschen alles Gute.“ / Markus Lüpertz (82), Maler und Bildhauer / Al Pacino (83), US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent / Daniel Sharman (37), britischer Schauspieler / Gina Torres (54), US-amerikanische Schauspielerin /  Björn Ulvaeus (78), schwedischer Musiker / Renée Zellweger (54) US-amerikanische Schauspielerin
 
 
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
 
 
Gestorben – Erich Beyler, * 1. Dezember 1946 / Armin Eckstein, * 2. Mai 1943 / Dieter Falk, * 13. September 1942 / Prof. Dr. Paul Siegfried Klaue, * 10. Juni 1931 / Elke Lüpnitz, * 26. August 1959 / Gisela Rassow, * 15. Oktober 1931 / Sabine Schacher, geb. Schön, * 28. Februar 1929
 
 
StolpersteinRenate Korytowski wurde am 25. April 1931 in Breslau geboren. 1939 floh ihre Familie über Berlin nach Brüssel, wo Verwandte lebten. Am 22. Juni 1942 wurden in Belgien Tausende Juden in das Lager der Stadt Mechelen verschleppt. Wahrscheinlich befanden sich auch Renate, ihr Bruder und ihre Mutter darunter. Am 24. Oktober 1942 wurden alle nach Auschwitz deportiert und dort getötet. Renate war 11 Jahre alt, an sie erinnert ein Stolperstein in der Czarnikauer Straße 12 in Prenzlauer Berg.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
So, jetzt geht’s hier volles Rohr dem Ende entgegen. Aber vorher bleiben wir noch für eine Frage in der Leitung: „Wem gehören die Rohrleitungen, die quer über die Freienwalder Straße vor der Gedenkstätte Hohenschönhausen verlaufen?” Der Bezirk Lichtenberg weiß es auch nicht, heißt es auf Nachfrage von Martin Pätzold (CDU), lässt aber wissen: „Mutmaßlich waren sie Betriebsanlagen innerhalb des Sperrgebietes der Staatssicherheit.” Tja, und jetzt? „Die Zuständigkeit ist nicht geklärt“, schreibt das Bezirksamt. „Das Straßen- und Grünflächenamt prüft derzeit die Möglichkeit eines Abbaus. Eine Finanzierung ist jedoch nicht gesichert.” Hätten wir das auch nicht geklärt.
 
     
 
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Im Kopfe clärchen durch die Nacht ging es hier heute mit Thomas Lippold (Recherche), Antje Scherer (Stadtleben) und Florian Schwabe (Produktion). Morgen weckt Sie hier ganz aufgeklärt Christian Latz. Ich grüße Sie,
 
 
Unterschrift Robert Ide
 
 
Ihr Robert Ide
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Ann-Kathrin Hipp, Nora Weiler
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