Neuer Wohnraum in Ballungszentren kann kein Lösungsansatz für Landflucht sein Bayreuth. Das Institut der Deutschen Wirtschaft stellte in einer neuen Studie fest, dass zu viele Wohnungen auf dem Land gebaut werden und zugleich in den Ballungszentren zu wenig Wohnraum entsteht. Die Forscher des Institutes sähen die Ergebnisse des „Angebot und Nachfrage“-Gefälles sehr kritisch. Der Landtagsabgeordnete Dr. Christoph Rabenstein, stellvertretender Vorsitzender der Enquete-Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern“, sieht darin jedoch eine falsche Stoßrichtung: „Es kann nicht die Lösung sein, dass nun verstärkt in den Ballungszentren gebaut werden soll, anstatt die Leerstände auf dem flachen Land zu beseitigen“, macht der Abgeordnete deutlich. In Bayern beispielsweise müsste die Staatsregierung dafür sorgen, dass die Menschen im ländlichen Raum bleiben und ihn dadurch stärken. "Junge Menschen oder Familien müssten die Möglichkeit haben, auch im ländlichen Raum ihren Lebensmittelpunkt zu finden“, sagt Rabenstein. Wenn auf dem Land kein neuer Wohnraum entsteht, leide auch die Attraktivität einer Kommune. „Es werden eben andere Wohnformen gefordert als vor 30, 40 Jahren – hier kann und muss man ansetzen.“ Oft gehe es auch um die Frage der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden. Viele Häuser – besonders im ländlichen Raum – würden sich in einem bedauernswerten Zustand befinden, sodass sie oft gar nicht oder nur sehr teuer saniert werden könnten und müssten. In einem Punkt gibt der oberfränkische Landtagsabgeordnete den Forschern aber Recht: Es sei besser, Ortskerne attraktiver zu gestalten, als immer mehr Neubaugebiete an den Gemeinderändern auszuweisen. „Es bringt niemandem etwas, wenn man schöne neue Häuser am Ortsrand stehen hat, die Ortskerne aber regelrecht verlassen sind, sodass die Strohballen durch die Straßen wehen“, bilanziert Rabenstein. |