Das menschengemachte Fischsterben während des Sommers in der Oder (Foto) war ein vorläufiger Höhepunkt, grundsätzlich steht es um die Gesundheit der deutschen Gewässer schlecht. Trotz mancher Umweltbemühungen sind laut einer aktuellen Bewertung des Umweltbundesamtes (UBA) nur knapp zehn Prozent der Flüsse, Seen und Küstengewässer in einem guten ökologischen Zustand.
Das sei zwar eine leichte Verbesserung gegenüber 2015, stelle aber Deutschland weiter vor große Herausforderungen, schreibt die Behörde in einer Mitteilung. So hat das UBA jeden fünften Grundwasserkörper weiterhin wegen zu hoher Nitratwerte als schlecht bewertet. Diese Belastung stamme vor allem aus der Landwirtschaft.
„Zu hohe Nähr- und Schadstoffeinträge und der kompromisslose Ausbau der Gewässer in den vergangenen Jahrzehnten sind die Hauptprobleme, unter denen unsere Gewässer leiden“, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner.
In seinen Prognosen geht das Umweltbundesamt davon aus, dass Deutschland die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie nicht erreichen werde. Sie sieht vor, dass alle Gewässer bis 2027 von der Quelle bis zu den Küsten einen guten Zustand erreichen müssen.
Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit
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