Neues von BUDDHISMUS aktuell Ausgabe 1/2020
Liebe Leserinnnen und Leser,
es gibt viele Gründe, regelmäßig einen Blick auf Frauen in der buddhistischen Welt zu werfen: auf ihre Debatten und Errungenschaften, auf ihre Benachteiligung, was Mitspracherechte und Status angeht, und auf ihre spirituelle Tiefe. Der größte Teil der praktizierenden Buddhisten im Westen sind ja Buddhistinnen – sie stellen in der Regel die Mehrzahl derjenigen, die buddhistische Zentren besuchen, an Meditationsangeboten teilnehmen und sich auf vielfältige Weise, mal im Vordergrund, oft im Hintergrund, für den Dharma engagieren. Für die neue Ausgabe von BUDDHISMUS aktuell konnten wir erneut spannende Autorinnen und Autoren gewinnen, die das Schwerpunktthema aus den verschiedensten Perspektiven beleuchten. Die Dharmalehrerin Lama Tsültrim Allione wurde als eine der ersten westlichen Frauen in tibetischer Tradition als Nonne ordiniert. Sie erklärt in ihrem Beitrag: „Tara war die erste Feministin“ Nach einer schweren Erkrankung suchte die junge Journalistin Lena Schnabl Orientierung und Heilung auf einem buddhistischen Pilgerweg in Japan – „Meine Suche nach dem Nichts“ heißt ihre lebensnahe Reportage. Der weltweit geschätzte Theravada-Mönch Bhikkhu Bodhi steht für einen sozial engagierten Buddhismus und steuert eine buddhistische Perspektive auf die Befreiung der Frauen bei. Tsunma Konchok Jinpa Chodron engagiert sich im interreligiösen Austausch und erzählt im Porträt, was sie auf ihrem Lebensweg als Nonne motiviert. Die Australierin Ayya Yeshe hat die jüngste Konferenz des internationalen buddhistischen Frauennetzwerks Sakyadhita besucht und wünscht sich mehr weibliche Radikalität im Kampf gegen Ungerechtigkeiten. Carola Roloff gehört zu den bekanntesten Buddhistinnen in und aus Deutschland und setzt sich für einen aufgeklärten, wissenschaftsfreundlichen Buddhismus ein, was für sie selbstverständlich auch die Gleichberechtigung der Frauen einschließt. Wir haben mit ihr gesprochen. Schließlich werfen wir auch einen Blick in die asiatischen Ursprungsländer des Buddhismus: Die Journalistin Caitlin Dwyer hat Ouyporn Khuankaew interviewt, die prominenteste Vertreterin der aufkeimenden buddhistisch-feministischen Frauenbewegung in Thailand, und die Religionswissenschaftlerin Jessica Starling hat das Leben von Tempelehefrauen im japanischen Shin-Buddhismus erkundet. Wie immer gibt es natürlich auch jenseits des Schwerpunktes wichtige und spannende Themen – darunter die Klimakrise, die Fragen, worin „das Herz der Religion“ besteht, die Debatte um Fake News und die Bedeutung der Körperachtsamkeit für Meditation und buddhistisches Leben. Auch der Magazinteil ist reich an Nachrichten aus der buddhistischen Welt – von Mönchen in Kambodscha, die den Wald beschützen, bis hin zum Buddhismus unterm Regenbogen. Zum Abschluss: Bald wählen die Delegierten der Mitgliedsgemeinschaften der Deutschen Buddhistischen Union einen neuen Rat – Frauen, die sich zur Wahl stellen, sind sehr willkommen. Wir vom Redaktionsteam wünschen Ihnen eine wertvolle und interessante Lektüre. Mit herzlichen Grüßen, Ihre
Susanne Billig Chefredakteurin und das Team von BUDDHISMUS aktuell
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