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Inzidenzen in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Offenbach weiter gestiegen Posted: 10 Nov 2020 09:25 PM PST Wie das Robert-Koch-Institut am Mittwoch (11.11.20) mit Stand 0 Uhr mitteilte, erreicht die Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 147,6 (Neuinfektionen mit dem COVID-19-Virus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen). Inzidenz in den Landkreisen (11.11.20) Darmstadt-Dieburg: 168,9 |
Wissenschaftsstadt Darmstadt informiert über Angebote für wohnungslose Menschen in Darmstadt Posted: 10 Nov 2020 07:17 AM PST Der Winter steht vor der Tür, erschwerend hinzu kommt in diesem Jahr die Covid-19-Pandemie. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt nimmt das zum Anlass, über die Angebote der Stadt für wohnungslose Menschen in Darmstadt zu informieren. In der Wissenschaftsstadt Darmstadt sind derzeit rund 200 Menschen in Obdachlosenunterkünften und Hotels untergebracht. „Besonders im anstehenden Winter ist es wichtig, dass niemand auf der Straße übernachten muss und neben den regelhaft vorgehaltenen Plätzen auch Notunterbringungen möglich sind“, erklärt Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. „Dies ist bereits seit vielen Jahren in der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit Unterstützung aller Träger der Wohnungslosenhilfe fester Bestandteil des Angebotes auch in den Wintermonaten. Im Jahr 2020 ist jedoch eine besonders herausfordernde Situation durch die Auswirkungen der Pandemie entstanden. Die Corona-Krise trifft Obdachlose besonders hart.“ In diesem Jahr wird die Stadt Darmstadt zusätzlich alternative Unterbringungskapazitäten anmieten, um mögliche Überbelegungen in den Unterkünften vermeiden zu können. „So wird sichergestellt, dass die Unterbringung möglichst entzerrt stattfinden kann, um das Infektionsrisiko zu senken. Sollten Unterbringungen im Hotel nötig werden, wird ein sozialer Träger auch hier beratend, begleitend und unterstützend tätig sein.“ Wie auch in den vergangenen Jahren, wenden sich immer wieder besorgte Bürgerinnen und Bürger an die mit Obdachlosenhilfe betrauten städtischen Stellen und Ämter und melden obdachlose Menschen, die möglicherweise in Not geraten sind. Auf diese Weise können die Verantwortlichen schnell reagieren, was in der kalten Jahreszeit besonders wichtig ist. „Es ist schön zu sehen, dass in der kalten Jahreszeit und trotz oder vielleicht auch gerade wegen der besonderen Situation durch Corona, die Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt Courage zeigen und Menschen, die möglicherweise Hilfe brauchen, melden“, so Akdeniz. Neben den geregelten Unterbringungsmöglichkeiten, die allen Obdachlosen zur Verfügung stehen, ist weiterhin gewährleistet, dass Betroffene beraten und bei der Wohnungssuche unterstützt werden. Unter Beachtung der Hygieneregeln können die Mitarbeitenden der verschiedenen Einrichtungen im geschützten Rahmen persönliche Beratungsgespräche führen. Die professionellen Hilfen der Träger des Netzwerks Wohnungslosenhilfe und des Amtes für Soziales und Prävention reichen über die Organisation von Übernachtungsangeboten bis hin zu weitergehenden Hilfen, die insbesondere von den nachfolgend genannten Organisationen angeboten werden:
Alle Träger verfügen über ein umfangreiches Netzwerk in dem auch über die Wohnungsfrage hinausgehende Unterstützungsbedarfe aufgegriffen und die erforderlichen Hilfen koordiniert werden können. Angebote: Bismarckstraße 100 Rheinstraße 312 Nieder-Ramstädter Straße 61 Pension „Im Elsee“ (Raiffeisenstraße 3) Otto-Röhm-Straße 26, Mutter-Kind-Haus (Muki) Benzweg 6 Diakonisches Werk (Zweifalltorweg 14) Container (Gräfenhäuser Straße 157) Für alle Einrichtungen gilt unbürokratische Aufnahme in Notfällen, insbesondere in der Winterzeit. Das Netzwerk Obdachlosenhilfe der Stadt Darmstadt ist 24 Stunden durch Nottelefone verbunden. Die Abteilung Soziale Hilfen stellt eine 24-stündige telefonische Bereitschaft. Angebot Teestube Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt |
Verkehrspolizisten überwachen Sonntagsfahrverbot – Buspassagiere müssen mit dem Zug weiter Posted: 10 Nov 2020 03:09 AM PST Die Einhaltung des Sonntagsfahrverbots, überwachten Beamte der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südhessen am Sonntagnachmittag (08.11.20) auf der A 5 und der A 67. Insgesamt vier der Kontrollierten konnten keine entsprechende Genehmigung für ihre Fahrt an einem Sonntag nachweisen und mussten daraufhin ihre Fahrzeuge auf Weisung der Polizei bis 22.00 Uhr an Ort und Stelle stehen lassen. Zudem wird jeweils ein Bußgeld fällig. Für einen der Brummifahrer, der Winterreifen aus Skandinavien nach Deutschland transportierte und ohne Ausnahmegenehmigung für das Sonntagsfahrverbot unterwegs war, endete die Fahrt auf einem Parkplatz an der A 67 bei Pfungstadt. Gegen den Spediteur wurde zudem ein Gewinnabschöpfungsverfahren in Höhe von rund 3000 Euro eingeleitet. Im Rahmen der Kontrolle stoppten die Ordnungshüter auf der A 5 bei Weiterstadt gegen 17.45 Uhr weiterhin einen Minibus-Fahrer aus Osteuropa. Im Bus befanden sich sieben Fahrgäste. Eine Genehmigung für den gewerblichen Personentransport konnte der Chaffeur nicht aushändigen. Mit einem vorgeschriebenen digitalen Fahrtenschreiber war der Bus ebenfalls nicht ausgestattet. Auch hier wurde die Weiterfahrt von der Polizei untersagt. Die Passagiere mussten vom Darmstädter Hauptbahnhof aus ihre Weiterreise nach Osteuropa eigenständig organisieren. Den Busunternehmer erwartet ein Bußgeldverfahren. Quelle: Polizeipräsidium Südhessen |
meet@h_da: Online-Karrieremesse der Hochschule Darmstadt Posted: 10 Nov 2020 01:47 AM PST Die hochschuleigene Karrieremesse meet@h_da findet in diesem Jahr im virtuellen Raum statt. Die Messe bietet Studierenden und Absolventen sowie den Fach- und Personalverantwortlichen von knapp 50 Unternehmen die Gelegenheit, miteinander in Kontakt zu treten und sich bezüglich der jeweiligen beruflichen Möglichkeiten miteinander auszutauschen. Sie findet statt am Dienstag, 17. November 2020, von 12 Uhr bis 18 Uhr. Im flankierenden Rahmenprogramm stellen sich Unternehmen in Online-Vorträgen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor. Veranstaltet wird die meet@h_da vom Career Center der Hochschule Darmstadt. Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen können über das Online-Messeportal Einzel- und Gruppengespräche führen, Infovorträge besuchen sowie Bewerbungsmappen-Kurzchecks buchen. Auf der Webseite des Messeportals finden sich zudem Infos zu den teilnehmenden Unternehmen und den von ihnen angebotenen Stellen. Dort kann man sich auch vorab um einen 1:1-Chat bewerben und das eigene Bewerbungsprofil hinterlegen. Termin Online-Messe: Weitere Informationen zur meet@h_da inklusive Messeprogramm finden sich unter www.h-da.de/career Quelle: Hochschule Darmstadt |
Posted: 10 Nov 2020 01:42 AM PST Im Rahmen der Gründerwoche Deutschland veranstaltet die HEAG mit Unterstützung des Netzwerks Gründung Südhessen am 16. November 2020 ab 17 Uhr den 2. Darmstädter GründerKick. „Wir wollen auch in diesen schwierigen Zeiten junge Gründerinnen und Gründer ermutigen, ihre innovativen Ideen mit bestmöglichen Rahmenbedingungen umzusetzen. Entsprechend der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie wird der Darmstädter GründerKick allerdings anders als im Vorjahr rein digital mit Vorträgen und Beratungen stattfinden“, erklären die HEAG-Vorstände Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek. Als Referenten konnte die HEAG den Geschäftsführer der feedback Werbeagentur, Thomas Manok, sowie Dominik Groebler, Gründer und Geschäftsführer der immoveo GmbH, gewinnen. Success Story: Visionen zur Geschäftsreife bringen Beratung: Finanzierung mithilfe des HEAG-Gründerfonds Ursprünglich war der GründerKick 2020 wie im Jahr zuvor als Präsenzveranstaltung mit Messecharakter im darmstadtium geplant. Im Ausstellungsbereich hatten sich 2019 unterschiedliche Akteure der regionalen Gründungsförderung präsentiert, über 100 Gründungsinteressierte hatten daran teilgenommen. „Wir sind uns sicher, dass ein virtuelles Veranstaltungsformat mit zwei Vorträgen und anschließenden Online-Beratungen ebenso spannende Einblicke und viele wissenswerte Informationen für Unternehmensvorhaben bieten wird wie eine Präsenzveranstaltung“, so die HEAG-Vorstände. Weitere Informationen zum 2. Darmstädter GründerKick und den Link zur kostenlosen Anmeldung finden Interessierte unter www.heag.de/gruenderkick. Quelle: HEAG Holding AG – Beteiligungsmanagement der Wissenschaftsstadt Darmstadt (HEAG) |
Pilotprojekt: Begrünung des City-Tunnels beginnt Posted: 10 Nov 2020 01:36 AM PST Nun ist es so weit – der City-Tunnel in Darmstadt wird an der Tunneleinfahrt Wilhelminenstraße mit einer vertikalen Begrünung ausgestattet. Die Begrünung, die sich über eine vier mal 16 Meter große Wandfläche spannt, verfügt über ein automatisches Bewässerungs- sowie ein energiesparendes LED-Beleuchtungssystem und stellt ein Pilotprojekt für innovative Begrünungen dar. Die Arbeiten, die in dieser Woche beginnen, dauern bis voraussichtlich Ende November 2020. „Als Einzelmaßnahme fügt sich dieses Projekt nahtlos in die Strategie der Wissenschaftsstadt zum Klimaschutz und zur Verkehrswende ein“, erläutert Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Zum übergeordneten Ziel, den motorisierten Verkehr insgesamt zugunsten neuer Formen der Mobilität zu reduzieren, kommt hier pragmatisch die Absicht, vor Ort die Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch Lärm und Luftschadstoffe unmittelbar wirksam zu senken.“ „Mit dem Pilotprojekt der City-Tunnel- Begrünung verfolgen wir mehrere Ziele“, ergänzt Umweltdezernentin Barbara Akdeniz. „Wir wollen zeigen, dass auch an besonderen oder extremen Standorten wie einem Tunnel vertikale Begrünungsmaßnahmen möglich sind und damit umso mehr auch an Fassaden, in Vorgärten oder auf Dachflächen. Neben der öffentlichkeitswirksamen Werbung für mehr Grün in der Innenstadt – das wir auch im Sinne der Klimaanpassung an Hitzesommer und Extremwetterlagen dringend benötigen – werden wir in einer wissenschaftlichen Begleitforschung ermitteln, ob und wie sehr Begrünungselemente zur Luftreinhaltung, vor allem hinsichtlich des Feinstaubs, beitragen können.“ Die Begrünung wird modular und damit künftig erweiterbar ausgeführt werden. Neben begrünten Elementen sind mit Titandioxid beschichtete Platten zur Verstärkung der Schadstoffreduktion (NO2) vorgesehen. Das Pilotprojekt der vertikalen Begrünung des City-Tunnels wird nach der Umsetzung für mindestens ein Jahr wissenschaftlich durch die Technische Universität Darmstadt im Rahmen einer Dissertation begleitet. Hierzu werden unter anderem an der bepflanzten Wand Luftschadstoffmessungen durchgeführt und ausgewertet. „Klar ist, dass die weitere engagierte Umsetzung der Verkehrswende der Hauptschlüssel zu mehr Lärmschutz und Luftreinhaltung ist“, betonen Partsch und Akdeniz. „Gleichwohl wird auch dieses Projekt seinen Beitrag leisten, denn Begrünung hat einen großen Anteil an der Reduzierung von Verkehrslärm. Wir dürfen daher nicht nachlassen, beispielsweise durch einen weiteren Ausbau des ÖPNV und des Fuß- und Radverkehrs attraktive Alternativen zum motorisierten Verkehr zu stärken. Denn weniger motorisierter Verkehr in der Stadt bedeutet auch weniger Emissionen.“ Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt |
Posted: 10 Nov 2020 01:31 AM PST „Are you with me? – Menschen b(r)au(ch)en Vertrauen“ ist der Titel eines Gottesdienstes am Sonntag, 15. November 2020, der dem Gedenken an die Opfer trans*feindlicher Gewalt gewidmet ist. Beginn ist um 10 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche, Kirchstraße 11, in Darmstadt. Der Gottesdienst wird zudem live auf dem YouTube-Kanal der Stadtkirche übertragen: https://www.youtube.com/watch?v=QCOv2wDPjUI Die Fachgruppe Gendergerechtigkeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) lädt zu dem Gedenkgottesdienst ein. Anita Gimbel-Blänkle, Pfarrerin der Stadtkirchengemeinde und Referentin für Chancengleichheit der EKHN, und Pfarrer Martin Franke, Theologischer Referent der Kirchensynode der EKHN, gestalten den Gedenkgottesdienst. Stadtkirchenkantor Christian Roß wirkt an der Orgel mit. Beim Besuch des Gottesdienstes werden die persönlichen Daten am Eingang registriert, es herrscht Maskenpflicht während des Gottesdienstes. Zeitgleich findet ein solcher Gedenkgottesdienst an die Opfer trans*feindlicher Gewalt in Mainz in der Christuskirche statt, der hier von Jasmin Schönemann-Lemaire, Pfarrerin der Christuskirchengemeinde, und Gernot Bach-Leucht, Landesjugendpfarrer der EKHN, gestaltet wird. Beide Gottesdienste gedenken der mehreren hundert Trans*Personen, die weltweit jährlich Gewalt erfahren oder gar ermordet werden. Sie liegen in zeitlicher Nähe zum Transgender Day of Remembrance, der seit 1999 jedes Jahr am 20. November begangen wird. Bereits im vorigen Jahr hatte die Fachgruppe Gendergerechtigkeit zu einem Gedenkgottesdienst in die Stadtkirche Darmstadt am Buß- und Bettag eingeladen Quelle: Evangelisches Dekanat Darmstadt-Stadt |
Posted: 10 Nov 2020 01:26 AM PST Dr. Alexandra Mihm, Direktorin der Klinik für Psychsomatische Medizin und Psychotherapie erklärt, was Krisen – wie die Corona-Pandemie – in vielen Menschen auslösen und gibt Ratschläge wie wir gestärkt aus ihnen herauskommen können: „Anfangs wurde die Gefahr durch Corona im weit weg entfernten China gesehen. Dass es uns hier in Europa treffen könnte, war zunächst unvorstellbar. Unser Erfahrungswert war, dass wir nur über die Medien mit den Katastrophen der Welt zu tun haben. Als das Virus in Europa angekommen war, entstand eine große Bestürzung. Die mit der neuen Lage verbundene Angst und das erhöhte Erregungsniveau führten zu Aktionismus, viele Menschen versuchten durch Taten dem Virus zu begegnen: zum Beispiel mit Hamsterkäufen und Vorbereitungen auf eine Quarantäne. Immer neue Einschränkungen zu bewältigen und die große Ungewissheit forderten viele Kräfte. In diesem Stadium waren alle Aktivitäten und Fantasien auf das Bewältigen des neuen Ausnahmezustandes gerichtet. Der Sommer brachte mit dem Zurückgehen der Infektionszahlen dann eine gewisse Entlastung. Regeln und Beschränkungen wurden zu einer neuen Gewohnheit. Ein Teil der alten Freiheiten und Gewohnheiten konnte zurückkehren, was quasi als Belohnung erlebt wurde. Verbunden war das mit dem Stolz, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Der Anstieg der Infektionszahlen und der erneute Lockdown jetzt im Herbst bringt die Erinnerung an die oft noch nicht verarbeiteten Erfahrungen aus dem Frühjahr zurück. Bei vielen Menschen sind die Anstrengungen und die Verausgabungen, die nötig waren, noch nicht wirklich verarbeitet und die Erholung noch nicht wirklich erfolgt. Zudem wird der Anstieg der Infektionszahlen subjektiv als Schuld erlebt, doch nicht genug getan zu haben und wie Sisyphos quasi wieder am Fuße des Berges zu stehen, der einst sehr mühsam erklommen wurde. Die Corona Pandemie hat Allen sehr viel abverlangt. Ein hohes Maß an Anpassungsleistung war notwendig, um mit der neuen Situation von Home-Schooling bis Home-Office, der Umstellung von Gewohnheiten, dem Umgang mit der Maske als sichtbares Zeichen eines neuen Lebens und einer neuen Realität zurechtzukommen. Insbesondere die Einschränkungen von wesentlichen Grundbedürfnissen müssen ausgehalten und verarbeitet werden – wie dem Wunsch nach sozialen Kontakten, nach Nähe, Umarmungen, Bezogenheit, auch der Verlust von informellen Kontakten und dem persönlichen Austausch am Arbeitsplatz. Auch wenn im Rationalen die Fakten klar sind, ein Anstieg der Infektionszahlen der kühlen Jahreszeiten und dem vermehrten Aufenthalt in Räumen zuzuschreiben ist, ist die subjektive Verarbeitung und das dann dadurch hervorgerufene Erleben oft anders. Erlebt wird ein Verlust der Sicherheit, das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben. Dabei tritt bei vielen Menschen automatisch ein Schulderleben auf, da die Veränderungen dem eigenen Verhalten zugeschrieben werden. Dieser Verarbeitungsmechanismus führt bei Vielen zu einer depressiven Reaktion. Diese depressive Verarbeitung wird zusätzlich verstärkt durch den Wegfall an Ressourcen, der sozialen Distanzierung, der Vereinsamung, dem Wegfall von Hobbys, Sport. Hinzukommen die Veränderung der Natur im Herbst und die Dunkelheit, die eben nicht mehr zur Entdeckung einlädt und weniger einen hilfreichen Ausgleich bietet. Fehlende psychische Bewältigungsmechanismen führen oft zu vermehrtem Gebrauch von Suchtmitteln, oft von Alkohol mit dem Wunsch der Betäubung und danach, innerlich Abstand zu gewinnen. Verbunden ist dies aber mit der Folge, dass eine Bewältigung noch weniger gelingt. Ein anderer Umgang ist es, die Krise und das Virus komplett zu verleugnen. Diese innere Verleugnung, die auch in Form einer Volksbewegung erkennbar ist, kann als eine mögliche Abwehr von tiefen existenziellen Ängsten verstanden werden: Die Angst und die mit der Situation verbundenen Ohnmachtsgefühle müssen nun nicht mehr im eigenen Inneren ausgehalten und erlebt werden, sondern können bei den anderen bekämpft werden. Der dadurch entstehende Aktivismus bekämpft Hilflosigkeitsgefühle und Ohnmachtsgefühle; die Schuldzuschreibungen an die Politik und an die Wissenschaftler helfen eigene Schuld und Insuffizienzgefühle zu verdrängen, beziehungsweise auf andere zu projizieren. In dem dann entstehenden neuen Weltbild wird aus der eigenen unerträglichen Verzweiflung der Glaube an vermeintlich einfache Antworten und Verheißungen. Was hilft nun gegen Corona-Müdigkeit, gegen aufkommende Depressionen? Tipps und Ratschläge gibt es sehr viele und die meisten sind richtig. Oft werden diese jedoch auch als erdrückend erlebt, weiß doch ein jeder oft sehr gut und ganz genau was ihm fehlt, was er verloren hat, aber auch, was er tun könnte. Vielleicht hilft ein anderer Weg, nämlich reflexiv in eine innere Auseinandersetzung zu gehen. Das beinhaltet die Herausforderung der aktuellen Zeit anzuerkennen, sich in eine eigene Standortbestimmung zu begeben: Wir befinden uns immer noch am Beginn der Pandemie. Es kann sein, dass wir Corona als einen bleibenden Teil annehmen müssen. Das heißt, dass wir das Virus in gewisser Weise versöhnlich integrieren müssen, dass wir Lockdowns zum Abflachen der Kurve – „flattening the curve“ – , zum Schutz anderer und vor Überlastung unserer Gesundheitssysteme akzeptieren müssen. Dies wahrzunehmen und anzuerkennen, lässt uns in eine andere innere Auseinandersetzung kommen. Wir müssen uns mit den eigenen existenziellen Themen und den eigenen Werten auseinandersetzen. In Krisen wird immer deutlich, dass wir von der Solidarität und der Unterstützung leben, die wir uns selber und die wir anderen geben. Hilfe finden wir etwa in zahlreichen guten und unterstützenden Podcasts, Hilfe geben können wir zum Beispiel durch Spenden an die derzeit gebeutelten Kulturbetriebe. Wichtig dabei ist, eine nüchterne Klarheit bezüglich der Lage zu erlangen: Auch wenn diese nicht rosig ist, können wir dann mit dem was kommt, besser umgehen. Klarheit hilft, ein gewisses inneres Maß an Sicherheit aufzubauen. Corona hat uns verändert und wird uns weiter verändern. Die Hoffnung ist, dass diese inneren Veränderungen bei uns zu einem psychischen Wachstum führen. Ein gewisses depressives Durchleben und Hinterfragen ist dabei ein natürlicher Teil der Bewältigung auf dem Weg zu einer neuen inneren und äußeren Haltung der Zuversicht.“ Quelle & Bild: Klinikum Darmstadt GmbH |
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