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Inzidenz in der Wissenschaftsstadt Darmstadt steigt kontinuierlich Posted: 27 Mar 2021 09:17 PM PDT Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntag (28.03.21) mit Stand 03.09 Uhr mitteilte, erreicht die Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 88,2 (Neuinfektionen mit dem COVID-19-Virus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen). Inzidenz in den Landkreisen (28.03.21) Darmstadt-Dieburg: 114,5 Die Inzidenz in Hessen liegt bei 133,3. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 03.09 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. |
Posted: 27 Mar 2021 09:02 PM PDT Der Kulturdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Oberbürgermeister Jochen Partsch, hat am Samstag (27.03.21) um 20 Uhr im Kulturwerk Centralstation den Leonce-und-Lena-Preis 2021 an Katrin Pitz (geboren 1989 in Marburg) vergeben. Die Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise gehen an Anna Hetzer (geboren 1986) und Lara Rüter (geboren 1990 in Hannover). Mit dem Leonce-und-Lena-Preis ist ein Preisgeld von 8.000 Euro verbunden, die Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise sind mit jeweils 4.000 Euro dotiert. Die Entscheidung über die Preisvergabe trafen die Jurymitglieder Michael Braun, Ulrike Draesner, Peter Geist, Jan Koneffke und Marion Poschmann. Dem Lektorat, das eine Vorauswahl unter den insgesamt 476 Bewerbungen traf, gehörten Christian Döring, Kurt Drawert und Hanne F. Juritz an. Lesungen und Preisverleihung konnten im Gegensatz zu den vergangenen Jahren dieses Jahr coronabedingt nur online und ohne Publikum stattfinden. Die Jury schreibt in ihrer Begründung zur Preisvergabe des Leonce-und-Lena-Preises an Katrin Pitz: „Wie ein kind, dem man bloß einen schlüssel umgehängt hat“ – das Subjekt der Gedichte von Katrin Pitz steht nicht außerhalb der Welt; es taucht in sie ein, um sie „von unten“, aus der Nähe zu erforschen. Elliptische Sätze vermeiden das „lyrische Ich“ und lassen es erkennend teilhaben an den Pflanzen und ihrer Wundflüssigkeit, der Narbhaftigkeit der Natur: „gibt vögel … die fliegen in rotierende schaufeln hinein. möchte man ungern nur haben.“ Mit poetischer Rhythmisierung, die den Blocksatz dynamisiert, bewegt sich die Sprache durch eine von Zurichtung und Versehrtheit geprägte Landschaft. Für „Naturwissenschaften“, einen kunstvollen Zyklus von überraschender Blickrichtung und berührender Intensität geht der Leonce-und-Lena-Preis 2021 der Stadt Darmstadt an Katrin Pitz.“ Zu Anna Hetzer schreibt die Jury: „Den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2021 verleiht die Stadt Darmstadt den ironisch-spielerischen Frauenporträts von Anna Hetzer. Der Berliner Dichterin gelingt ein aufschlussreiches Experiment: nämlich „die Mythen Europas nur mit Frauen* zu erzählen“. Hier werden Rollenmodelle für eine weibliche Subjektivität entworfen – in Abgrenzung nicht nur von den vertrauten mythischen Figurationen (z. B. vom Medusa-Mythos), sondern auch von den Identitätsmustern der Populärkultur und den Positionsbestimmungen von modernen Autorinnen wie Djuna Barnes oder Anne Sexton. Fernab jeder pathetischen Bekenntnisgestik werden Motive der Geschlechtlichkeit, der fluiden Gender-Konstruktion und des weiblichen Körpers in anspielungsreiche Verse gefasst. In diesen poetischen Transformationen „stockt die Hymne“ und wird umgehend zum „Hymen“. Es erscheint konsequent, wenn am Ende dieses Vexierspiels um weibliche Identität eine Huldigung der queeren Fotokünstlerin Risk Hazekamp steht.“ Der zweite Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis der Stadt Darmstadt 2021 wird Lara Rüter zugesprochen „für Gedichte einer originären, unverwechselbaren Subjektivität. Insbesondere die Koppelung von Mythen-Rückgriff und Computer-Jugendsprache des 21. Jahrhunderts, von Naivetät und Raffinesse, von Koketterie und Ausgebufftheit erzeugt Verblüffung und Lesegenuss. Ein dichtes Verweisungsnetz zur weltliterarischen Tradition bildet ein Gegengewicht zu performativen Redegesten, die im Hier und Heute verortet sind. Geschickt werden so Balancen austariert und neue lyrische Räume eröffnet. Zudem bestechen die Gedichte durch überraschende Sprachfiguren wie z. B. „sich umzuwissen“, „und die sonne wirft mit scherben /statt herzen“, kurzum: „worte als florale netzwerkübung“. Die Überschrift „lovey dovey dummchen“ ist dabei understatement – mit „ovid an der hand“, mit Botticelli und den philosophisch relevanten Genforschungen greifen Gegenwärtigkeit und Menschheitsfragen ineinander.“ Bereits zum 22. Mal hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt den Literarischen März ausgerichtet. Seit 1979 werden in diesem Rahmen der Leonce-und-Lena-Preis und seit 1997 der Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis alle zwei Jahre von der Wissenschaftsstadt Darmstadt vergeben. Katrin Pitz geboren 1989 in Marburg, lebt in Darmstadt. Studium des Maschinenbaus an der TU Darmstadt und seitdem verschiedene Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Ingenieurin. Schreibt Lyrik und Kurzprosa und übersetzt aus dem Spanischen. Mehrmalige Preisträgerin des Treffens Junger Autoren und des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. 2015 Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. 2019 Finalistin des 27. open mike. Bisherige Veröffentlichungen: – Übersetzung „Astrid Lander: Un sol congelado | Eine überfrorene Sonne“, hochroth Heidelberg, 2020 Anna Hetzer *1986. Studium der Medizin, Philosophie und Literatur in Berlin. Sie ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13. Zudem beteiligt sie sich regelmäßig an künstlerischen Kooperationen, so zuletzt in running out of words, einer Konzertreihe für Neue Vokalmusik, im Projekt handverlesen zum Austausch mit Gebärdenpoet*innen, und in Audrey Naline’s Lyrical Lip Sync für Drag und Lyrik. Auszeichnungen: 2017 Aufenthaltsstipendium der Villa Decius, Krakau Monographien: – Zwischen den prasselnden Punkten, Verlagshaus Berlin 2016 Übersetzungen: – Izabela Morska: Madame Intuita, Parasitenpresse 2019 Anthologien: – Lyrik von Jetzt 3, (Hrsg. Czollek, Fehr, Prosser), Wallstein 2015 Zeitschriften: Belletristik, Poet, Metamorphosen, Sachen mit Wörtern, Mosaik, Literaturbote, Fadaat, Glitter, Mein lesbisches Auge, Mein heimliches Auge, PS-Politisch Schreiben, Positionen Lara Rüter geb. 1990 in Hannover. Studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sie war Preisträgerin für Lyrik beim 26. Open Mike. 2020 erhielt sie den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Veröffentlichungen erschienen in Zeitschriften und Anthologien, u. a. in Transistor³, Sprache im technischen Zeitalter und Edit. Sie lebt in Leipzig. Preise: 2020 Caroline-Schlegel- Förderpreis für Essayistik Veröffentlichungen/Publikation: 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt |
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