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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 04.01.2021 | Leichter Schneefall bei winterlichen 1°C. | ||
+ Neujahrsansprache des Regierenden Bürgermeisters + Corona-Einschränkungen werden verlängert + Behördenpingpong in Neukölln + |
von Lorenz Maroldt |
Guten Morgen, und herzlich willkommen im neuen Jahr. „Team Checkpoint wünscht von Herzen: Bleiben Sie gesund“ – so lautete der hoffnungsfrohe Lösungssatz unseres garantiert Corona-freien 2020-Abschluss-Rätsels. Weit mehr als 1000 richtige Lösungen sind bei uns eingegangen, heute ziehen und benachrichtigen wir die Gewinner. Wir hoffen, Sie hatten Spaß dabei, Ihre Berlinkenntnisse auf die Probe zu stellen – vielen Dank, dass Sie mitgemacht haben! | |||
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Unser aller Erwartungen an das neue Jahr waren selten so groß wie diesmal. Wir haben hier zehn unserer sehnsuchtsvollen Wünsche für 2021 zusammengestellt – sind Ihre auch dabei? (T+). Auch die Neujahrsansprache des Regierenden Bürgermeisters war diesmal anders als sonst: „Liebe Berlinerinnen und Berliner, ich habe heute keine vorbereitete Rede für Sie…“ – und sie endete so: „Ein großes Dankeschön noch einmal für Ihre Solidarität, und ich wünsche Ihnen natürlich oder uns allen, dass wir in unserer Stadt gut durch diese angespannte Zeit kommen, dass wir vielleicht in einigen Monaten wieder mehr Normalität erleben, dass wir wieder erleben, wie wir uns unbefangen begegnen können, wie wir unsere Nächsten in den Arm nehmen können, Kultur und Sport, das Berliner Leben, das Berliner Lebensgefühl miteinander genießen können.“ (Video auf Twitter, 3:58 min) | |||
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Aber erstmal geht‘s in die Verlängerung: Die aktuelle Verordnung wird wegen der weiterhin hohen Infektionszahlen und knapper werdender Intensivbetten voraussichtlich über den 11. Januar hinaus zunächst bis zum Ende des Monats in Kraft bleiben. Über Details ringt der Senat allerdings noch – bei den Grünen halten einige die derzeitige „Ausgangsperre“ für zu hart (die ja eigentlich keine richtige ist – ein „triftiger Grund“, um vor die Tür zu gehen, ist ja nicht schwer zu finden). Klar ist wohl, dass die Kultur weiter warten muss – auch mit Hygienemaßnahmen mindestens bis zum 13.3. Und die Schule? Ach, herrje… ein schwieriges Thema. Präsenzunterricht wird es kaum vor dem 17.1. geben, abschussrelevanten Jahrgängen steht Wechselunterricht bevor, wie es mit Kitas und Grundschulen weitergeht, ist noch offen – aber eine einheitliche Linie der Kultusministerkonferenz (Tagung heute) vor dem Ländertreffen mit der Kanzlerin (Tagung morgen) ist unwahrscheinlich. Eine Übersicht der derzeitigen Gemengelage finden Sie hier. | |||
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Zur Lektüre der Mitteilungen aus der Bildungsverwaltung ist mittlerweile neben einem „Schwüz“ (Schwurbelübersetzungsverzeichnis) auch ein „Schwaz“ (Scheeres‘ wundersames Abkürzungsverzeichnis) unabdingbar. Damit können Sie auch folgenden Hinweis zur digitalen Nachrüstung der Schulen (Stand heute, 4.1.) wertschätzen: „Insgesamt stehen somit über 50.000 Tablets für Berliner SuS zur Verfügung. Des Weiteren geht die Senatorin davon aus, dass das saLzH zunächst bis 17.1. verlängert wird.“ Alles klar? Nein? Na, dann fragen sie doch mal die Berliner Schülerinnen und Schüler – seit die das „schulisch angeleitete Lernen zu Hause“ praktizieren, sind die (im Gegensatz zu ihren Eltern) alle „haguadabeschuszübst“ (hart genug, um auch das Berliner Schulsystem zu überstehen) und können Ihnen sicher weiterhelfen. | |||
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Und hier gleich noch ein Test für alle, die meinen „Clegudabschusyzuv“ zu sein (Clever genug, um das Berliner Schulsystem zu verstehen) – die Aufgabe: Am 18. Dezember war der letzte Schultag vor Weihnachten, am heutigen 4. Januar ist der erste (Distanz-)Schultag nach Weihnachten. Wann wurde der digitale „Lernraum Berlin“ vom Netz genommen, um ihn „anzupassen“ (oder, wie sich die Bildungsverwaltung auszudrücken pflegt: „Zur Umsetzung der Optimierung findet ein Wartungsfenster statt“)? Richtig! Am 3. Januar um 14 Uhr – also 18 Stunden vor Schulbeginn und damit ziemlich genau dann, als viele Lehrerinnen und Lehrer damit beginnen wollten, sich vorzubereiten. | |||
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Zum Jahresauftakt beim Behördenpingpong schauen wir uns ein Spiel in Neukölln an – der Bezirk meldete seit Heiligabend bis zum 2. Januar nur an drei Tagen neue Infektionszahlen (Reinickendorf kam auf acht) und schaffte es so, zum Jahresbeginn sensationell mit der zweitniedrigsten 7-Tage-Inzidenz berlinweit zu glänzen (nur Pankow kam wegen weniger Meldungen knapp noch besser weg). Hm, wer ist denn hier verantwortlich im Bezirk des SPD-Bürgermeisters Martin Hikel? „Verantwortlich ist Stadtrat Falko Liecke von der CDU“, sagt Christopher King, Vorsitzender der SPD Rudow. Und was sagt Falko Liecke? Das hier: „Wofür? Für eine gute, funktionierende IT-Infrastruktur, genügend ausgestattete Arbeitsplätze, mobiles Arbeiten, die Verfügbarkeit von SIM-Karten zum Telefonieren, Lieferung aller benötigten Endgeräte, genügend Raumkapazitäten, ausreichend Personal usw. ...?“ Also fliegt der Ball erstmal zum Senat, der ihn sicher gleich ins Kanzleramt schlägt… Aber nein, auch das Landeslabor spielt noch mit (oder eben auch nicht) – sagen jedenfalls die Gesundheitsstadträte: Am Ende des Jahres wurde dort viel zu wenig ausgewertet. Die Gesundheitsverwaltung will das jetzt mit dem Justizsenator besprechen – der hat die Fachaufsicht (oder eben auch nicht). Stadtrat Liecke verteidigt sein Amt unterdessen gegen „konstruierte Schuldzuweisungen“ und sagt: „Ich halte die Verschnaufpause für richtig und verantworte sie auch.“ Das ist mal ein Wort. Gestern meldete Neukölln übrigens wieder – und zwar die mit weitem Abstand höchste Neuinfektionszahl aller Berliner Bezirke. | |||
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Gerade wurde der Schneefall dichter und der Wetterbericht kündigte Glätte an, da kam die Werbemail eines Fahrradherstellers rein: „Jetzt raus auf Dein Bike!“ Uff… Stattdessen habe ich dann aber doch lieber nur kurz gecheckt, ob der Schlitten noch im Keller steht (tatsächlich), mich wieder hingelegt und von einer rasanten Abfahrt geträumt… | |||
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