1|2018

KAIKADO, Teekanne, 2017

Foto: Neues Museum (Annette Kradisch)

Neujahrsgrüße aus dem Neuen Museum

Teezeremonie in der Japan-Ausstellung & Vorschau Begleitprogramm zu CLOUDS

Liebe Kunstfreunde,

wir begrüßen Sie im neuen Jahr und wünschen Ihnen einen schwungvollen Start in ein glückliches und erfolgreiches 2018.

Noch bis 18. Februar 2018 zeigen wir unsere Ausstellung Von der Kunst, ein Teehaus zu bauen. Jeweils am ersten Sonntag im Monat haben Sie hier die Möglichkeit, bei der Durchführung einer japanischen Teezeremonie zuzuschauen. Lassen Sie sich von der konzentrierten Ruhe des japanischen Teeweges verzaubern. Die Vorführung durch Mitglieder des Nürnberger Vereins Jikishin Chadōkai ist kostenlos und beginnt am Sonntag, den 7. Januar 2018 um 16 Uhr.

Ein ungewöhnlicher Blickfang vor dem Neuen Museum ist derzeit eine gelbe Schneekanone, die mitten auf dem Klarissenplatz steht. Sie ist Teil des Kunstprojekts CLOUDS des Künstlers Philipp Messner, bei dem die Fiktion, das Warten auf das Ereignis Teil des Projektes ist. Durch die Beigabe von Farbe in den Wasserzulauf wird die Maschine zu einem noch unbekannten Zeitpunkt kolorierten Kunstschnee erzeugen und damit ein malerisches, begehbares Feld aus kristallinen Farbschichten erschaffen. Eine wichtige Voraussetzung für das künstliche Schneegestöber ist eine Außentemperatur von circa minus drei Grad Celsius. Wir sind gespannt auf dieses besondere Ereignis und halten Sie über den genauen Termin natürlich auf dem Laufenden!

Bereits fest steht aber der Termin des Künstlergesprächs we live in a machine mit Philipp Messner und Stephanie Weber, Kuratorin Lenbachhaus, München am Donnerstag, den 11. Januar 2018 um 19 Uhr. Zusammen mit unserem Kooperationspartner bayern design freuen wir uns auf Ihr Kommen.

Mit besten Grüßen vom Klarissenplatz!
Ihre Dr. Eva Kraus und das Team des Neuen Museums

Ausstellung
VON DER KUNST, EIN TEEHAUS ZU BAUEN
Exkursionen in die japanische Ästhetik

von 27.10.2017 bis 18.02.2018

Die Ausstellung Von der Kunst, ein Teehaus zu bauen lädt zu Streifzügen durch die Welt der japanischen Ästhetik ein. Ausgangspunkt der musealen Entdeckungsreise ist das traditionelle japanische Teehaus, ein Ort spiritueller Erfahrung. Begründet wurde diese Praxis durch den berühmten Teemeister Sen no Rikyû (1522–1591), der die Teezeremonie als ein synästhetisches Ereignis verstand. Teehäuser, so Rikyûs Empfehlung, sollen betont einfach sein und aus Materialien bestehen, die dem Verschleiß und den Witterungseinflüssen kaum widerstehen können.

Aus der japanischen Teekultur und ihrer Verbindung zum Zen-Buddhismus geht eine Ästhetik der Leichtigkeit, der Fragilität und des Ephemeren hervor, der wir Objekte von überwältigender Schönheit verdanken. In der Ausstellung werden die grundlegenden Gedanken der japanischen Tee-Ästhetik im Rahmen von sieben thematischen Sektionen entfaltet und erlebbar gemacht.

Die in den Sektionen ausgestellten Werke aus Kunst, Architektur, Design und Fotografie sind Teil einer kulturgeschichtlichen Entwicklung. Die Autorinnen und Autoren der ausgestellten Werke vollbringen gewandte Transferleistungen: Im Dialog mit handwerklichen und gestalterischen Traditionen aktualisieren sie die zentralen Motive und Themen der Teekultur unter Verwendung aktueller Werkstoffe und innovativer Formen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation des Neuen Museums mit den Gast-Kuratoren Murielle Hladik und Axel Sowa.

Mit freundlicher Unterstützung von DNP Foundation for Cultural Promotion, Japan Foundation und HSBC

Führung
FÜHRUNG ZUR AUSSTELLUNG "VON DER KUNST, EIN TEEHAUS ZU BAUEN"

von 27.10.2017 bis 18.02.2018
jeden Samstag, 15 Uhr, Kosten: 3 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.
jeden Sonntag, 11 Uhr, Kosten: 3 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.

Do 18.01.2018, 18 Uhr
Themenführung "Aktuelle Architektur in Japan". Kosten: 3 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.

Mi 24.01.2018, 17 Uhr
Kuratorenführung mit Dr. Murielle Hladik und Prof. Axel Sowa. Kosten: 3 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.

Do 08.02.2018, 18 Uhr
Direktorenführung mit Dr. Eva Kraus. Kosten: 3 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.

So 18.02.2018, 15 Uhr
Kosten: 3 Euro zusätzlich zum Eintrittspreis.

Wir bieten Ihnen auch Sonderführungen für Gruppen an. Für weitere Informationen und Terminvereinbarung:

Telefon: 0911 240 20 36

E-Mail: museumspaedagogik@nmn.de

Veranstaltung
TEEZEREMONIE

So 07.01.2018, 16 Uhr
durchgeführt von Jikishin Chadōkai Nürnberg e. V. Der Eintritt ist frei.

So 04.02.2018, 16 Uhr
durchgeführt von Jikishin Chadōkai Nürnberg e. V. Der Eintritt ist frei.

Vorführung einer Teezeremonie in der Japan-Ausstellung für alle interessierten Zuschauer

Klarissenplatz
PHILIPP MESSNER
CLOUDS

von 05.12.2017 bis 14.01.2018

Das Projekt CLOUDS ist eine performative Installation, bei der herkömmliche Schneekanonen, wie sie in alpinen Skiregionen zur Simulation des Naturschnees vorkommen, in den Stadtraum transferiert werden. Durch die Beigabe von Farbe in den Wasserzulauf erzeugt die Maschine für einen Moment kolorierten Kunstschnee und erschafft so ein malerisches, begehbares Feld aus kristallinen Farbschichten.

 Über einen Zeitraum von gut einem Monat wird der Klarissenplatz zum optionalen Ort des Geschehens, bei dem die Fiktion, das Warten auf das Ereignis Teil des Projektes wird. Denn die Schneekanone kommt erst dann zum Einsatz, wenn sich die meteorologischen Bedingungen, bei zirka -3 Grad Celsius, einstellen.

CLOUDS beschäftigt sich mit unseren Vorstellungen von Künstlichkeit und Realität. Das Projekt ist zugleich Kommentar und Dekonstruktion dessen, was von uns als (natürliche) Umwelt wahrgenommen wird. Der farbige Schnee verweist auf das Phänomen von natürlich erscheinenden, aber künstlich hervorgebrachten Realitäten. Seine Artifizialität thematisiert zugleich die durch den Menschen veränderten Bedingungen unseres Lebensraums.

CLOUDS beschäftigt sich zudem mit unserer Wahrnehmung von Räumlichkeit und Materialität, auf einer skulpturalen Ebene mit der Frage nach dem Zustandekommen von Materie in ihren verschiedenen Aggregatzuständen. Im Material des Schnees lassen sich diese Prozesse fast modellhaft abbilden. Zunächst lediglich partikelhafter Wasserstaub, sedimentiert sich der tosende, farbige Eisnebel letztlich zu einem begehbaren Feld und lässt einen realen Raum entstehen, der von den Betrachtern körperlich erlebt werden kann.

Die Prozesshaftigkeit, aber auch der Aspekt des Ephemeren und Nicht-Steuerbaren sowie auch die Kunst der Verführung sind Bestandteile dieser temporären Installation.

Aktivierung je nach meteorologischer Situation.

Eine Kooperation des Neuen Museums mit bayern design

Gespräch
WE LIVE IN A MACHINE

Do 11.01.2018, 19 Uhr

Künstlergespräch zum Projekt CLOUDS mit Philipp Messner und Stephanie Weber, Kuratorin Lenbachhaus, München.

Kosten: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro

Eine Kooperation des Neuen Museums mit bayern design