Liebe/r Leser/in, Biden lacht, Trump schmollt. So ließe sich das Wochenende knapp in vier Worten zusammenfassen. Auch wenn der Amtsinhaber noch in x Bundesstaaten klagen will, für den Rest der Welt steht fest, dass am 20. Januar der neue Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wird. Und der heißt nicht mehr Donald Trump.
Was kommt jetzt auf Deutschland zu? Wird sich der Ton ändern? Welche Chancen birgt die Präsidentschaft von Joe Biden, welche Risiken?
Für uns haben zwei Transatlantiker die US-Wahlen analysiert: Sigmar Gabriel, der ehemalige Außenminister und derzeitige Vorsitzende der Atlantik-Brücke, und Friedrich Merz, sein Vorgänger in der Organisation. Nach der Wahl trafen sie sich bei uns in der FOCUS-Redaktion und erlebten Bidens Zittersieg hautnah mit.
Ihre Gedanken zum Sieger, zu einem zerrissenen Land und den Chancen des Wiederbeginns der deutsch-amerikanischen Freundschaft lesen Sie im aktuellen Heft ab Seite 36. |
Seit dem Wochenende steht die SPD in der Hauptstadt vor einem massiven Problem: Ihre Hoffnungsträgerin, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, muss wieder um ihren Doktortitel bangen. Für den war sie im vergangenen Jahr von der Freien Universität gerügt worden, da Giffey unsauber zitiert hatte. Mehr war nicht geschehen, die Politikerin durfte den Titel zunächst behalten.
Diese Rüge musste die Universität jetzt zurückziehen, ein solches Sanktionsmittel ist nach den Regeln der Universität nicht vorgesehen, wie ein wissenschaftliches Gutachten ergab.
Der Ministerin droht also die endgültige Aberkennung des Titels und der SPD damit das personelle Chaos. Denn die einstige Bürgermeisterin von Neukölln sollte in einem ersten Schritt SPD-Chefin von Berlin und in einem zweiten Regierende Bürgermeisterin werden, die erste Frau an der Spitze Berlins. So war der Plan.
Zuvor aber würde Giffey, wenn man ihr jetzt die zwei Buchstaben vor dem Namen nimmt, als Ministerin zurücktreten. Das hatte sie angekündigt.
„Wegen Schummelei zurückgetretene Ministerin bewirbt sich um Berliner Rathaus“ – diese Schlagzeile ist schlicht nicht vorstellbar.
Am kommenden Montag will Bundeskanzlerin Angela Merkel gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder entscheiden, wie es mit dem derzeitigen Corona-Lockdown weitergeht. Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Tagen stetig gestiegen, eine Trendumkehr ist bislang nicht zu sehen. Ist es da denkbar, dass Restaurants und Bars und Kultureinrichtungen im Dezember wieder öffnen? FOCUS hat die Bundesbürger gefragt, ob sie glauben, dass der Lockdown, wie ursprünglich zugesagt, im November enden wird. Sie sind zu 81 % der Auffassung, dass die Einschränkungen weiter bestehen bleiben.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in diese Woche. |