Am Freitag legte Mercedes-Benz als erster deutscher Autokonzerne seine Zahlen fürs dritte Quartal 2024 vor – mit miserablen Werten. Das lässt wenig hoffen, wenn VW (30. Oktober) und BMW (6. November) folgen. Die Krise der deutschen Autoindustrie in Zahlen: Mercedes-Benz Aktie seit Jahresbeginn: -5,54 % Mitarbeiter: 166.000 Umsatz Q3: 34,5 Milliarden Euro (-6,7 %) Gewinn Q3: 1,72 Milliarden Euro (-64%) Verkaufte Autos Q3: 504.000 (-1,4 %) Hauptproblem: das China-Geschäft. Der Ausblick ist düster, die Konkurrenz durch chinesische Autobauer wächst. Schon zweimal dieses Jahr wurden die Gewinnerwartungen gesenkt. Was Hoffnung macht: Besser als im Vorjahr schnitt man beim sog. Free Cashflow im Industriegeschäft (2,39 Mrd. Euro) ab. Mercedes will die verfügbaren freien Mittel für Aktienrückkäufe einsetzen. BMW Aktie seit Jahresbeginn: -25,33 % Mitarbeiter: 155.000 Umsatz Q2: 36.94 Milliarden Euro (-0,7 %) Gewinn Q2: 2,7 Milliarden Euro (-8,6 %) Verkaufte Autos Q2: 618.743 (-1,3 %) Hauptproblem: das China-Geschäft. Dazu kommen schwache Absatzzahlen (minus 13 % in Q3). Schon im September kappte man die Jahresprognose und erwartet nun einen leichten Absatz-, aber deutlichen Gewinnrückgang. Probleme mit Bremsen von Continental sorgten für einen Lieferstopp von 320.000 Fahrzeugen. Was Hoffnung macht: Der Absatz von vollelektrischen Autos stieg zuletzt um zehn Prozent auf 103.000. VW Aktie seit Jahresbeginn: -18,25 % Mitarbeiter: 684.025 Umsatz Q2: 83,3 Milliarden Euro (+4,1 %) Gewinn Q2: 3,63 Milliarden Euro (-4,2 %) Verkaufte Autos Q2: 2.244.000 (-3,8 %) Die vielen Hauptprobleme: das China-Geschäft, die Schwäche bei E-Autos, nicht ausgelastete Werke. VW ist in der größten Krise seit Jahrzehnten, plant Stellenstreichungen und erwägt Werkschließungen. Am Mittwoch startet in dieser Gemengelage die zweite Tarifrunde. Im Vorstand soll laut „Handelsblatt” eine Liste mit Einsparmaßnahmen in Höhe von 4 Mrd. Euro kursieren, u.a. geht es demnach um pauschale Lohnkürzungen von 10 %. Was Hoffnung macht: wenig. Zuletzt kündigte man an, die US-Marke Scout zu reanimieren: Die neuen Modelle sollen in den USA direkt an die Kundschaft verkauft werden, ohne Händler-Umweg. Aber auch in den USA blieb man zuletzt deutlich hinter den Erwartungen. |