Aus der DHS DHS Fachkonferenz 2016: „Abstinenz - Kontrolle - Konsum“ Wie bereits in unserem Newsletter 6/2015 angekündigt, können Sie sich ab sofort zu unserer diesjährigen DHS Fachkonferenz Sucht vom 10. bis 12. Oktober 2016 in der Messe Erfurt online anmelden (http://www.dhs.de/dhs-veranstaltungen/vorschau.html). Die Tagungsgebühr beträgt 180 Euro inkl. Pausenverpflegung. Eine Auswahl an Hotels in verschiedenen Preiskategorien sowie weitere Informationen erhalten Sie von Frau Kaldewei kaldewei@dhs.de. Aktionswoche Alkohol vom 13. bis 21. Mai 2017 - Guter Anfang ist halbe Arbeit Wir krempeln die Ärmel hoch, denn die Vorbereitungen der nächsten Aktionswoche Alkohol 2017 laufen. Das Ziel bleibt auch in der sechsten Auflage bestehen: Möglichst viele Menschen sollen erreicht und auf die Risiken des Alkoholkonsums aufmerksam gemacht werden. Die neu veröffentlichte Dokumentation der Aktionswoche Alkohol 2015 gibt einen Überblick über all das, was unzählige Ehrenamtliche und Engagierte im letzten Jahr auf die Beine gestellt haben (http://www.aktionswoche-alkohol.de/fileadmin/user_upload/2016-02-15-Dokumentation_AWA_2015_fin.pdf). Dies setzt Maßstäbe für die Aktionswoche Alkohol 2017. Hauptbotschaft ist und bleibt „Alkohol? Weniger ist besser!“. Ein zusätzlicher Schwerpunkt wird 2017 auf die Gefahren des Alkoholkonsums im Verkehr gelegt. Sowohl im Auto, auf dem Fahrrad oder in der Bahn hat Alkohol nichts verloren. Und auch im Flugzeug ist es so eine Sache mit dem Rauschmittel, wie weiter unten zu lesen. Wer unter Alkoholeinfluss unterwegs ist, kann nicht nur sich selber schaden, sondern auch andere ernsthaft gefährden. Und gerade in der heutigen mobilen Gesellschaft sind mehr Menschen denn je davon betroffen. Falls Sie schon jetzt mit dem Logo der Aktionswoche 2017 auf Ihrer Internetpräsenz werben möchten, kontaktieren Sie bitte Frau Rummel (rummel@dhs.de). Sucht-Selbsthilfekonferenz 2017: Abstinenz - Konsum - Kontrolle (Erkner, 21. bis 23. April 2017) Im vergangenen Newsletter haben wir die kommende DHS Sucht-Selbsthilfekonferenz für den 28. bis 30. April 2017 angekündigt. Durch ein Versehen des Tagungshauses musste nun dieser Termin um eine Woche vorverlegt werden. Bei Interesse notieren Sie sich also bitte für die DHS Sucht-Selbsthilfekonferenz den 21. bis 23. April 2017 in Erkner. Selbsthilfe-Flyer „Nein sagen zu Alkohol“ In der DHS Informationsreihe für die Sucht-Selbsthilfe ist ein neuer Flyer erschienen. „Nein sagen zu Alkohol“ ergänzt die bisher vorliegenden Broschüren „Kritische Situationen meistern. Rückfällen vorbeugen.“ und „10 gute Gründe für den Besuch einer Selbsthilfegruppe“. Die Broschüre zeigt unterschiedliche Möglichkeiten, je nach Situation und Persönlichkeit Aufforderungen zum Alkoholtrinken abzulehnen. Sie können den mit Unterstützung der DAK produzierten Flyer im Internet einsehen (http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/NeinSagen.pdf) sowie (auch in größerer Stückzahl) kostenlos bei uns bestellen: www.dhs.de/informationsmaterial/bestellung.html Drogen? Alkohol? Medikamente? Irgendwann ist Schluss mit lustig - jetzt auch in Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch Die bereits in russisch-deutscher Version publizierte Broschüre für junge Migrantinnen und Migranten in Deutschland liegt jetzt auch als polnisch-deutsche, rumänisch-deutsche und bulgarisch-deutsche Broschüre vor. Sie informiert über Risiken des Drogen-, Alkohol- und Medikamentenkonsums und weist Hilfemöglichkeiten aus. Die Broschüren werden kostenfrei auch in größerer Stückzahl abgegeben. Bitte beachten Sie hierzu die Bestellmöglichkeit auf der DHS Internetseite. Die pdf-Dateien der Broschüren stehen zur Ansicht und als Download ebenfalls zur Verfügung. www.dhs.de/informationsmaterial/broschueren-und-faltblaetter.html Überarbeitete Factsheets „Alkohol in der Schwangerschaft“ und „Binge-Drinking und Alkoholvergiftungen“ Zwei weitere DHS Factsheets zum Thema Alkohol sind überarbeitet und stehen in aktueller Fassung auf der DHS Homepage zum Herunterladen bereit: http://www.dhs.de/informationsmaterial/factsheets.html. Alle alkoholbedingten Folgeschäden bei Neugeborenen sind zu 100 % vermeidbar! Deswegen betont die DHS in der aktualisierten Fassung des Factsheets „Alkohol in der Schwangerschaft“ erneut den Ratschlag für werdende und stillende Mütter, auf Alkohol zu verzichten. Und noch immer gelten Binge-Drinking und Alkoholvergiftungen als wesentliche Gesundheitsrisiken nicht nur für Jugendliche. Während der Behandlungstrend in Krankhäusern bei Kindern und Jugendlichen nach über 10 Jahren kontinuierlichen Anstiegs leichte Rückgänge verzeichnet, geht der Anstieg bei den Älteren weiter. In beide Überarbeitungen wurden die neuesten verfügbaren Statistiken eingearbeitet, ebenso erfolgte eine Übertragung der Texte in das aktuelle Layout der DHS Factsheets. Untersuchung zu Einstellungen im professionellen Hilfesektor Alkoholkonsum wird meist positiv bewertet – doch wer Probleme mit Alkohol hat, wird nicht ganz so einfach akzeptiert. Das hat Folgen: Von den rund 1,8 Mio. Menschen mit Alkoholabhängigkeit sind nur rund 16 % in Behandlung. Das „Tabu Sucht“ ist eine der großen Hürden, warum viele erst nach Jahren professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Meist, wenn sich eine Abhängigkeit schon verfestigt hat. Welche Erfahrungen haben Mitarbeitende im professionellen Hilfesektor in ihrer Arbeit mit Menschen mit Alkoholproblemen gemacht? Wie unterscheiden sich Vorstellungen über Betroffene mit Alkoholproblemen bei den professionell Tätigen? Welche Einstellungen haben Mitarbeitende der Suchthilfe, der Medizin und der Arbeitsvermittlung zum Krankheitscharakter der Abhängigkeit? Dazu soll eine Befragung mit Unterstützung der DHS Aufschluss geben, die noch bis Ende April online ist. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich hierfür ein paar Minuten Zeit nehmen bzw. den Link an Mitarbeitende insbesondere aus medizinischem Bereich und Arbeitsvermittlung weiterleiten könnten. https://www.soscisurvey.de/einstellungen-hilfesektor Rückfragen beantwortet Ihnen gerne Frau Rummel (rummel@dhs.de) Neue Literatur Unter folgendem Link finden Sie das aktuelle Verzeichnis aller neu in die DHS Bibliothek aufgenommenen Titel: http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Bibliothek/Neue_Literatur_1-2016.pdf Die Ausleihe ist wie immer kostenlos, Besuche in der Bibliothek sind nach Voranmeldung bei Frau Lehner (bibliothek@dhs.de) möglich. Veröffentlichungen Umsetzung der Inklusion in der Suchthilfe Das fdr+ Papier mündet nach einer übersichtlichen Darstellung der Grundlagen von Teilhabe und UN-Behindertenrechtskonvention in konkrete Fragen an Inklusion in der Suchthilfe. Es schließt mit 8 instruktiven Thesen und steht unter folgendem Link zum Download bereit: http://fdr-online.info/media/pdf-Dateien/Stellungnahmen/fdr+themen_Inklusion.pdf Veranstaltungen Erfolgreich zusammenarbeiten: Sucht-Selbsthilfe als Partner (Berlin, 15./16. April 2016) Wie klappt eigentlich die Zusammenarbeit zwischen Sucht-Selbsthilfe und beruflicher Suchthilfe? Gibt es ein gemeinsames Netzwerk für suchtkranke Menschen und deren Angehörige und wie funktioniert es? Was verhindert Kooperation und wo gibt es positive Beispiele? Bei der Fachtagung geht es um Möglichkeiten und Chancen der Zusammenarbeit, insbesondere von Beratungsstellen, (Fach-)Kliniken und Sucht-Selbsthilfe. Eine Orientierung bieten die Ergebnisse des verbandsübergreifenden Projektes „Chancen nahtlos nutzen. Sucht-Selbsthilfe als aktiver Partner im Netzwerk“. Die Guttempler in Berlin-Brandenburg organisieren diese Tagung gemeinsam mit den Paritätischen Landesverbänden Berlin und Brandenburg. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe zum 125-jährigen Jubiläum, das die Guttempler Berlin-Brandenburg 2016 feiern. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen unter www.guttempler.de/index.php/home/lv/berlin-brandenburg/veranstaltungen/event/192-fachtagung-erfolgreich-zusammen-arbeiten-suchtselbsthilfe-als-Partner Ausschreibungen prisma e.V. sucht eine/-n Suchttherapeut/-in in Hannover Die teilzeitgeeignete Vollzeitstelle soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt werden. Voraussetzungen sind ein Studium der Sozialpädagogik und eine abgeschlossene, vom VdR-anerkannte Ausbildung zum/zur Suchttherapeut/-in. www.prismahannover.de/prisma-ev/ Medienprojekt Wuppertal sucht Methamphetamin-Konsument/-innen en für Dokumentarfilm Für eine Filmproduktion sucht das Medienprojekt Wuppertal ehemalige oder aktuelle Methamphematin-NutzerInnen und entsprechende Facheinrichtungen.http://www.medienprojekt-wuppertal.de/videoprojekt-crystal EU-Kommission (DG Sante) Die EU Kommission (Generaldirektion Gesundheit) hat ihren Arbeitsplan 2016 für das EU-Aktionsprogramm Gesundheit verabschiedet. Er liegt wie die Zusammenfassung auch in deutscher Sprache vor, die Ausführungen ausschließlich in englischer Sprache. Die Dokumente sind abrufbar unter http://ec.europa.eu/health/programme/events/adoption_workplan_2016_en.htm. Deutsche Versionen: http://ec.europa.eu/health/programme/docs/wp2016_de.pdf http://ec.europa.eu/health/programme/docs/wp2016_summary_de.pdf Neben dem Thema Gesundheit von Migranten/Flüchtlingen stehen weitere Themen mit Bedeutung für die Sucht- und Drogenforschung und -hilfe im Programm: · Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums im Jugendalter und von Binge Drinking (Heavy episodic drinking), einschließlich der Reduzierung des Leids von Kindern, deren Eltern ein Alkoholproblem haben, · Prävention des Gebrauchs illegaler Drogen Ausführliche Informationen zu diesen Themenbereichen finden Sie auf den Seiten 6 und 7 des folgenden Dokuments: ec.europa.eu/health/programme/docs/wp2016_annex_en.pdf Prävention In der Schweiz traut man sich: Jugendschutz Alkohol, der wirkt Eigentlich ist es ganz einfach: Wer Alkohol verkauft, muss den Jugendschutz einhalten. Ist er dazu nicht bereit oder in der Lage, kann er keinen Alkohol verkaufen. In Deutschland allerdings dürfen Tankstellen oder Supermärkte auch dann Alkohol feilbieten, wenn sie bei mehreren Testkäufen regelmäßig durchfallen. In der Schweiz ist das anders. Da erwischte es unlängst eine im Jugendschutz liederliche LIDL-Filiale gleich für zwei Monate: http://www.bernerzeitung.ch/region/oberland/Lidl-darf-bis-Maerz-keinen-Alkohol-verkaufen/story/21056674 Herzlichen Glückwunsch aus Deutschland! Mallorca traut sich auch: Alkoholprävention, die wirkt Lange Jahre galt Mallorca als einer der weltweiten Hotspots für Sauforgien. Dem Vernehmen nach vor allem deutsche und britische Ausländer überschwemmen die Insel als Alkoholflüchtlinge und benehmen sich in aller Öffentlichkeit sowohl was Drogenkonsum als auch andere Verhaltensbereiche in der Öffentlichkeit betrifft, wie enthirnt. Nach manch vergeblichem Versuch, dies zu ändern, hat nunmehr die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca mehrere Gemeindegebiete zu "Interventionszonen im Kampf gegen öffentliche Saufgelage" erklärt. Letztere werden ab sofort mit Geldbußen von 1.500 bis 3.000 Euro geahndet. Zudem wurde eine international mehrfach getestete, evidenzbasierte Maßnahme der Alkoholprävention eingeführt: Zwischen Mitternacht und 8 Uhr morgens ist der Verkauf von Alkohol in Supermärkten, auf der Straße und auch aus Getränkeautomaten untersagt. https://urlaub.check24.de/news/palma-de-mallorca-verbietet-alkohol-60129 http://www.rp-online.de/leben/reisen/ballermann-wird-trockengelegt-aid-1.5822269 Auch ins schöne Spanien: Herzlichen Glückwunsch aus Deutschland! Vorbild Niederlande Die Alkoholregelungen des deutschen Jugendschutzgesetzes sind inkonsequent, wissenschaftlich unbegründet - und, wie jeder Tag aufs Neue beweist, in ihrer Umsetzung wirkungsarm. Die DHS hat angesichts dieses scheinbar in Stein gemeißelten Problems im vergangenen Jahr ihr Papier „Kein Alkohol unter 18 Jahren“ herausgegeben, das in den vergangenen Monaten von immer mehr deutschen und internationalen Organisationen mitgezeichnet wurde. http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/dhs_stellungnahmen/KeinAlkoholUnter18.pdf Die Niederlande sind einen wichtigen Schritt weiter: „Nix 18“ heißt die landesweite Verhaltenspräventions-Kampagne zur Unterstützung wirksamer Verhältnisprävention. Auch in den Westen: Herzlichen Glückwunsch! Knapp daneben Das bischöfliche Hilfswerk MISEREOR hatte, gerade angesichts der Fastenzeit, eine ausgezeichnete Idee: „Verzichtet hier und da auf eine kleine Sache wie z.B. ein Bier in der Kneipe, Schokolade oder Zigaretten und spendet 2 Euro im Monat an MISEREOR! So ermöglicht ihr Kindern und Jugendlichen den Start in eine hoffnungsvolle Zukunft.“ Neben den Empfängern der Spende ist so auch den Spendern gedient, etwa, wenn Sie auf ein Bier verzichten. Für die Kampagne wird in Gaststätten auf Bierdeckeln geworben. Leider mit einem Werbeslogan, der eine völlig falsche Botschaft sendet. Und witzig ist er auch nicht, sondern einfach gefährlicher Unsinn. Die DHS empfiehlt das Motto: „Bier - weniger ist besser!“. Aber für solche Botschaften finden Sie keine Partner in Gastronomie oder Alkohol- und Werbeindustrie. Verhaltensprävention im Wandel „Vom Totenkopf zum Parkbank-Kiffer“, ist eine interessante Kurzübersicht der Verhaltensprävention zum Konsum illegaler Suchtmittel in der Schweiz betitelt, die ebenso für Deutschland gilt. Alkohol und Verkehr Die kommende 6. Aktionswoche Alkohol wird sich dem Thema „Alkohol im Verkehr“ widmen. Die beiden Hauptwirkungen des Alkoholkonsums, Enthemmung und das Verlangen nach mehr Alkohol auszulösen, wurden schon oft angeführt. Die folgende Meldung verdeutlicht diese Problematik für den Flugverkehr. http://web.de/magazine/panorama/junggesellenabschied-pilot-schmeisst-betrunkene-maenner-flieger-31381184 Präventionsgesetz: Gerettet? Im vergangenen Newsletter berichteten wir über die Weigerung des GKV Spitzenverbandes, den von den gesetzlichen Krankenkassen, anders als von den Privaten, verlangten finanziellen Beitrag zum Präventionsgesetz zu leisten (http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/article/901413/bzga-kassen-wollen-rechtliche-schritte-einleiten.html) . Die zunächst in Frage stehenden 31 Millionen Euro zur Finanzierung von BZgA-Aktivitäten hat sich das Bundesgesundheitsministerium kurz darauf mit einer aufsichtsrechtlichen Anordnung gesichert. http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/praevention/article/901920/praeventionsgesetz-groehe-zwingt-gkv-zahlung.html Wie der Gesamtkuchen verteilt wird, sehen Sie in folgendem Beitrag übersichtlich dargestellt und erläutert. http://www.sucht-hamburg.de/uploads/docs/724.pdf (siehe Seite 6) Kinder- und Jugendhilfe Jugendliche vergewaltigen Jugendliche: Was ist da los? Aus aktuellem Anlass fand sich unlängst ein Beitrag zu diesem traurigen Thema. In der Ursachenanalyse geht es um fehlende Werte, extreme Maßstäbe und ihre Ursachen. Doch all das macht noch keine Tat. Der Schritt dorthin setzt nach Expertenmeinung und Alltagserfahrung zusätzlich noch Enthemmung voraus. Und was enthemmt? „Oft Alkohol. Leider.“ Hier finden Sie den vollständigen Artikel: web.de/magazine/wissen/vergewaltigung-hamburg-treibt-jugendliche-kinder-straftat-31388856 Suchthilfe Eltern und Sucht Sucht Schweiz hat eine neue Website online gestellt, die sich leicht verständlich, gut strukturiert und mit konstruktiven Botschaften und Tipps an suchtmittelabhängige Eltern wendet. Sie begleitet bei Fragen und Überlegungen zu Vater- und Mutterrolle und unterstützt dabei, neue Perspektiven zu gewinnen und Wege zu beschreiten: www.elternundsucht.ch Wissenschaft Wilhelm Feuerlein gestorben Wilhelm Feuerlein war von 1964 -1985 am MPI in München als Arzt und Forscher tätig. Er hat sich um Suchtkranke gekümmert, als es in der Medizin nicht üblich war. Er wurde zum Vorbild einer Generation von Ärztinnen und Ärzten, die sich nach der Enquete für Psychiatrie 1975, deren Kommission er angehörte, mit wissenschaftlicher Methodik und neu gewonnener Zuversicht um die Versorgung Suchtkranker kümmerte. Als Gründungsmitglied und erster Präsident der 1978 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie hat er die Sache der Suchtkranken vorangetrieben. Sein Standardwerk der Alkoholismusbehandlung, kurz „der Feuerlein“, war seit 1975 der praktische Wegbegleiter vieler junger Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen bei der Behandlung dieser vielfach stigmatisierten Menschen. Er verstarb im 96. Lebensjahr kurz vor Weihnachten 2015 in München. Wir trauern um einen großen Mann. AnNet - Ein partizipatives Forschungsprojekt mit und für Angehörige von Suchtkranken Das Forschungsprojekt „AnNet – Angehörigennetzwerk“ der Universität Hildesheim untersucht die Situation Angehöriger suchtkranker Menschen. Zentral ist die Frage, in welche Unterstützungsnetzwerke sie eingebunden sind und welche Themen und Probleme im Alltag für sie wichtig sind. Das Projekt bezieht Angehörige, deren Erfahrungen, Fragen und Probleme mit ein und wird gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit. In Kooperation mit der Selbsthilfegruppe Al-Anon Peine, dem Therapieverbund Ludwigsmühle, dem SOS Mütterzentrum Salzgitter und dem Jobcenter Peine werden Erfahrungsgruppen für Angehörige angeboten. Fragen zu Belastungen und zur Unterstützungssituation werden auch im Rahmen einer Online-Erhebung gestellt. Unter dem Link https://ww3.unipark.de/uc/annet/ können Angehörige aus ganz Deutschland teilnehmen und so einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis ihrer Lebenssituation leisten. AnNet Angehörigennetzwerk: www.uni-hildesheim.de/annet Ansprechpartnerin: Marion Schnute (schnute@uni-hildesheim.de) Das Erbe der „Neandertaler“ Einige Prozent unseres „europäischen Erbguts“ verdanken wir den sog. Neandertalern, was aus sexuellen Verhältnissen zwischen eben diesen und unseren afrikanischen Vorfahren resultiert. Auf diesem Weg erwischte uns offenbar auch Erbgut für Depressionen und Nikotinabhängigkeit. Diese spezielle Kreuzung also, so scheint es, ging aus heutiger Sicht einigermaßen daneben. Wer aber weiß, wozu es ansonsten gut war. web.de/magazine/wissen/neandertaler-gene-beeinflussen-gesundheit-31345612 Leistungserbringer und Kostenträger Wechsel in die ambulante Rehabilitationsform Für den Wechsel in die ambulante Rehabilitationsform nach stationärer/ganztägig ambulanter Rehabilitation Abhängigkeitskranker haben DRV-Bund und GKV Rahmenbedingungen und Indikationskriterien erstellt. Dieser Wechsel sollte (auf dem Formular G410) nicht später als 2 Wochen vor Beendigung der stationären/ganztägig ambulanten Rehabilitation beantragt werden. So ist sichergestellt, dass bis zum Ende der Rehabilitationsmaßnahme eine Entscheidung über den Antrag getroffen werden kann. www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/3_Infos_fuer_Experten/01_sozialmedizin_forschung/downloads/konzepte_systemfragen/konzepte/Rahmenbedingungen_fuer_Wechsel_in_amb_Rehabilitaionsform.html Rausch - Sucht - Mittel - Politik Fortschritte in der deutschen Tabak- und Nikotinprävention Am 25. Februar 2016 hat der Bundestag das „Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie über Tabak-Erzeugnisse und verwandte Erzeugnisse“, kurz: Tabakerzeugnisgesetz, verabschiedet und damit seinen Auftrag erfüllt, die EU-Tabakproduktrichtlinie bis zum 22. Mai 2016 in deutsches Recht umzusetzen. Das Gesetz verpflichtet die Zigarettenproduzenten, größere und bildliche Warnhinweise auf die Verpackungen zu drucken. Die Packungen müssen in Zukunft auch ein individuelles Erkennungsmerkmal und ein fälschungssicheres Sicherheitsmerkmal tragen, um die Rückverfolgbarkeit und Echtheit von Tabakerzeugnissen zu gewährleisten. Diese Maßnahme soll dem Tabakschmuggel vorbeugen. Darüber hinaus dürfen künftig keine Zusatzstoffe verwendet werden, bei denen wissenschaftlich belegt ist, dass sie die gesundheitlichen Risiken des Rauchens steigern. Vor allem ist es aber gelungen, auch E-Zigaretten und E-Shishas in die Regulierungen des Gesetzes einzubeziehen. Als weiterer Erfolg ist zu werten, dass den Tabakproduzenten keine zusätzliche Fristverlängerung für die Umstellung der Warnhinweise eingeräumt wurde. Mehr Informationen zu E-Zigaretten/ E-Shishas: http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/AdWfP/AdWfdP_Risikofaktoren_E-Zig_web.pdf Zu den Wirkungen von Takak- Produktplatzierungen in Kinofilmen: http://tobaccocontrol.bmj.com/content/early/2016/01/28/tobaccocontrol-2015-052400.full Und die Forderung der WHO, Minderjährige vor Raucherfilmen zu schützen: http://www.who.int/tobacco/publications/marketing/smoke-free-movies-third-edition/en/ UNGASS im April Vom 19. bis 21. April treffen sich die UNO Mitgliedsstaaten zu einer Sondersitzung, die mit der künftigen internationalen Drogenpolitik befasst ist: United Nations General Assembly Special Session on Drugs (UNGASS). Wurde seit Jahrzehnten bei derartigen Gelegenheiten das Ziel einer „drogenfreien Welt“ oder der „vollständigen Ausrottung von Drogen“ propagiert, so scheint dieser Konsens nach ebenso jahrzehntelangem Scheitern nicht mehr zu bestehen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/kofi-annan-die-illusion-von-einer-drogenfreien-welt-a-1078446.html http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/immer-mehr-laender-fuer-legalisierung-von-cannabis-13950403.html Zahl der Drogentoten angeblich bundesweit gestiegen Nach unbestätigten Meldungen ist die Zahl der Drogentoten in Deutschland (ohne Alkohol- und Zigarettentote) zum dritten Mal in Folge gestiegen. Waren es 2012 noch 944 offizielle gezählte Drogentote in Folge des Konsums illegaler Substanzen, vor allem von Heroin, so bedeutet die Steigerung auf nunmehr angeblich 1226 Drogentote ein Plus von 18,8 % zum Vorjahr und von 29,9 % zu 2012. (Die bessere Nachricht am Rande: Angeblich sank die Zahl der erstmals polizeilich erfassten Konsumenten von Methamphetamin.) http://www.focus.de/regional/nordrhein-westfalen/gesellschaft-zahl-der-drogentoten-bundesweit-gestiegen-rueckgang-in-nrw_id_5337892.html Ob die Zahlen in dieser genauen Höhe demnächst bestätigt werden oder nicht: Nachdrücklich ist die Forderung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zu unterstützen, „dass die Bedingungen der Substitutionsbehandlungen für Ärzte verbessert werden [sollen]. Denn eine gelungene Substitution ist der beste Schutz vor einem Drogentod bei einer Opiatabhängigkeit“. Ganz besonders dringlich gilt dies für Substitution in Haft, die in einigen Bundesländern grundsätzlich verweigert wird. Das besondere Zitat Roland Simon ist Leiter der Abteilung „Konsequenzen, Interventionen und Best Practice“ der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EBDD). Am Ende seines aktuellen Positionspapiers „Prohibition, Legalisierung, Dekriminalisierung: Diskussion einer Neugestaltung des Cannabisrechts“ kommt er zu folgendem Schluss: „Die Modernisierung des Cannabisrechts, die von immer mehr Gruppen gefordert wird, sollte deshalb nicht übereilt geschehen. Sie sollte aktuelle Entwicklungen und neue Ergebnisse schnell rezipieren und flexibel nach der Optimierung einer schwierigen Frage suchen. Betrachtet man die schwindende Unterstützung des prohibitiven Ansatzes und das internationale Umfeld, so ist die Zeitperspektive allerdings eher in Jahren denn in Jahrzehnten zu messen. Nicht zu handeln ist dabei allerdings keine sinnvolle Option und nationale Alleingänge scheinen im Europa des gemeinsamen Marktes ebenfalls nur vorübergehend sinnvoll zu sein.“ (Sucht 1/2016, S. 49) Verbraucherschutz Alkohol und Medikamente Neuer Marketingleiter der Firma Hermes Arzneimittel (u.a. Ibuprofen Schmerzgel) ist Eberhard Stork. Er soll die Produktpalette des Herstellers ausbauen und den sog. OTC-Bereich stärken. OTC (Over the counter) bezeichnet u.a. nicht verschreibungspflichtige Medikamente, etwa die missbrauchs- und suchtriskanten Schmerzmittel. Eberhard Stork war zuvor bei der Warsteiner Brauerei und dem Spirituosenhersteller Hardenberg-Wilthen beschäftigt. Im Sinne des Verbraucherschutzes keine übertrieben glückliche Karriere. http://www.pharma-relations.de/news/eberhard-stork-uebernimmt-marketingleitung-der-hermes-arzneimittel-gmbh Kultur und Sport Anti-Doping Gesetz Nach herzhafter Diskussion in der Regierungskoalition wurde mit Wirkung ab 2016 das Anti-Doping-Gesetz (AntiDopG) verabschiedet. Mit ihm drohen dopenden Leistungssportlern nunmehr auch Haftstrafen. Erstmals wird damit die wenig wirksame sportinterne Bewältigung des Dopingproblems durch gesetzliche Regelungen ergänzt und effektiviert. Dem Gesetz fehlen zwar Regelungen zur Prävention, zum Schutz von Hinweisgebern oder die Möglichkeit des Entzugs der Approbation für Dopingärzte. Wirkungen wird es dennoch entfalten, was schon der erbitterte Widerstand von Spitzenorganisationen des organisierten Sports verdeutlicht. Hierzu Eberhard Gienger (ehemaliger Spitzensportler / CDU): „Gerade vor dem Hintergrund, dass der Staat den Leistungssport finanziell fördert“, werde das Gesetz gebraucht, „auch mit der ultima ratio des Strafrechts“. http://www.das-parlament.de/2015/47_48 Aus aller Welt Problem in Polen In der Ausgabe 1/2016 befasst sich die „Zeitschrift für Innere Führung“ der Bundeswehr mit der politischen Situation in Russland. Sie zitiert den Historiker Dmitrij Furmann, der feststellt, „dass in Russland ein autoritäres Regime herrsche, das sich hinter der Fassade demokratischer Institutionen verstecke. Die demokratischen Normen seien bloße Dekoration.“ Die absolute Mehrheit im polnischen Parlament hat derzeit eine sog. nationalkonservative Partei, die sich PiS abkürzt. Polen unter PiS geht so offensichtlich den für Russland skizzierten Weg, dass die EU-Kommission ein Prüfverfahren zur dortigen Rechtsstaatlichkeit eingeleitet hat. http://www.focus.de/politik/ausland/parlament-polnisches-parlament-schwaecht-justiz_id_5247693.html So verliert die Aktionswoche Alkohol vorübergehend eines ihrer internationalen Partnerländer. Doch es gibt schlimmere Sorgen - vor allem in Polen. Die CIA und das Heroin Härter als ein skandinavischer Krimi, leider aber Wirklichkeit, ist die Drogenkriegsstrategie der CIA. Alfred W. McCoy beschreibt dies in einem Buch und Deutschlandradio Kultur hat dazu einen Beitrag gesendet. www.deutschlandradiokultur.de/alfred-w-mccoy-die-cia-und-das-heroin-die-fatalen-irrtuemer.1270.de.html Geschenke SuchtMagazin Die Ausgabe 1-2016 des SuchtMagazin ist ein erstes (sichtbares) Zeugnis der Kooperation von SuchtMagazin und DHS. Mit ihrem Schwerpunkt „Rückfälle“ ist sie dem Thema der vergangenen DHS Fachkonferenz gewidmet. Wir verlosen drei Jahresabonnements 2016 der Zeitschrift SuchtMagazin inklusive dieser ersten Ausgabe. http://www.suchtmagazin.ch/ Bei Interesse senden Sie bitte bis zum 23. April 2016 eine Postkarte mit dem Stichwort „SuchtMagazin“ an DHS e.V., Westenwall 4, 59065 Hamm. Jürg Liechti - Magersucht in Therapie. Gestaltung therapeutischer Beziehungssysteme Das Buch gibt einen aktuellen Überblick über Theorie sowie klinische und ambulante Therapien bei Anorexia nervosa. Liechtis Kernthese lautet, dass die Therapie von Magersucht idealerweise systemische, Verhaltens- und Familientherapie kombiniert. Besonderes Augenmerk wird auf die ressourcenorientierte Kontaktaufnahme mit der Patientin und auf die Gestaltung der Beziehungen aller Beteiligten innerhalb der Therapie gelegt. Vielfältige kommentierte Fallbeispiele runden den Band ab. http://www.carl-auer.de/programm/artikel/titel/magersucht-in-therapie/ Wir verlosen drei Exemplare unter all jenen, die uns ihr Interesse bis zum 23. April 2016 per Postkarte mitteilen (Stichwort „Magersucht“). Bitte adressieren Sie an DHS e.V., Westenwall 4, 59065 Hamm. Barbara Schneider und Tilman Wetterling - Sucht und Suizidalität Bei an Suizid Verstorbenen lag häufig eine Suchterkrankung vor und bei Suchtkranken ist das Risiko für Suizid (-versuche) stark erhöht. Dieses Buch fasst das aktuelle Wissen zu Suizidalität sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Suizidalität bei Suchterkrankungen zusammen. Möglichkeiten der Behandlung einschließlich Prävention werden dargestellt. http://www.kohlhammer.de/wms/instances/KOB/appDE/Psychologie/Neuerscheinungen/Sucht-und-Suizidalitaet-978-3-17-023360-7/ Wir verlosen vier Exemplare unter all jenen, die uns ihr Interesse bis zum 23. April 2016 per Postkarte mitteilen (Stichwort „Suizidalität“). Bitte adressieren Sie an DHS e.V., Westenwall 4, 59065 Hamm. Der vorausgehend ausgelobte Band „Systemische Therapie und Beratung - das große Lehrbuch“ ging an H. te Balk (Köln). Das „Lexikon der Psychologie“ erhielt Pia Plattner (Herne). Die DHS Taschenlampen wurden an W.-D. Bölke (Berlin), Werner Koch (Bremen), Michael Sauter (Tübingen), Maria Schäfer (Ingolstadt) und Peter Semrau (Radolfzell) versandt. Herzlichen Glückwunsch! Ganz famose Frühlingstage und österliche Sonne wünscht Ihnen Ihr Dr. Raphael Gaßmann Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. 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